Am 08.03.2017 sind wir, von Kambodscha kommend, ein zweites Mal nach Thailand eingereist: Thailand Süd stand auf dem Plan. Unsere Visa hatten wir uns schon vor 2 Monaten in Vientiane in Laos organisiert. Und zufällig waren die Visa diesmal kostenlos, weil es von thailändischer Seite gerade eine zweimonatige Werbeaktion gab, um den Tourismus wieder zu pushen.
Wir hofften jetzt nur, dass die drei Monate Visa-Gültigkeit nur den Einreise-Zeitpunkt und nicht den Aufenthalt im Lande betraf, wie uns der Botschafts-Mitarbeiter in Vientiane weismachen wollte. Und demzufolge hätten wir jetzt nicht mehr die maximal möglichen zwei Monate Aufenthaltserlaubnis, sondern nur noch gut einen Monat. Und das wäre uns viel zu knapp für den langen Weg durch das Land Richtung Malaysia.
Unsere Tipps für Radreisen in Thailand.
Unser Reisebericht über Thailand Süd:
* Dieser Beitrag enthält Werbelinks.
Unsere Route durch Thailand Süd auf OpenStreetMap
Mittwoch, 08.03.17
An der Grenze füllten wir wieder die Formulare aus, wie schon bei der ersten Einreise vor 4 Monaten und bekamen unsere Stempel in den Pass. Und tatsächlich hatten wir volle 2 Monate Aufenthaltserlaubnis ab heute. Also hatte uns die Botschaft in Vientiane falsch informiert. Da waren wir natürlich froh, denn der Weg durch Thailand bis zur malaysischen Grenze ist lang.
Die ersten Kilometer nach der Grenze sind immer etwas anstrengend. Es gibt kaum Besiedelung, schlechte Straßenqualität und nur wenige potenzielle Kandidaten für eine mögliche Tramp-Aktion. Also fuhren wir zügig per Rad durch die Mittagshitze in die ersten bewohnten Gebiete mit stärker frequentierten Hauptstraßen.
Ab da funktionierte dann auch wieder das Trampen. Wir wollten schließlich heute noch die erste größere Stadt erreichen: Chanthaburi. Ein Pickup hielt und nahm uns mit. Er bot an, uns bis kurz vor Bangkok mitzunehmen, doch das war nicht in unserem Sinne. Wir wollten ab Chanthaburi bis Bangkok an der Küste entlang radeln und endlich wieder einmal baden gehen im Meer. Diese Gelegenheit hatten wir in Kroatien vor anderthalb Jahren letztmalig. Also ließen wir uns nur bis Chanthaburi mitnehmen.
Dort gab es viele sehenswerte Tempel und einen quirligen Stadtkern. Und wir wollten sehr zeitig unsere Website reparieren (vor einigen Tagen hatte ein Internet-Aussetzer in Kambodscha das Menü unserer Website zerschossen). Das roch nach einem längeren Aufenthalt.
Donnerstag, 09.03.17 – Freitag, 10.03.17
Wir besichtigten die Tempel in der Stadt (Wat Tha Mai, Wat Bot Muang, Wat Khetnaboonyaram, Wat Klang und Wat Suanmamuang), genossen wieder die thailändische Straßenküche und ich kümmerte mich um die Website.
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Bäume mit Luftwurzeln: unglaublich: Clip
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Eisfabrik im heißen Thailand: Clip
Kehren: eine Art Meditation unter den buddhistischen Mönchen: Clip
Nach reiflicher Überlegung buchte ich den Wiederherstellungs-Service von unserem Hosting-Anbieter und leitete die Wiederherstellung der Version vom 07.03. ein. Das war knapp einige Stunden vor dem Gau mit dem Menü. Das Ergebnis war negativ. Keine Veränderung.
Ich wiederholte die Aktion mit dem 06.03. Vielleicht war der Menü-Absturz ja schon vor dem täglichen Backup unseres Hosting-Anbieters am 07.03. Durch die Zeitverschiebung war mir nicht klar, wann auf dem Hosting-Server das Backup erfolgt. Aber auch hier war das Ergebnis negativ. Ich kontaktierte wieder den Support. Auch so, ich muss nicht nur den Webspace zurücksetzen, sondern auch die Datenbank. Das hätten die Jungs ja ruhig mal dabei schreiben können in dem Wiederherstellungs-Tool.
Nach der Wiederherstellung der Datenbank zum 06.03. sah wieder alles normal aus im Menü unserer Website. Es hatte funktioniert. Jetzt musste ich nur noch die Wiederherstellung auf den 07.03. durchführen, um nicht zu viel Arbeit aus den beiden Nachtschichten in Kambodscha zu verlieren. Doch genau zwei Minuten nach Abschluss der Wiederherstellung auf den 06.03. erhielt ich per Mail die Nachricht, dass WordPress, unsere Blogger-Software, unseren Blog gerade erfolgreich auf eine neue Version aktualisiert hatte.
Damit war mir der Weg zur Wiederherstellung auf den 07.03. verbaut. Denn dort wäre dann eine manuelle WordPress-Aktualisierung erforderlich. Und das wollte ich auf keinen Fall riskieren, denn vor zwei Jahren hatte es dabei zum Absturz der Website geführt. Das war jetzt ganz dumm gelaufen.
Mir blieb nichts anderes übrig, als die gesamte Arbeit aus den beiden Tagen im kambodschanischen Städtchen Pailin im Blog wiederholt zu bewerkstelligen. Das brauchte natürlich seine Zeit, doch der Blog war wieder im Lot. Das war wichtiger.
Am Samstag verließen wir im frühen Nachmittag Chanthaburi und fuhren Richtung Küste. Unterwegs gab es endlich mal wieder eine Eispause. Und in der tiefen Dämmerung entdeckten wir einen Tempel-artigen Park an der Straße, wo wir glücklicherweise übernachten durften. Das war mal wieder knapp. In der Dunkelheit der Nacht hätten wir diesen Park gar nicht wahrgenommen. Und Tempel hatten wir nicht mehr gesehen seit Chanthaburi.
Übrigens hatten wir heute auch die 20.000 km – Marke erreicht. Gestartet waren wir im Juli 2015 in Deutschland. Also waren wir bisher 20 Monate auf Tour. Und wir sind auf dieser Radreise bisher durch 22 Länder gefahren.
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Streetfood: Clip
Samstag, 11.03.17
Jetzt bei Tageslicht sahen wir erst, wo wir mehr zufällig gelandet waren gestern Abend: im Wat Chak Yai Buddhism Park, einem riesigen buddhistischen Meditationspark, gestaltet in den 50er Jahren. Auf dem gesamten Gelände gab es hunderte Buddha-Skulpturen in Situationen aus Buddhas Leben und Wirken. Auch auf den Dächern der Unterkünfte waren diese Kunstwerke zu bestaunen. Die Unterkünfte an sich waren durch ihre äußere Gestaltung sehr harmonisch in die umgebende Natur eingebettet worden. Der Besuch dieses Parks war eines unserer Highlights hier in Thailand.
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Wat Chak Yai Buddhism Park: Clip1 Clip2 Clip3
Wir fuhren noch einige km, dann erreichten wir die Küste. Endlich wieder einmal im Meer baden gehen, schoss uns sofort durch den Kopf. Wir suchten uns eine schattige Stelle unter den Palmen und machten Badepause. Das warme Wasser sorgte zwar nicht für Abkühlung, aber es fühlte sich an wie Urlaub. Sehr entspannend.
Sonntag, 12.03.17 – Freitag, 17.03.17
Unser Weg führte weiterhin nahe an der Küste entlang. Immer wieder sahen wir das Meer und einige Male gab es einen Zugang zum Wasser. So bauten wir noch weitere Badepausen mit ein.
Entlang unseres Weges dominierten Garnelenzucht, kleine Mangrovenwälder, einige schwimmende Dörfer mit Zugang zum Meer und natürlich frischer Fisch an allen Straßenrestaurants. Auch sahen wir ungewöhnlich viele Mango- und Jackfruit-Bäume.
