Wir haben aus unseren Erfahrungen auf einer Fahrrad Reise durch den Kaukasus diese Tipps für Radreisen in Armenien zusammengestellt.
Hierbei haben wir das Land, von Georgien kommend, bis zur Grenze zum Iran durchquert. Auf diesem Weg folgten wir der Seidenstraße über Vanadzor, Dilijan, Sevan, Gavar, Martuni, Sisian, Goris, Kapan und Meghri. Unsere Tipps für Radreisen in Armenien:
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Inhaltsübersicht
- Armenien auf OpenStreetMap
- Anreise und Grenzabwicklung in Armenien
- Verständigung in Armenien
- Internet, Telefonie, Stromversorgung in Armenien
- Bargeldbeschaffung in Armenien
- Lebensmittelbeschaffung in Armenien
- Trinkwasserbeschaffung in Armenien
- Bikeshops und Service in Armenien
- Die Straßen in Armenien
- Der Verkehr in Armenien
- Orientierung in Armenien
- Das Geländeprofil in Armenien
- Radeln in Armenien
- Trampen in Armenien
- Zelten in Armenien
- Sicherheit auf Radreisen in Armenien
- Gefährliche Tiere in Armenien
- Gesundheitsgefahren in Armenien
- Das Klima in Armenien
- Die Kultur in Armenien
- Sehenswürdigkeiten in Armenien
Armenien auf OpenStreetMap
Anreise und Grenzabwicklung in Armenien
Für die Anreise auf dem Landweg bieten sich Georgien und der Iran an. Aserbaidschan kommt zwar auch infrage, das Visum für dieses Land ist allerdings sehr teuer und manche Region in diesem Land ist nicht ungefährlich.
Für die Anreise per Flugzeug kommt die Hauptstadt Jerewan infrage.
Die Grenzabwicklung zwischen Georgien und Armenien ist unkompliziert und unbürokratisch. An der Grenze zum Iran sind Ein- bzw. Ausreise auf armenischer Seite ebenfalls unkompliziert. Der Iran treibt dort deutlich größeren Aufwand.
Im Einzugsbereich der Grenze zum Iran ist allerdings mit Überwachung per Kamera oder durch Patrouillen zu rechnen. So kontaktierte mich die armenische Grenzpolizei, nachdem ich grenznah Fotos aufgenommen hatte. Sie forderten mich auf, die betreffenden Aufnahmen unverzüglich zu löschen.
Im Hinblick auf die Corona-Pandemie sind weitere Einschränkungen bei den Einreisebestimmungen nicht auszuschließen. In diesem Zusamammenhang sind auch verschärfte Grenzkontrollen denkbar. Hierzu solltest du dich zeitnah vor Reisestart über den aktuellen Stand informieren. Alle Infos zu den Einreise-Vorschriften auf der Website vom Auswärtigen Amt (externer Link).
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Lesetipps:
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Verständigung in Armenien
Mit Russisch klappt die Verständigung noch am einfachsten, doch in den Städten sprechen viele auch Englisch. Es gab nie wirkliche Verständigungs-Probleme auf unserer Radreise durch Armenien.
Der Genuss von Wodka ist tief in der Kultur der Armenier verankert. Das bekommst du öfter mit, als dir lieb ist. So kann es immer wieder spontan zu einer Einladung durch vorbeifahrende Autofahrer oder auf der Durchreise in kleineren Städten kommen.
Vermeide in den Gesprächen mit der Bevölkerung besonders brisante Themen, wie z.B. die Beziehungen zu Aserbaidschan oder den Völkermord durch die Türken.
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Internet, Telefonie, Stromversorgung in Armenien
Wegen der dünnen Besiedelung und der nicht gerade üppig entwickelten Infrastruktur ist eine autarke Stromversorgung (z.B. per Nabendynamo oder Solarpanel) sehr empfehlenswert, wenn du hauptsächlich zeltest und auf Hotels und Gastronomie verzichtest. Zur Not lassen sich die eigenen Geräte aber in Dörfern und Städten problemlos laden.
Internet per WiFi steht in größeren Städten in den Hotels und auch in der Gastronomie zur Verfügung, öffentlich sind frei zugängliche Quellen selten bis gar nicht verfügbar.
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Bargeldbeschaffung in Armenien
Die Ausstattung mit Geldautomaten ist noch nicht sehr weit entwickelt. Somit beschränkt sich die Bargeldbeschaffung per ATM auf größere Städte. US-Dollar und Euro werden aber in den Wechselstuben problemlos getauscht.
