Du bist bereit für deine ersten Wildwasser-Touren und machst dich an die Planung. Was ist jetzt alles zu beachten? Wie suchst du die passenden Bäche aus? Wie organisierst du die Logistik zwischen Einsatz- und Aussatzstelle?
Wir zeigen auf, was da alles zu beachten ist, wenn du Wildwasser-Touren planen und organisieren willst.
Inhaltsübersicht
- Wildwasserpaddeln
- Auswahl der Gewässer
- Planung der Befahrungs-Passagen
- Das Umsetzen der Fahrzeuge
- Taktik auf dem Wasser
- Manöverkritik
Wildwasserpaddeln
Bevor du dich mit der Planung von Wildwasser-Touren beschäftigst, solltest du wissen, was da auf dem Gewässer auf dich zukommt. Du solltest also die Paddeltechnik soweit beherrschen, dass du im Fließgewässer dein Kanu kontrolliert manovrieren kannst:
Einstieg ins Wildwasserpaddeln
Ebenso solltest du über die komplette Ausrüstung verfügen, die du im Wildwasser benötigst. Dazu zählen nicht nur Boot, Paddel, Helm und Schwimmweste, sondern auch Cowtail, Wurfsack, Einhandmesser, Trillerpfeife und noch ein paar Dinge mehr:
Ausrüstung zum Wildwasserpaddeln
Darüber hinaus solltest du die Gefahren kennen, mit denen du im Wildwasser konfrontiert wirst. Und du solltest wissen, wie du damit umgehst und wie du Cowtail und Wurfsack benutzen kannst:
Auswahl der Gewässer
Der erste Schritt in der Tourenplanung ist dann die Auswahl der Flüsse bzw. der Befahrungsgebiete. In einem Gebirge wie den Alpen liegen oft mehrere fahrbare Flüsse in unmittelbarer Nähe. Das bietet dann Programm für mehrere Tage.
Maßgeblich für die Auswahl von Flüssen sind Schwierigkeitsgrad und Wasserstand. Beim Schwierigkeitsgrad orientierst du dich natürlich an der schwächsten Person in der Paddelgruppe. Die Wasserstände musst du recherchieren. Nutze hierfür die Quellen des Deutschen Kanuverbandes (DKV).
Berücksichtige auch etwaige Befahrungsregeln und Befahrungsbeschränkungen. Studiere die Flussbeschreibungen und stelle sicher, dass die geplanten Bäche ohne Bedenken befahren werden dürfen.
Planung der Befahrungs-Passagen
Ganz gleich, welche Flüsse du für deine Wildwasser-Touren auch auswählst: Es werden in der Regel immer nur bestimmte Passagen befahren, nie ganze Flussläufe. Du orientierst dich dabei an der Schwierigkeit, die du mit deiner Gruppe fahren willst, zum Beispiel WW III. Allerdings müssen Einsatz- und Aussatz-Stellen auch mit Fahrzeugen erreichbar sein.
Je nach Fließgeschwindigkeit im betreffenden Fluss werden die Befahrungsstrecken dann größer oder kleiner festgelegt. Rechne hoch, wie viele Stunden die Befahrung dauern wird und plane die Strecken eher kürzer, um mehr Sicherheit zu haben. Denn wenn die Kräfte vor dem Tourenende nachlassen oder du gerätst in die Dunkelheit, dann wird es schnell gefährlich auf dem Bach.
Das Umsetzen der Fahrzeuge
In der Regel fährt man zuerst an die Aussatzstelle und stellt dort ein Fahrzeug mit trockener Kleidung ab. Dann fährt man mit dem anderen Fahrzeug samt Bootsmaterial an die Einsatzstelle, zieht sich um und startet die Wildwasser-Tour.
Am Ende der Paddeltour zieht man sich um, packt die Boote aufs Autodach und fährt zur Einsatzstelle, um das zweite Fahrzeug wieder einzufangen.
Vergiss nicht, dir die Aussatzstelle einzuprägen, damit du beim Paddeln nicht daran vorbei fährst. Und bedenke: Vom Kajak aus sieht alles anders aus.
Hast du keine zwei Fahrzeuge, sondern lediglich ein Fahrzeug, dann musst du das Umsetzen der Fahrzeuge per Trampen organisieren. Alternativ gelingt es auch mit einem Auto plus Fahrrad, wenn die Strecken zwischen Einsatz- und Aussatzstelle nicht zu anspruchsvoll sind.
Taktik auf dem Wasser
Die richtige Befahrung von unbekannten Bächen erlernst du im Wildwasser-Kurs. Da geht es um vorausschauendes Fahren, höchste Aufmerksamkeit für die kritischen Stellen im Bach, die regelmäßige Kontrolle, ob die Gruppe noch vollzählig vorhanden ist, die Kommunikation per Handzeichen untereinander, das Herantasten an gefährliche Schlüsselstellen (Wehre, Katarakte, usw.) und vieles mehr.
Du solltest zum Start der Befahrung auch die Befahrungs-Reihenfolge bestimmen: der Beste fährt vorne, der zweitbeste bildet das Schlusslicht. Dazwischen fahren die schwächeren Teilnehmer. So ist sichergestellt, dass im Bedarfsfall schnell Hilfe bereitsteht.
Besonders anspruchsvolle Passagen schaut man sich in der Regel vor der Befahrung vom Ufer aus an. Dafür muss man allerdings wissen, wo man rechtzeitig aussetzen muss. An dieser Stelle wird deutlich, dass ein ortskundiger Paddler hier von Vorteil ist. Er kennt den Bach und weiß, wo was zu tun ist. Nimm also einen ortskundgen Paddler mit, wann immer es geht.
Manöverkritik
Nach Abschluss der Wildwasser-Touren lohnt sich immer eine kleine Feedback-Runde: Gab es Situationen, wo etwas schief gelaufen ist? Sind unvorhergesehene Dinge passiert? Hat ein Gruppenmitglied durch falsches Verhalten die anderen in Gefahr gebracht? Usw.
Nur durch die selbstkritische Auseinandersetzung mit den Ereignissen können Schwachstellen in Planung oder Ablauf der Touren ausgemerzt werden. Jeder in der Gruppe muss sich auf dem Bach schließlich auf die anderen Kollegen verlassen können.
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