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Sehr heiß wurde es über die letzten Tage: 40 Grad waren keine Seltenheit. Da wechselten frisch gekaufte Bananen in unserer Packtasche innerhalb weniger Stunden ihre Farbe von gelb nach tief-schwarz. Die Temperaturen belasten schon. Vor allem, wenn man, wie wir, mit dem Fahrrad unterwegs ist. Es gab nur selten einen Hügel auf der Strecke, aber wenn, dann trieb er uns sofort den Schweiß aus den Poren. Der Verkehr hielt sich bis Rayon in Grenzen. Ab da nahm er stetig zu, je näher wir der Stadt Pattaya kamen.
Im Einzugsgebiet von Rayon wurde es dann zunehmend touristisch, doch das sollte nur der Vorbote von Pattaya sein. Am Freitag erreichten wir diese Hochburg des Tourismus hier in Thailand. Dabei ist das Wasser hier nicht das sauberste. Und die Wolkenkratzer-artigen Bettenburgen an der Uferpromenade haben auch das letzte bisschen Natur verdrängt. Zudem stinkt es entlang der Straße viel zu oft nach fauligem Brackwasser. Aber hier wimmelt es vor Touristen. Was finden die bloß so reizend an dieser Gegend?
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Parascending vor Pattaya: Clip
Wir ließen die Strand-Atmosphäre auf uns wirken, fuhren aber dennoch zügig weiter. Unser Weg nach Bangkok war schließlich noch lang. Mittlerweile hatten wir von unserem Warm Showers Kontakt Toom auch schon die Rückmeldung erhalten, dass unser ersehntes Paket aus Deutschland bei ihm eingetroffen ist. Dann war diesmal wohl doch alles glattgelaufen. Wir hatten nämlich Sorge, dass es im Zoll festgehalten würde oder verloren geht, wie unser erstes Paket vor einigen Monaten.
Hinter Pattaya gab es nicht mehr viel Auswahl, was Badestrände angeht. Hinter Chon Buri fuhren wir dann ein letztes Mal vor Bangkok an den Strand und sprangen ins warme Nass.
Über die letzten Tage war es zunehmend schwül-heiß geworden. Und heute sah die Wolkenbildung gefährlich nach Regen aus. Es dauerte auch nicht lange, da begann es zu regnen. Und dieses kleine bisschen Regen hatten wir völlig unterschätzt. Denn aus den anfänglichen Tropfen wurde in Windeseile ein ausgewachsener Gewittersturm, der uns eine Stunde lang im Griff behielt. Das kleine Dach, unter dem wir mit unseren Rädern kauerten, war schnell wirkungslos und so lief uns das Wasser am Körper herunter. Durch den Wind kühlten wir da schon so weit aus, dass Jacken angesagt waren.
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Jackfruit schälen: Clip
Es blieb den ganzen Nachmittag wechselhaft und wir bekamen noch einige Schauer ab. Kritisch war immer eine Passage an der Straße, wo es keinen Unterstand gab. Die Schauer schlugen sofort mit gewaltigen Tropfen los, man war innerhalb weniger Sekunden pitschnass. Aber für die Regenkleidung war es uns eindeutig zu schwül. Und es soll wohl in den nächsten Tagen noch viel Regen fallen, teilten uns die Locals mit.
Die Straße wurde zunehmend trostlos und verkehrsreich, je mehr wir ins Einzugsgebiet von Bangkok fuhren. Also trampten wir wieder für einige Passagen. Das klappte am Samstag dann so gut, dass wir in einem Schwung über 40 km mitgenommen wurden und am Abend in der Nähe des Flughafens Bangkok eintrafen. Somit wären wir ab morgen wieder in Bangkok, der Hauptstadt von Thailand. Unseren ersten Aufenthalt in dieser Metropole hatten wir im Dezember 2016, als wir per Flieger aus Indien kamen.
In Bangkok wollten wir unser Besichtigungsprogramm aus dem Dezember fortsetzen und das Paket bei Toom abholen. Dann sollte es weitergehen in den Süden von Thailand, Richtung Malaysia.
Samstag, 18.03.17
Ich hatte mir eine leichte Erkältung eingefangen und fühlte mich schlapp. Doch wir wollten heute auf jeden Fall unseren Warm Showers Kontakt in Bangkok erreichen. Also kämpften wir uns durch den Großstadt-Dschungel von Bangkok. Abends trafen wir dann bei Toom ein. Unser Paket mit den Ersatzteilen aus der Heimat war dort vor einigen Tagen eingetroffen. Der Zoll hatte nichts beanstandet, alles war vollständig. Wir waren erleichtert.
Unsere Erfahrungen zum Paketversand weltweit haben wir in einem Leitfaden zusammengestellt:
Paketversand weltweit – ein Abenteuer
Sonntag, 19.03.17 – Montag, 03.04.17
Es war relativ viel los bei Toom. Insgesamt befanden sich nun mit uns 8 Gäste in seiner Wohnung. Da gab es erst einmal ein umfangreicheres Matratzen-Geschiebe, damit alle einen Schlafplatz hatten. In den Tagen unseres Aufenthaltes wechselten ab und zu die Gesichter. Einige zogen weiter, andere kamen neu hinzu. Aber es waren nie unter 5 Gäste. Insofern ist Toom schon eine besondere Adresse hier in Bangkok. Und die allermeisten waren nicht zum ersten Mal bei ihm, genau wie wir.
In unserem Paket aus der Heimat war auch der ersehnte Caro-Kaffee, den sich Annett schon seit geraumer Zeit gewünscht hatte (@Anne: vielen lieben Dank). Darüber freute sie sich genauso riesig, wie ich über den erfolgreichen Erhalt der Mäntel, Kettenblätter, Kassetten, Freiläufe und Fahrrad-Ketten. Jetzt hatte ich erst einmal genug zu tun, um einige dieser Komponenten an den Rädern einzubauen.
Als ich bei meinem Rad Mantel, Kassette und Kette wechseln wollte, fiel mein Blick zufällig auf den Flansch der Hinterradnabe und da stockte mir wieder einmal der Atem: Der Flansch war an einem Speichenloch gerissen. Die Hinterradnabe war hin. Ich hatte keine Ahnung, wie lange ich diesen Schaden schon habe, doch an einem Austausch führte kein Weg vorbei. Jetzt hatten wir einen Sack voller Ersatzteile, aber das Bauteil mit dem größten Schaden fehlte uns. Wie absurd!
Um passenden Ersatz zu finden, klapperte ich die Bike-Shops in Bangkok von Norden nach Süden systematisch ab. 5 Shops gab es nur noch auf unserer Karte, nicht aber in Natura. Weitere 7 Shops führten keine Shimano-Komponenten. Im „Probike“ wurde ich dann fündig. Allerdings wurde die passende Nabe nur im Set mit der Vorderradnabe verkauft. Brauchen konnten wir die Vorderradnabe aber nicht. Wir würden ja weiterhin die SON28 nutzen. Aber Diskussionen waren zwecklos. Ich musste das gesamte Set kaufen.
Und weil ich für den Austausch der Nabe sowieso mein gesamtes Hinterrad auseinander bauen musste, suchte ich auch gleichzeitig nach einer neuen Felge. Denn meine Hinterradfelge war nach mittlerweile 30.000 km auch schon recht intensiv abgeschliffen auf den Bremsflanken. Idealerweise sollte es wieder eine Rigida Sputnik sein, weil sie eine der stabilsten Felgen auf dem Markt ist und weil ich dann keine Probleme mit meinen alten Speichen zu erwarten hatte, was die Länge angeht. Im „Bok Bok Bike“ (ebenfalls im Zentrum Bangkoks) fand ich die Felge und kaufte sie.
Ich zerlegte mein Hinterrad und baute aus der neuen Felge und der neuen Nabe mit den alten Speichen ein neues Hinterrad auf (wie man Laufräder selber einspeicht, kannst Du in unserem kostenlosen Download nachlesen unter: Einspeichen). Dann tauschte ich die Freiläufe, weil ich meinen alten Freilauf erst einmal weiterfahren wollte. Die Kugellager bekamen unser eigenes Fett und die alten Außenkonen kamen als Ersatzteile in die Packtasche. Die neue Vorderradnabe und all die anderen Teile, die nach der Schrauberei übrig waren, überließ ich unserem Gastgeber. Er schraubt an seinem Bike auch des Öfteren herum und konnte die Teile gut gebrauchen.