Lebensmittelbeschaffung in Armenien
Große Läden findest du nur in größeren Städten. Die Lebensmittelläden in den kleineren Städten sehr klein gehalten, auf dem Land fehlen sie ganz. Durch die dünne Besiedelung gibt es nicht sehr viele Städte auf den üblichen Reiserouten und somit musst du oft auf Vorrat kaufen und den Proviant auf dem Fahrrad mitschleppen.
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Trinkwasserbeschaffung in Armenien
Das Leitungswasser ist in der Regel nicht genießbar. Du musst es abkochen oder filtern. Alternativ gibt es Trinkwasser in Plastikflaschen zu kaufen. Grundsätzlich solltest du stets nachfragen, ob es sich um trinkbares Wasser handelt, wenn du irgendwo deine Flaschen auffüllst.
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Bikeshops und Service in Armenien
Das Fahrrad zählt nicht zu den gängigen Verkehrsmitteln in Armenien. Das liegt vermutlich an den vielen Höhenmetern in diesem Gebirgsland.
Daher sind auch Fahrradgeschäfte sehr rar und bieten ausschließlich alte russische Technik. Du solltest die notwendigen Ersatzteile und Spezialwerkzeug auf alle Fälle schon bei der Einreise mit im Gepäck haben.
Fahrrad und Fahrradtechnik – alle Beiträge auf einen Blick
Die Straßen in Armenien
Viele Straßen sind in fürchterlichem Zustand. Vor allem bei rasanten Abfahrten kann das für Reiseradler sehr gefährlich werden.
In den höheren Lagen, vor allem auf den Passstraßen im Süden, ist in den kalten Monaten mit Schnee und Unbefahrbarkeit zu rechnen.
Wir hatten im April seinerzeit auf einem Pass noch eine geschlossene Schneedecke.
Mancher Straßentunnel ist ein echtes Abenteuer in Armenien. So können Schotterbelag, Staubentwicklung, fehlende Beleuchtung und schlechte Belüftung einen längeren Tunnel zu einer empfindlichen gesundheitlichen Belastung für Reiseradler machen, vor allem, wenn es im Tunnel bergauf geht.
Der Verkehr in Armenien
Es gibt nur wenig Verkehr in Armenien, auf dem Land sogar extrem wenig. Das macht das Radfahren in der Regel zu einem angenehmen Vergnügen ohne Gefahren.
Orientierung in Armenien
Die Beschilderung ist mager und in Landessprache. Aber es gibt außerhalb der Städte nicht so viele Straßen im Land, als dass du dich großartig verfahren könntest.
Mit einer Navi-App auf dem Smartphone und den kostenlosen Offline-Karten von OpenStreetMap hatten wir keine Probleme mit der Orientierung und Navigation.
Lesetipps:
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Das Geländeprofil in Armenien
Armenien ist ein Gebirgsland. Der kleine Kaukasus lässt grüßen! Im Norden sind die Anstiege mäßig, der Lake Sevan liegt auf 2000 Metern Höhe und im Süden hat das Panorama Hochgebirgs-Charakter mit Pässen bis 2500 Metern Höhe.
In kaum einem anderen Reiseland kommen gemessen an der zu fahrenden Strecke derart viele Höhenmeter zusammen.
Radeln in Armenien
Wenn du dich auf den schlechten Straßenzustand einstellst und mit den zahlreichen Höhenmetern kein Problem hast, ist Armenien ein hervorragendes Reiseziel für Radreisen. Eine Fahrrad Helmpflicht gibt es nicht.
Unsere Reiseroute in Armenien: Reisebericht Armenien
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Trampen in Armenien
Die Armenier sind sehr freundlich und hilfsbereit. Du wirst wahrscheinlich auf manchem Pass ohne dein Dazutun von Autofahrern angesprochen und bekommst die Mitnahme im Fahrzeug angeboten. Uns ist das dreimal widerfahren. Andererseits ist die Landschaft fast im gesamten Armenien derart sehenswert, dass Trampen gar nicht infrage kommt.
Solltest du jedoch triftige Gründe zum Trampen haben, ist es überhaupt kein Problem, ein Fahrzeug zu finden.
In der Regel eignen sich Kleintransporter oder größere Kombis für eine Mitnahme. Pickups begegnen dir nur selten in Armenien. Dabei sind die Armenier generell sehr kreativ beim Verladen von Fahrrädern. Zur Not werden sie auf der Dachreling befestigt.
Lesetipp: Trampen auf Radreisen
Zelten in Armenien
Zelten ist kein Problem in Armenien. Selbst in Stadtnähe direkt an der Straße konnten wir ungestört unser Zelt errichten und genossen eine ungestörte Nachtruhe. Im Zweifel kannst du immer die Anwohner fragen und bekommst zielführende Hinweise.