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Unser Werkzeug Marke Eigenbau: Clip
Der Aufwand an Annetts Fahrrad war deutlich geringer. Hier war glücklicherweise nichts gebrochen und der Austausch von Mantel oder Kassette war noch nicht erforderlich. Sie fährt eindeutig Verschleiß-schonender als ich. Das merkt sich ein Fahrrad natürlich. Am Ende der Wartungsarbeiten an unseren Rädern hatten wir jetzt einen Haufen Ersatzteile im Gepäck, unter anderem alleine vier! Freiläufe: drei neue und den restaurierten Freilauf von Annett von dem Austausch in Usbekistan. Dort hatte ich seinerzeit 4 ganze Tage investiert, um einen passenden Freilauf zu finden. Und jetzt hatten wir zu viele Freiläufe im Gepäck. Das war schon kurios.
Für unsere neue Kamera wollten wir noch einen Zweit-Akku hier in Bangkok kaufen. Damit ließe sich zukünftig ein abruptes Ende des Foto-Shootings vermeiden, so wie wir es vor wenigen Wochen am Angkor Wat in Kambodscha erleben mussten. In den Foto-Shops spielte sich preislich alles zwischen 3000 Baht (81 €) und 650 Baht (unter 18 €) ab, wobei der Original-Canon-Akku einige Male preiswerter angeboten wurde als ein passender No-Name-Akku in sichtbar schlechter Verarbeitungsqualität. Aber die Suche war auch hierbei erfolgreich und so hatten wir nun 2 Akkus.
Über die letzten Tage reifte bei mir der Gedanke heran, von der Blog-Pflege am Smartphone kurzfristig umzusteigen auf ein eigenes Notebook. Die Blog-Pflege per Smartphone war doch zu fummelig und für die erfolgreiche Verbindung zwischen dem neuen Smartphone und unserer Bluetooth-Tastatur fehlte uns immer noch der richtige Treiber oder die richtige Einstellung in den Settings (die allerwichtigste Taste, nämlich die Leertaste, wurde nicht erkannt). Mit einem eigenen Notebook wäre das kein Problem mehr. Das Gewicht und der höhere Stromverbrauch gegenüber den Smartphones sind zwar nachteilig, aber die Vorteile überwiegen in unserer Betrachtung mittlerweile. Im Übrigen gibt es ja auch diese kleinen Bau-Varianten: die Netbooks und Ultrabooks. Für unsere Zwecke reichte ein älteres, gebrauchtes Gerät aus, also würde die Anschaffung auch kein Vermögen kosten.
Ich suchte die Elektronikmärkte in Bangkok auf und wühlte mich durch das Angebot. Die Ultrabooks waren zu teuer, die Netbooks waren da schon eher die richtige Wahl. Dabei war das Asus Eee PC der Favorit. Jedoch hatte Asus über die Jahre unglaublich viele Varianten und Generationen herausgebracht. Da war es schwierig, auf den ersten Blick zu erfassen, ob ein angebotenes Netbook jetzt neueren Datums war oder nicht. Und weil ich gerne die deutschen Umlaute auf der Tastatur haben wollte, suchte ich parallel auch unter den deutschen Ebay Kleinanzeigen. Dort kaufte ich dann den besagten Asus Eee PC.
Damit stand natürlich auch wieder der Versand eines neuen Paketes aus Deutschland nach Thailand an. Wir hatten jetzt zwar schon Erfahrung mit dem thailändischen Zoll durch unser letztes Paket, doch ein Netbook zu versenden, das war wieder eine neue Herausforderung. Ich kontaktierte die thailändische Zollbehörde (Thailand Customs Department) in Bangkok und bekam Hinweise zur Deklaration der Ware und zu den Einfuhrsteuern, die wir zu zahlen hätten: 7 % Value Added Tax auf den Gesamt-Paketwert samt Versandkosten und Versicherung. Das war nicht zu viel.
Wir organisierten eine Versandadresse in Surat Thani, unserer nächsten größeren Stadt auf dem Weg Richtung Malaysia und stimmten mit unserem Sohn in Deutschland die Aufrüstung des Netbooks ab. Und dann ergab sich plötzlich die Gelegenheit, das Netbook den Eltern eines anderen Warm Showers Kollegen, Dustin, mit ins Fluggepäck zu geben. Unser Sohn musste das Netbook jetzt nur per Express nach Chemnitz senden. Von dort würden die Eltern von Dustin es dann in 3 Tagen im Flieger mit nach Bangkok nehmen. Das war ein glücklicher Zufall. Wir freuten uns und waren erleichtert, somit den risikoreichen Versand per Post umgehen zu können.
Damit war auch der Zeitpunkt gekommen, sich von Toom und aus Bangkok zu verabschieden. Auf unserem Weg aus der Stadt integrierten wir noch die Besichtigung von China-Town und Wat Arun, einer Tempelanlage, deren Chedi vom Fluss Chao Phraya aus kilometerweit zu sehen ist.
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Wasserwege in Bangkok: Clip
Der Chao Phraya in Bangkok: Clip1 Clip2 Clip3
Dienstag, 04.04.17
Wir fuhren bis Nakhon Pathom im Nordwesten von Bangkok, wo wir uns den Phra Pathom Chedi ansahen. Mit seiner Höhe von über 120 Metern ist es aktuell (2017) das höchste buddhistische Bauwerk weltweit. Direkt neben dem Chedi befindet sich auch eine kleine Höhle, die Lab Lae Cave. In jeder Nische befand sich hier eine Gebetsstätte oder ein Murti.
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Am Phra Pathom Chedi: Clip
Wir besuchten auch den Schrein der Hindu-Gottheit Lord Ganesha und wurden um 18 Uhr Zeuge der kollektiven Andacht der Bevölkerung, als die thailändische Nationalhymne durch die Lautsprecher erschallte. Alles bleibt stehen und hält inne, solange die Hymne ertönt. Ein beeindruckendes Schauspiel: Unser Video auf YouTube: Clip
Auf der Suche nach einem Schlafplatz landeten wir zufällig in einem Tempel, in dem gerade eine Großveranstaltung stattfand. Wir wollten direkt wieder weiterfahren, doch die Mönche dort luden uns zum Kaffee ein und organisierten für uns einen Schlafplatz in einem anderen Tempel. Dann ließen sie uns vom Sicherheitsposten dorthin bringen, weil der Weg schwer zu erklären war. Und zufällig war das der Wat Phra Pathommachedi Ratcha Wora Maha Wihan, in dem sich der gerade besichtigte, welthöchste Phra Pathom Chedi befand. Mit einem Schlafplatz in diesem Tempel hätten wir im Leben nicht gerechnet, denn diese Tempelanlage ist touristisch stark frequentiert.
Somit hatten wir nun die seltene Gelegenheit, den Chedi in nächtlicher Beleuchtung aus nächster Nähe bewundern zu dürfen. Denn für die Öffentlichkeit sind die Tempeltore nachts geschlossen.
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Streetfood: immer ein Erlebnis: Clip
Mittwoch, 05.04.17
Weiter ging unsere Reise bis Kanchanaburi. Dieser Ort erlangte Berühmtheit durch die tragische Historie um den Bau der Eisenbahnbrücke über den Fluss Kwai Yai. Die japanische Armee hatte hier im 2. Weltkrieg Kriegsgefangene unter unmenschlichen Bedingungen als Arbeiter versklavt, um einen strategisch wichtigen Versorgungsweg zwischen Thailand (seinerzeit Siam) und Myanmar (seinerzeit Burma) zu errichten: den Burma-Thai-Railway. Viele 1000 Menschen starben beim Bau der Eisenbahnlinie samt dieser „Brücke über den River Kwai„. Der Soldatenfriedhof Don Rak in der Stadt ist heute trauriges Mahnmal dieser schlimmen Ereignisse.
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Die Brücke am Kwai: Clip
Schnellboot auf dem Khai Yai: Clip
Die Stadt hat auch einen Nachtmarkt, der oft durch Live-Musik und Bühnenprogramm kulturell aufgewertet wird. So genossen wir zu den Leckerbissen der Streetfood-Meile auch Aufführungen thailändischer Tanzgruppen.
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Thailändischer Tanz: Clip1 Clip2
Zum Tagesabschluss kontaktierten wir noch Dustin und erkundigten uns, ob mit dem Netbook-Versand nach Chemnitz alles planmäßig verlaufen war. War es aber leider nicht. Das Paket war nicht rechtzeitig eingetroffen und die Eltern waren somit ohne Netbook auf dem Weg zum Flughafen.
Unseren Sohn erreichten wir auch nicht. Er hatte die Trackingnummer vom Paket, war aber wegen Krankheit zurzeit überhaupt nicht ansprechbar.
Donnerstag, 06.04.17
Wir besichtigten den Wat Tham Khao Poon und die Khao Poon Cave. Die Höhle war ein Highlight: lange, schmale Gänge, Buddha-Statuen in allen Größen, eine Feige, deren Wurzelwerk über mehrere Meter von der Höhlendecke herunterhängt und Fledermäuse, die einem um die Ohren flatterten.
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Khao Poon Cave: Clip1 Clip2 Clip3 Clip4 Clip5 Clip6
Bis zum Abend ging ich auf die Suche nach einem gebrauchten, thailändischen Netbook, denn so schnell würde das Netbook aus Chemnitz ja nicht bei uns auftauchen. Erst müssten Dustins Eltern nach ihrer Rückkehr aus Thailand in 3 Wochen das Netbook wieder zurücksenden zu unserem Sohn und dann würden noch einmal 2-3 Wochen Versand nach Thailand dazu kommen. So lange wollte ich nicht warten.
Freitag, 07.04.17
Ich setzte die Suche nach einem Netbook fort und fand in einem Elektronik-Fachmarkt ein Netbook von Asus, das als Ausstellungsstück nun mit Rabatt verkauft wurde. Allerdings waren die Verkäufer nicht in der Lage, das Betriebssystem auf die deutsche Sprache umzustellen. Schade. Nach 2 Stunden verabschiedete ich mich also wieder unverrichteter Dinge.
Wir verließen die Stadt und fuhren durch brütende Hitze bis Lat Ya, wo wir den Shinto Park besichtigten. Die Japaner hatten diese Gedenkstätte im Hinblick auf den tragischen Brückenbau bei Kanchanaburi zur Versöhnung mit Thailand errichtet. Kaum betraten wir den Park, nahm uns der Parkwächter an die Hand und führte uns durch die gesamte Anlage. Nett!
Unser Sohn war mittlerweile wieder gesund und hatte herausgefunden, dass sich das Paket mit dem Netbook immer noch in der heimischen Postfiliale befand. Das war Glück im Unglück. Somit könnte das Netbook ja doch in den nächsten Tagen an uns raus gehen, dachte ich. Als er das Paket kurze Zeit später im Paketshop wieder mitnehmen wollte, war es gerade seit einigen Minuten Richtung Chemnitz unterwegs und somit nicht mehr greifbar. Das war ja jetzt ganz dumm gelaufen, dachte ich bei mir. Die Eltern von Dustin würden erst am 22.04. wieder aus Thailand heimkehren. Solange bliebe das Paket nun in Chemnitz.
Samstag, 08.04.
Wir fuhren früh am Morgen zum Mueang Sing Historical Park. Dort befinden sich Ruinen alter Khmer-Tempel aus dem 12./13. Jahrhundert. Der Park ist sehr weitläufig, die eigentlichen Ruinen der Tempel jedoch recht überschaubar.
Nach deren Besichtigung fuhren wir mit Tramp-Unterstützung zurück nach Kanchanaburi, um das Asus-Netbook aus dem Showroom doch zu kaufen. Mit dem Netbook fuhr ich danach zu einem professionellen Computergeschäft, wo man mir die deutsche Sprache einstellen wollte.
Doch auch diesmal klappte es nicht, obwohl der Fachmann sich ganze 5 Stunden bemühte. Es stellte sich heraus, dass das installierte Betriebssystem Windows 10 eine Single Language Version war. Das bedeutete, ich hätte ein neues Betriebssystem kaufen müssen, um „deutsch“ einstellen zu können. Ich war frustriert und brachte das Netbook zurück in den Laden. Doch dort wollte man mir das Geld aber nicht zurückgeben. Stattdessen versuchte nun der Abteilungsleiter, die Sprache umzustellen. Nach einer Stunde sah auch er ein, dass es zwecklos ist und ich bekam den Kaufpreis zurück. Es war trotzdem frustrierend: so viel Aufwand und doch kein Fortschritt in der Sache.
Sonntag, 09.04.17
Wir quälten uns durch die Hitze des heißesten Monats hier in Thailand: 40 Grad und hohe Luftfeuchtigkeit. Das war eindeutig zu viel und brachte uns ans Limit. Weil die Strecke zudem auch nicht besonders reizvoll war, trampten wir bis Petchaburi.
Den Rest des Tages nutzten wir für die Besichtigung des Wat Mahathat Worawihan, einem Tempel im Khmer-Stil.
Montag, 10.04.17
Wir setzten unsere Besichtigungstour in Petchaburi fort. Es gab einige interessante Tempel sowie den Wat Phra Nakhon Khiri, einen Tempel mit Stupa auf dem Berg. Verschlungene Steinwege führten hoch bis zum Tempel. Einige Affenrudel lauerten am Wegesrand auf der Suche nach Essbarem im Handgepäck der Touristen. Annett hatte ihre liebe Mühe, die Tüte mit unserer Kokosnuss zu verteidigen, denn einige Affen griffen danach. Auf meine Plastiktüte mit den Wertsachen waren sie ebenfalls scharf. Zweimal fauchten sie mich an, ein Affe biss mich derweil ins Bein. Es sind halt wilde Tiere hier oben auf dem Berg.
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Affen auf dem Weg: Clip
Danach fuhren wir zur Khao Luang Cave, einer buddhistischen Tempelhöhle mit mehreren Hallen und vielen Buddha-Statuen in den verschiedensten Größen. Doch vor der Besichtigung mussten wir uns erst einmal einen Affen-sicheren Stellplatz für unsere Fahrräder suchen. Denn auf dem Stichweg zur Höhle und auf dem Parkplatz vor dem Höhlen-Eingang trieben ganze Affenrudel ihr Unwesen.
Der Anblick der vielen Statuen und Chedis in der riesigen Kaverne direkt hinter dem Eingang der Höhle ist sehr beeindruckend. Durch die Öffnungen in der Höhlendecke fällt das Sonnenlicht in die einzelnen Kavernen und sorgt für eine mystische Atmosphäre.
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Abschluss des Tages war dann ein Festtags-Essen zu unserem heutigen Hochzeitstag: Ente auf Reis.
Dienstag, 11.04.17
Wir fuhren bis Cha-Am, wo wir uns ein „heißes“ Bad im Meer gönnten. Abkühlung konnte man das auf keinen Fall nennen. Aber wir hatten ordentliche Brandung. Da vergaßen wir mal die herrschenden 43 Grad für einige Minuten.
Danach ging es weiter bis Hua Hin. Hier zog ich wieder durch die Elektronikmärkte auf der Suche nach einem Netbook.
Unterdessen war das Paket mit dem deutschen Netbook in Chemnitz eingetroffen und von den Nachbarn entgegengenommen worden. Und dummerweise war Dustin gerade nicht erreichbar, weil er mit seinen Eltern auf einer der kleinen Inseln unterwegs war. Somit gab es auch keine Möglichkeit, die Nachbarn aus der Ferne dazu zu bewegen, das Paket wieder zeitnah zurückzusenden. Jetzt mussten wir also tatsächlich bis zum 22.04. warten.
Mittwoch, 12.04.17
In einem der Elektronikmärkte in Hua Hin fand ich ein Netbook von Asus im Angebot. Bei der Begutachtung fiel mir dann auf, dass der Ladestecker ebenso wie die Sprache im Betriebssystem speziell für Thailand beschaffen war. Somit gab es beim Kauf einen Netbooks hier in Thailand gleich mehrere Nachteile: keine deutschen Umlaute auf der Tastatur, keine deutsche Sprache im Betriebssystem und ein thailändischer Ladestecker. Damit verabschiedete ich mich von dem Vorhaben, hier in Thailand ein Netbook zu kaufen.