Private Übernachtungs-Netzwerke wie Warmshowers oder Couchsurfing sind keine brauchbare Ergänzung, weil es kaum gemeldete Mitglieder in Armenien gibt. Als Alternative zum Zelt sind sie lediglich in Großstädten einen Versuch wert.
Einladungen durch die Landesbevölkerung sind möglich, aber selten. Wir wurden über 14 Tage Reisezeit einmal zur Übernachtung bei privat eingeladen, wurden dann aber gleich für 2 Tage ins kulturelle Leben der betreffenden Ortschaft integriert. Sehr beeindruckend.
Bei widrigem Wetter schadet auch das Fragen an öffentlichen Stellen oder den Landsleuten nicht: Wir erhielten z.B. an einer Tankstelle einen Schlafplatz im Raum des Personals und in einem kleinen Dorf auf Anfrage einen Raum in einem Gebäude.
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Sicherheit auf Radreisen in Armenien
Die Armenier sind ein friedliches und freundliches Volk. Grundsätzlich solltest du aber über Nacht dein Fahrrad stets abschließen und dein Gepäck an einem sicheren Ort deponieren.
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Gefährliche Tiere in Armenien
Es gibt im Hochgebirge zwar giftige Schlangen, doch es ist eher unwahrscheinlich, dass du mit ihnen in Kontakt kommst. Folglich beschränken sich sie Gefahren auf stechende Insekten und ggf. ein Malariarisiko (siehe unten).
Rechne auch mit wilden Hunden. Die meisten sind friedlich, doch manche Exemplare können ganz schön bissig werden.
Gesundheitsgefahren in Armenien
Vor allem der viele Wodka wird sich möglicherweise auf deine Gesundheit auswirken. Wenn du eingeladen wirst, dann ist fast immer Wodka im Spiel. Und du wirst auf Radreisen in Armenien öfter eingeladen, als du denkst: auf der Straße, am Rastplatz, im Vorbeifahren an einem Geschäft oder zum Essen.
Armenien ist ein Erdbeben-Risikogebiet. Das solltest du immer im Blick haben, wenn du dicht an Felswänden einen Platz für dein Zelt suchst.
Es werden Impfungen empfohlen für Reisen nach Armenien. Informiere dich am besten beim Tropenmediziner. Insbesondere wegen der Malariagefahr in bestimmten Gebieten zu bestimmten Zeiten.
Das Gesundheitssystem in Armenien ist nicht mit dem deutschen vergleichbar. Im Ernstfall bietet auch lediglich die Hauptstadt Jerewan eine akzeptable Versorgung.
Lesetipps:
Reiseimpfungen – ein Überblick
Gesundheitsschutz auf Reisen – Leitfaden
Das Klima in Armenien
Der überwiegende Teil des Landes ist sehr gebirgig mit Pässen bis 2500 Metern Höhe. Hier dominiert kontinentales Klima: im Sommer sehr heiß, im Winter sehr kalt.
Auf den Pässen im Süden kann im Frühjahr noch sehr viel Schnee liegen. Wir hatten im April zum Teil noch geschlossene Schneedecke in den höheren Lagen im Süden des Landes.
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Die Kultur in Armenien
Armenien war einst ein großes, mächtiges Reich in Eurasien. Heute ist es ein kleines, schlecht entwickeltes Land mit viel Konflikt-Potenzial zu den Nachbarstaaten (insbesondere mit der Türkei und mit Aserbaidschan gibt es Spannungen und immer wieder Konflikte).
Diese Rückentwicklung hat ihre Spuren im Gemüt der Armenier hinterlassen. Die Menschen sind stolz auf ihr Land aber gleichzeitig auch sehr emotional und trauern den vergangenen Zeiten nach. Das ist nicht zu übersehen. Sie sind sehr gläubig und andächtig. Das gemeinsame Wodka-Trinken ist obligatorisch mit einem Trinkspruch auf die armenische Heimat verknüpft.
Sehenswürdigkeiten in Armenien
Hauptsächlich sind es das grandiose Panorama des Kleinen Kaukasus und der Lake Sevan, was du auf Radreisen in Armenien genießen darfst. Auf deinem Weg liegen dabei aber auch immer wieder kleine Gedenkstätten und Kapellen, deren Besuch sich lohnt und einige malerische Dörfer.
Auch die Hauptstadt ist sicher einen Besuch wert, lag aber nicht auf unserer Route.
Lesetipps:
Perfekte Reisefotos – ein Tutorial
Radreise durch Armenien – Unser Reisebericht
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