Auf der Fahrt durch die Stadt nahmen wir aber einige Sehenswürdigkeiten mit: die Halbinsel Khan Takiab mit ihren vielen Tempeln und den Rajabhakti Park mit den 23 Meter hohen Statuen von 7 Königen Thailands aus den letzten Jahrhunderten (Ramkhamhaeng 1279-1298, Naresuan 1590-1605, Nara 1656-1688, Taksin 1767-1782, Buddha Yod Fa. Chulalok 1782-1809 (Rama I), Mongkut 1851-1868 (Rama IV) und Chulalongkorn 1868-1919 (Rama V)).
Donnerstag, 13.04.17
Ab heute feierte Thailand das Neujahrsfest Songkran. Es dauert drei Tage und wird begleitet durch offen auf der Straße ausgetragene Wasserkämpfe mit viel Spaß: Man bekommt oftmals eine Ladung Wasser zugeworfen oder erhält eine kalkhaltige Farbmasse auf die Wangen. Das Wasser ist eine nette Abkühlung bei der Hitze zurzeit.
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Songkran: Musik auf der Straße: Clip1 Clip2
Wasserschlacht zum Songkran: Clip
Unser Weg führte über Kui Buri bis Prachuap Khiri Khan an endlosen Ananas-Plantagen entlang. Und dementsprechend üppig war auch das Obstangebot an den Straßenständen.
Ich fragte in Prachuap Khiri Khan im Tempel nach einem Schlafplatz und wurde von einem ungewöhnlich aggressiven Hunderudel auf dem Tempelgelände empfangen. Einer der Köter biss mich sogar ins Schienbein.
Als ich mir dann später im selben Tempel im Waschraum das Gesicht waschen wollte, krabbelten hunderte von Ameisen an meinen Beinen hoch. Sie bissen zwar nicht, aber es war doch sehr unangenehm und hatte so ein bisschen vom Dschungel-Camp.
Das i-Tüpfelchen auf diesem Tempel-Gelände waren dann später die Mückenschwärme, die uns attackierten, bis wir endlich unter unserem Moskitonetz lagen. Gut, dass solche intensiven, tierischen Begegnungen nicht der Regelfall sind.
Freitag, 14.04.17
Die tierischen Belagerungen setzten sich heute Morgen mit derselben Intensität fort. Da verließen wir zügig das Tempelgelände und besichtigten die Stadt. Wir stiegen zuallererst die 400 Stufen hinauf zum Khao Chong Krachok, einem Tempel auf dem Hügel im Norden der Stadt. Und wieder säumten ganze Rudel wilder Affen den Weg hinauf.
Ein Affe versuchte, mir die Plastiktüte mit den Wertsachen aus der Hand zu reißen. Als ich mich wehrte, fletschte er gefährlich die Zähne. Und sie haben lange, lange Eckzähne, diese Affen. Das war schon etwas unheimlich. Aber es blieb bei dieser Drohgebärde. Die Deeskalation verlief dann beiderseitig sehr zügig und kontrolliert. Wir beobachteten auch, dass eine Familie hier auf halber Strecke wieder umgekehrte, weil sie sich nicht weiter den wilden Affenbanden aussetzen wollte.
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Die wilden Affen am Tempel: Clip1 Clip2 Clip3
Der Ausblick: Clip
Für die große Pause in der Mittagszeit fanden wir einen Tempel, in dem es in Bezug auf Tiere wesentlich ruhiger zuging. Das war so erholsam, dass wir direkt 4 Stunden blieben. Und damit waren wir viel zu spät wieder auf der Straße, um noch mit Tramp-Unterstützung weiter Richtung Surat Thani zu gelangen. Radeln machte keinen Sinn, weil vor uns für viele km nur noch Wildnis vorherrschte.
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Wasserschlacht zum Songkran: Clip1 Clip2
In der Station der Highway-Polizei fragten wir dann nach dem nächsten Tempel in der Nähe und wurden prompt zur Übernachtung auf deren Station eingeladen, weil die Wegbeschreibung zum nächsten Tempel zu kompliziert war. Dazu gab es ein Dinner aus der Polizei-internen Küche und heißen Kaffee.
Samstag, 15.04.17
Zum Abschied gab es noch ein ausgedehntes Foto-Shooting mit den Polizisten, danach brachen wir auf.
Heute Morgen klappte das Trampen zwar nicht gleich auf Anhieb so reibungslos, aber dann hatten wir Glück und wurden in einem Stück fast 300 km mitgenommen, nämlich direkt bis nach Surat Thani. Wir kontaktierten unseren Warm Showers Kontakt dort und ließen uns den Weg erklären. Vor uns lagen demnach noch etwa 15 km Strecke. Die hätten wir leicht per Fahrrad bewältigt, hätte Annett nicht urplötzlich übelsten Brechdurchfall bekommen. Nach dreimaligem Übergeben stiegen wir auch für diese Kurzstrecke auf einen Pickup und glücklicherweise brachte der uns direkt vor die Haustüre.
Unser Sohn hatte unterdessen in der Heimat in meinem Auftrag ein zweites Netbook gekauft, das in den nächsten Tagen auch zu uns auf die Reise gehen sollte. Wir hatten dafür auch schon einen Warm Showers Kontakt in Trang als Versandadresse organisiert. Vielleicht klappt es diesmal mit dem Versand, so hofften wir. Den Kauf eines Netbooks hier in Thailand hatte ich ja mittlerweile wegen der vielen Kompromisse verworfen.
Sonntag, 16.04.17, Ostern
Nach dem Frühstück verstauten wir unsere Fahrräder und das gesamte Gepäck in einem viel zu kleinen Kofferraum im Auto unseres Gastgebers (ich hatte die arge Befürchtung, dass wir uns an den Rädern das Schaltwerk demolieren würden beim Verladen) und wir besichtigten gemeinsam den Pillar Shrine, eine mit Blattgold verzierte Säule. Bevor eine Provinzstadt erbaut wird, errichtet man in Thailand in einem Gebäude stets eine solche prunkvoll verzierte Säule, die der Stadt dann in aller Zukunft Glück bringen soll.
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Der Tapee bei Surat Thani: Clip
Danach lotste uns unser Gastgeber noch auf den richtigen Weg Richtung Südwesten und wir verabschiedeten uns.
Wir fuhren zum Khao Sok National Park und waren sofort geschockt von den überzogenen Eintrittspreisen: 300 Baht Eintritt und 1200 Baht pro Person für den Guide, den man buchen muss, wenn man die drei abgelegeneren Wasserfälle im Park sehen will (auch, wenn sie zurzeit kaum Wasser führen laut Angabe der Locals). Das macht zusammen 84 € bei 2 Personen. Happig!
Die seltene Rafflesia, eine Schmarotzerpflanze mit der größten Blüte der Welt (bis zu 1 Meter Durchmesser), hat als Top-Sehenswürdigkeit im Park die Preise hochgetrieben. Dabei bekommt man die Blüte nur äußerst selten zu Gesicht. Derzeit blühte sie jedenfalls nicht. Das erfuhren wir auf Anfrage.
Da verzichteten wir auf eine Besichtigung und fuhren nach einer Regenpause (es schüttete mal wieder sehr heftig) weiter bis Khao Lak an der Westküste. Die Suche nach einem Schlafplatz verlief heute wieder etwas mühsam und wir kamen in die Dunkelheit. Erst im 3. Tempel trafen wir auf einen Mönch und der organisierte uns eine kleine Holzbaracke für die Nacht.
Das Tempelgelände war unterdessen stockfinster; es gab keine Beleuchtung auf dem gesamten Gelände. Die fehlende Sicht bezahlte ich dann auch prompt mit einem aufgeschlagenen Zeh, weil ich eine Stufe übersehen hatte.
Seit meiner langwierigen Verletzung am rechten Fuß bis vor einigen Wochen war ich immer etwas in Sorge bei neuen Verletzungen. Das Entzündungs-Risiko ist hier in den Tropen ungewöhnlich hoch: der Staub in der Luft, die vielen Fliegen, der Straßendreck, das verkeimte Wasser, … all das erschwert eine schnelle Heilung. Dementsprechend hoch ist mittlerweile meine Sorgfalt bei der Wund-Versorgung: Waschung mit Sodium Chlorid, sterile Wundgase, keimfreier Verband und das ganze Spiel mindestens dreimal am Tag. Sehr aufwändig, aber unumgänglich.
Es gab viele Glühwürmchen zu bewundern in dieser Nacht. Eines dieser Tierchen verirrte sich dann wohl in unsere Holzbaracke und so hatten wir über die Nacht im Zimmer immer ein kleines fliegendes Licht. Passend zum Osterfest (Lumen Christi ?!).
Montag, 17.04.17
Das Packen wurde heute eine kleine Belastungsprobe: vor der Holzbaracke wimmelte es vor Ameisen. Sobald man irgendwo unbewegt länger als 3 Sekunden stand, krabbelten sie an den Füßen und Beinen hoch. Sie haben nicht gebissen, aber auf Dauer war es doch sehr unangenehm. Man spürte ständig dieses Gekrabbel von den Füßen bis hoch zu den Kniekehlen. Ruhe hatten wir erst, als die Räder fertig gepackt waren und wir den Bereich der Holzbaracke verlassen konnten.
Dann wollten wir uns von den Mönchen verabschieden, doch vorher organisierten sie für uns noch Teewasser, Kaffee, ein Frühstück und Gebäck. Wir verschenkten im Gegenzug unsere Bananen.
Und weiter ging unsere Fahrt durch eine schöne Hügellandschaft mit leichten Steigungen, viele Kurven und tropischer Vegetation. Immer wieder entdeckten wir exotische Tiere entlang der Straße: unbekannte Schmetterlinge in allen Größen, Eidechsen und sogar eine Flugechse mit ausfahrbarem Kamm unter dem Kinn gab es zu bewundern.
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Flugechse: Clip
Riesenspinne: Clip
Der Himmel zog sich bedrohlich schnell zu in den Mittagsstunden. Da kauften wir uns vorsorglich an einem Straßenstand schon vorab unser Lunch: Reis mit Ente (einer ganzen! Ente samt Schnabel, Kopf und Füßen, klein zerhackt), unser „Osteressen“ sozusagen. Und während wir an der Straßenküche noch auf unser Essen warteten, brach der große Regen auch schon los. Vom ersten Tropfen bis zum ausgewachsenen Prasselregen mit dicken Tropfen dauerte es keine 10 Sekunden. Und die mobile Straßenküche bot nicht viel Regenschutz für die Kunden. Bis wir bezahlt hatten und einen überdachten Vorgarten an der Straße gefunden hatten, waren wir schon ziemlich nass geworden. Doch unter dem Vordach lief dann wieder alles etwas entspannter ab. Die Bewohner hießen uns herzlich willkommen und brachten uns noch Tisch und Stühle.
Als der Schauer vorüber war, fuhren wir weiter. Doch wir kamen genau 500 Meter weit, da brach der nächste Schauer über uns herein. Glücklicherweise fanden wir auch diesmal schnell einen Unterstand.
Nach einer weiteren Stunde war auch dieses Gewitter überstanden und es ging ohne Unterbrechung weiter. Stellenweise führte die Straße direkt an der Küste entlang. Da bot sich natürlich auch die Gelegenheit, in der relativ hohen Brandung baden zu gehen.
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Brandung: Clip
Viele Tsunami-Warnschilder haben sie hier in dieser Gegend mittlerweile aufgestellt. Eine Maßnahme aus der Katastrophe im Dezember 2004.
Annett wurde dann beim Schwimmen von einer größeren Welle derart heftig durchgewirbelt, dass ihre Schulter noch mehr schmerzte (seit Anfang April hatte sie Schulterschmerzen). Da war die Schwimmpause für sie schnell beendet. Schade.
Auf der Suche nach einem Schlafplatz fanden wir zwar wieder einen Platz in der Sala eines Tempels, doch diesmal waren die Bedenken im Hinblick auf das Thema „Frauen im Tempel“ sehr lange Diskussionsstoff unter den Mönchen.
Dienstag, 18.04.17
Nachts hatte es weiter geregnet. Unsere Kleidung war am Morgen noch klamm von gestern, obwohl sie auch unter dem Dach hing. Wir hatten so hohe Luftfeuchtigkeit, dass nichts mehr trocknete. Da waren wir froh, nicht zelten zu müssen. Sonst hätten wir das Zelt heute klitschnass verpacken können.
Wir fuhren heute auf die Insel Phuket. Sie ist eine der bekanntesten Reiseziele und dementsprechend hoch ist das Verkehrsaufkommen auf dieser einen Straße, die über die Brücke auf die Insel führt. Es gibt zwar einen Seitenstreifen für Fahrräder, aber der Verkehr rollt ununterbrochen an einem vorbei. Seitenwechsel ist ganz schwierig, insbesondere, weil mittig meist eine hohe Leitplanke ohne Unterbrechungen die Fahrtrichtungen trennt.
Auf weiten Strecken wurde an dieser Schnellstraße auch fleißig gebaut. Das sorgte dann für zusätzliche Hindernisse: Engstellen, Stau, Sand- oder Schotter-Belag, Lärm und jede Menge Abgase. Nicht sehr angenehm für uns Radler. Dabei nahmen auch allmählich die Steigungen zu. Phuket ist halt sehr bergig. Das macht ja schließlich auch den Reiz der Insel aus.
Etwas enttäuscht waren wir von der Tourist-Info an der Straße im Norden der Insel. Es war mehr ein Selbstbedienungs-Pavillon ohne Personal und auf dem WC gab es kein Wasser. Nicht sehr einladend. Im Gegensatz dazu hatte man sich mit der Gestaltung des Parks vor der Tourist-Info sehr viel mehr Mühe gegeben.
Unseren Schlafplatz im Tempel teilten wir uns heute mit einem weiteren Reisenden, einem Slowenier. Und Wifi konnten wir nutzen, allerdings nur in einem kleinen Bereich vor den Unterkünften der Mönche und dabei auch nicht wirklich lange. Richtig unangenehm waren an diesem Abend die aggressiven Mückenschwärme, die in regelmäßigen Abständen regelrechte Attacken flogen. So flüchteten wir sehr schnell unter unser Moskitonetz.
Mittwoch, 19.04.17
Wir standen um 5 Uhr auf, ließen unser gesamtes Gepäck über den Tag im Tempel stehen und fuhren in Nai Yang Beach an den Strand. Badetag und Relaxen stand auf dem Programm. Mehr nicht.
Abends suchte ich mir eine WiFi-Quelle und klärte mit unserem Sohn die letzten offenen Fragen zum anstehenden Versand des Netbooks. Das wird ganz schön knapp, dachte ich: laut DHL 12 Tage Versandzeit und unser Visa-Ende war am 06.05. Sollte das Paket erst nach unserer Ausreise in Trang bei unserem Warm Showers Kontakt eintreffen, müssten wir eine Nachsendung über die Grenze organisieren.
Das Abendprogramm verlief heute sehr entspannt, weil wir eine zweite Nacht im selben Tempel verbringen durften.
Donnerstag, 20.04.17
Nur die Katzen und Hunde auf dem Tempelgelände hatten uns eine zweite Nacht wohl nicht gegönnt: auf unserer Unterlage lag Katzenkot und an zwei unserer Packtaschen hatten die Hunde gepinkelt. Das roch man und das sah man. Also stand eine gründliche Reinigung der kontaminierten Gegenstände an. Damit hatten wir dann erst einmal eine Stunde richtig viel Arbeit.
Heute verließen wir die Insel Phuket wieder. Zu viel Tourismus, zu viel Verkehr, überteuerte Preise bei allen Lebensmitteln und in den Straßenküchen, all das schreckte uns so ab, dass uns die vergangenen 2 Tage reichten.
Wir fuhren weiter bis Takua Thung. Auf unserem Weg schenkte uns die Highway-Police im Vorbeifahren zwei Dosen Red Bull und volle Wasserflaschen. Das kam uns sehr gelegen, denn es war wieder sehr heiß heute und viele Shops gab es auf unserer Strecke nicht.
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Tempelschmuck im Sonnenlicht: Clip
In Takua Thung war die Suche nach einem Schlafplatz im Tempel wieder deutlich entspannter. Im Wat Khao wurden wir sofort herzlich empfangen. Wir bekamen sogar einen Raum mit Klimaanlage.
Freitag, 21.04.17
Die Mönche luden uns noch auf einen Kaffee ein und zeigten uns danach das Highlight dieser Tempelanlage: einen Hochweg durch einen Mangrovensumpf direkt hinter den Tempel-Gebäuden. Über diesen Weg waren auch einige Unterkünfte der Mönche erreichbar. Sehr sehenswert und ein echtes Erlebnis.
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Nach der Besichtigung fuhren wir weiter Richtung Phang-Nga. Unterwegs erlebten wir zufällig einen dieser regelmäßigen Gesangs-Wettkämpfe unter den Bülbül-Züchtern. Es geht um den schönsten Gesang dieses Vogels und für die Züchter um viel Geld.
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Der Wettkampf: Clip1 Clip2 Clip3
Im Einzugsgebiet von Phang-Nga wurde die Landschaft plötzlich spektakulär: Kalksteinfelsen ragen steil aus der Ebene heraus, dicht überwuchert mit tropischer Dschungel-Vegetation. Sehr exotisch.
In Phang-Nga fuhren wir direkt an den Pier und erkundigten uns nach den Tarifen für die Bootsfahrten zu den Kalkstein-Inseln in der Bucht. Die Kulisse dort ist sehr sehenswert, aber die Preise sind astronomisch. Seit einer der Felsen in einem James-Bond-Film als Kulisse diente, wird die Befahrung der Bucht als Touristen-Attraktion hochgespielt. Wir verzichteten auf die Bootsfahrt und suchten stattdessen schnell einen Unterstand für das heraufziehende Gewitter. Es schüttete wieder einmal eine Stunde lang. Die ersehnte Abkühlung brachte die Schauer aber nicht. Im Gegenteil: als die Sonne wieder zum Vorschein kam, wurde es noch heißer und tropisch schwül.
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Der Hafen von Phang-Nga: Clip
Dann besichtigten wir den außergewöhnlichen Tempel Wat Tham Ta Pan. Übersetzt heißt Tham Ta Pan Himmel und Hölle. Und genau dies ist auch das Thema auf dem gesamten Tempelgelände. Hält man sich als frommer Buddhist an die buddhistischen Gebote (sie sind den 10 Geboten der Christen sehr ähnlich), dann erwartet einen nach dem Tod der Himmel. Sündigt man, wird man in der Hölle bestraft.
Der Weg zur Hölle führt hier quasi durch einen übergroßen, begehbaren Naga (Drachen/Schlange). Läuft man durch den Schlund, dann wird es nach einigen Metern stockfinster. Halt wie in der Hölle. Am hinteren Ausgang des Tunnels befindet sich der Eingang zu einer Höhle, die man mit der eigenen Taschenlampe besichtigen kann. Der Weg in der Höhle führt über Brücken und ist ebenfalls spannend.
Des Weiteren gibt es einen großen Skulpturenpark, in dem in sehr anschaulicher Weise und mit reicher Detaillierung die Bestrafung in der Hölle (Naraka) dargestellt wurde. Es soll abschrecken und das tut es mit Sicherheit. Sehr gruselig und makaber. Es war einer der wenigen Orte, an denen ich mich sträube, Fotos zu schießen.
Der Weg in den Himmel führt quasi über eine lange, abenteuerlich steile und verwinkelte Treppe den Berghang hinauf zu einer Hütte mit kleiner Aussichts-Plattform. Dabei ist man auf dem gesamten Weg nach oben umgeben von dichtem Urwald-Dschungel. Von oben (dem Himmel) hat man dann einen sagenhaften Ausblick auf die einzigartige Karst-Felskulisse von Phang-Nga.
An einer steilen Felswand im hinteren Teil der Anlage sind einige Hindu-Götter mit den ihnen zugeordneten heiligen Tieren als Skulpturen zwischen die Botanik platziert worden.
Die gesamte Anlage ist sehr sehenswert und überhaupt nicht touristisch überlaufen.
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Der Drachenschlund: Clip
Samstag, 22.04.17
Wir verließen Phang-Nga und fuhren weiter durch dieses spektakuläre Kalkstein-Panorama. Direkt östlich hinter Phang-Nga thront ein übergroßer Buddha vor einem Tempel direkt am Fuße einer Tropfstein-artigen Felswand mit riesigen Ausbuchtungen und übergroßen Stalagtiten.
Unterwegs bekam Annett von einem Mopedfahrer ein Stück Zuckerrohr geschenkt. Der Farmer hatte wohl gerade in seinem Garten geerntet und der Anhänger war voller Zuckerrohr-Stangen. Ein süßer erfrischender Snack: man kaut ein Stück dieser Stangen, saugt den süßen Saft heraus und spuckt das holzige Gewebe dann aus.
Nachmittags ergoss sich wieder der übliche Gewitterregen über das Land, den wir gleich für eine längere Pause nutzten. Danach trampten wir Richtung Krabi und suchten uns einen Tempel für die Nacht.
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Gewittersturm: Clip
Sonntag, 23.04.17
Auch an diesem Morgen plagten uns wieder diese Ameisen-Invasionen, bis wir gepackt hatten. Man musste ständig mit den Beinen in Bewegung bleiben, weil diese flinken Biester sonst sofort an den Beinen hochkrabbelten.
Wir hatten beschlossen, auf unserem Weg nach Krabi einen Abstecher nach Ao Nang zu unternehmen. Der Weg dorthin ist eine Sackgasse, also suchten wir uns unterwegs einen Abstellplatz für unser Gepäck. Auf dem Rückweg würden wir das Gepäck dann wieder abholen.
Wir hatten das Gepäck gerade untergestellt und wollten hinunter nach Ao Nang fahren, da bemerkte ich an meinem Vorderrad einen Plattfuß. Annett war schon vorgefahren und ich konnte jetzt nur hoffen, dass sie unterwegs anhält und auf mich wartet, sonst wäre sie in Kürze im Tal und müsste dort warten, bis ich den Plattfuß repariert habe.
Ich pumpte meinen Reifen schnell auf, in der Hoffnung, dass die Luft bis zum Treffpunkt mit Annett ausreicht und fuhr mit Vollgas hinter ihr her. Glücklicherweise stand sie einige km später an einem Abzweig und wartete auf mich. So konnten wir nun gemeinsam einen Reparatur-Platz suchen.
Nach der Reparatur ging es nach Ao Nang. Dieser Ort ist extrem touristisch und dementsprechend sehr teuer. Wir hatten unseren Proviant für den Tag in weiser Voraussicht schon vorab auf dem Land gekauft. Wir fuhren an den Strand und verlebten einen gemütlichen Badetag im Schatten der Uferbäume. Störend war auf Dauer nur das permanente Motorengeräusch der vielen Ausflugsboote, mit denen die Touristen zu den nahegelegenen Kalkstein-Inseln gefahren werden. Es gibt tatsächlich keine einzige ruhige Minute hier am Strand. Ständig starten Boote oder es kommen welche zurück.
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Bucht vor Ao Nang: Clip
Nachmittags fuhren wir noch bis Krabi, entlang an weiten Ananas-Plantagen. Neben der Ananas wird in dieser Region vor allem Palmöl produziert. Man sieht ständig LKWs, voll beladen mit den bunt schimmernden Rohfrüchten, aus denen das Öl gewonnen wird.
Ein Schlafplatz in einem Tempel in der Stadt war dann abends schnell gefunden.
Montag, 24.04.17
Um 5 Uhr in der Frühe kam ein ganz merkwürdiger Kerl in den Sala, kauerte sich direkt neben unseren Schlafplatz und schaute uns beim Schlafen zu. Das war für uns Anlass, früher aufzustehen als wir geplant hatten. Denn unter ständiger Beobachtung lässt sich schlecht weiterschlafen.
Irgendwann empfand ich seine Anwesenheit als zu aufdringlich und nach einer sanften Aufforderung meinerseits ging er dann auch endlich und bezog seinen Beobachtungsposten in 50 Metern Entfernung. Irgendwann war er dann ganz plötzlich verschwunden und nach kurzer Zeit saß er an einer anderen Stelle und beobachtete uns schon wieder ununterbrochen. Wenn ich ihn erneut ansprechen wollte, ging er mir nun eilig aus dem Weg. Auch von den Mönchen hielt er sich fern, das war nicht zu übersehen. Sehr sonderbar.
Das Waschhaus teilten wir uns heute Morgen wieder mit diesen aggressiven, kleinen Ameisen, die sofort an den Füßen hochklettern, sobald man zu lange auf der Stelle stehenbleibt. Aber das kannten wir ja jetzt schon. Damit konnten wir umgehen.
In Krabi schauten wir uns zunächst einen kleinen Mangrovensumpf nahe dem Flussufer an. Man läuft über einen Beton-Hochweg durch den Sumpf, … bis einem wieder ein Rudel wilder Affen entgegenkommt. Dann hat der Ausflug ein jähes Ende. Diesmal kamen 2 dieser Affen von verschiedenen Seiten zeitgleich auf mich zu und fletschten die Zähne. Da war mir schnell klar, dass sie uns nicht friedlich weiterlaufen lassen würden. Also kehrten wir um. Den größten Teil des Sumpfes hatten wir aber gesehen, also war es nicht tragisch.
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Im Mangrovensumpf: Clip
Affenrudel im Sumpf: Clip1 Clip2
Wir fuhren die Uferpromenade entlang ins Zentrum, bestaunten die markante Felsenkulisse im Flussbereich weiter nördlich und die interessant gestalteten Ampelanlagen an den großen Kreuzungen.
Um 14 Uhr zog in Windeseile wieder ein Gewitter auf uns zu. Da fuhren wir eilig zum nächstgelegenen Tempel und suchten uns einen gut geschützten Unterstand. Und plötzlich lief uns auch hier wieder dieser merkwürdige Kerl von heute früh über den Weg. Und das Spiel begann von neuem. Er wechselte des Öfteren seinen Beobachtungsposten, verschwand unbemerkt und tauchte kurze Zeit später wieder auf. Er war wie ein Hausgeist in einem schlechten Psycho-Thriller. Aber er tat uns nichts und somit war es okay für uns. Man gewöhnt sich ja an alles mit der Zeit.
Nach dem Gewitter fuhren wir zum Tiger Cave Tempel im Nordosten der Stadt. Dort gibt es neben der Höhle auch einen heiligen Ort oben auf dem Berggipfel, erreichbar über eine Treppe mit 1237 Stufen. Der Aufstieg ist sehr schweißtreibend, aber von dort oben hat man einen sagenhaften Rundblick in die Kalksteinberge von Phang-Nga und die Stadt Krabi.
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Tiger Cave Tempel: Clip
Ausblick vom Gipfel: Clip
Beim Abstieg kamen wir in die abendliche Dunkelheit. Da sind die unterschiedlich steilen Stufen nicht ganz ungefährlich. Der gesamte Weg ist leider nicht ausgeleuchtet und auf halber Höhe tummeln sich die wilden Affen auf dem Geländer.
Dienstag, 25.04.17
Auf unserem weiteren Weg Richtung Trang überraschte uns auch heute wieder ein Gewitter mit Starkregen. Wir fanden gerade noch rechtzeitig einen Tempel und stellten uns unter. Die große Versammlungshalle war hier heute zufällig durch eine Beerdigungsfeier belegt, aber in den großen Tempelanlagen finden sich immer mehrere Unterstellplätze. So auch hier.
Unsere Ankunft blieb der Trauergemeinde natürlich nicht verborgen und so waren wir nach einigen Minuten eingeladen, an der Feier teilzunehmen. Sie reichten uns eine Schale mit frisch gebackenen Rosetten-Waffeln und luden Annett gleich zur Teilnahme beim Backen dieser Waffeln ein. Wir erzählten von unserer Reise und der Gastgeber übersetzte dann alles für die Gäste, die in Englisch nicht ganz so fit waren. Nach und nach trauten sich immer mehr Gäste, sich mit uns zu unterhalten. Dann wurde fotografiert und manch einer wollte über WhatsApp mit uns in Verbindung bleiben. Sehr herzlich, diese Begegnung.
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Rosetten-Waffeln backen: Clip
Als wir weiterfuhren, passierten wir entlang der Straße unzählige Verkaufsstände, an denen Ananas zu Dumpingpreisen verkauft wurde. In normaler Größe 3-5 Baht, die großen Früchte zu 10 Baht (0,25 €). Doch wir hatten natürlich auf unseren Fahrrädern wieder viel zu wenig Stauraum für die vielen Früchte, die wir gerne mitgenommen hätten.
Um den Zeitverlust durch das Gewitter wieder zu kompensieren, wollten wir bis zu unserem heutigen Zielort trampen. Ein Pickup nahm uns mit und zufällig fuhr der Fahrer nach Trang und bot uns die Mitnahme bis dorthin an. Wir sagten spontan zu, denn das ersparte uns viele km auf dieser stark befahrenen Straße. Als wir dann in Trang die Fahrräder und unser Gepäck von der Ladefläche trugen, begann es zu regnen. Wir beeilten uns mit dem Aufpacken der Räder, doch der Regen war gnadenlos. Als wir abfahrbereit waren, waren wir schon pitschnass. Das war jetzt kein glückliches Timing, aber da mussten wir durch.
Hier in Trang sollte in einigen Tagen unser Netbook aus Deutschland bei unserem Warm Showers Kollegen Jiranuwat eintreffen, wenn alles klappt. Aber wir waren jetzt natürlich früher als geplant in der Stadt. So fuhren wir wieder in einen Tempel, wo wir diesmal sogar ein Zimmer angeboten bekamen zur Übernachtung. Wir mussten nur unsere Matten so auf dem Boden platzieren, dass wir die Ameisenstraßen nicht stören.
Mittwoch, 26.04.17
Durch die vorzeitige Ankunft in Trang hatten wir nun mehr Zeit für Besichtigungen. Also fuhren wir zunächst zur Touristen-Info, besorgten uns Karten und fragten nach den Highlights der Stadt. Unsere Reise war hier natürlich wieder von großem Interesse und die Belegschaft schenkte uns in ihrer Begeisterung T-Shirts und Fahrrad-Trikots. Und wieder waren die Gruppenfotos mit uns und unseren Fahrrädern heiß begehrt.
Dann fuhren wir ins Stadt-Zentrum und besichtigten unter anderem die Tempelanlagen Wat Kuttiyaram und Wat Kapang Surin. Danach überraschte uns wieder ein Gewitter. Diesmal machte uns nicht die Regenmenge zu schaffen, sondern die Dauer der Schauer. So fand die Suche nach einem Schlafplatz im Stadt-Zentrum heute halt im Regen statt.
Donnerstag, 27.04.17
Wir fuhren in den Thung Kai Park, einem der beiden botanischen Gärten im Süden der Stadt Trang. Hier führt ein sandiger Pfad durch dichten Dschungel und es gibt einen Hochweg über Stahl-Hängebrücken (den Canopy Walk) sowie einen Beton-Hochweg durch den sumpfigen Teil dieses Parks. Auf dem Canopy Walk genießt man die exotische Vegetation aus schwindelerregender Höhe.
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Der Canopy Walk: Clip
Und im sumpfigen Bereich begegnen einem ungewöhnlich viele Eidechsen, Schmetterlinge und Libellen. Man erlebt riesige Bäume mit Blattwurzeln und Palmen mit langen Dornen an den Halmen. Auf den Sandwegen entdeckten wir sogar Termiten.
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Termiten im Park: Clip
Des Weiteren gibt es zwei Rundwege (5,5 km und 17 km), über die man den Park per Fahrrad erkunden kann. Der Eintritt in den Park ist frei und man muss sich am Eingang in ein Buch eintragen, wegen der Sicherheit. Der Park ist nicht ungefährlich, wenn man vom Weg abkommt. Der gesamte Park ist sehr sehenswert.
Um 14 Uhr kam, wie gewohnt, das obligatorische Gewitter auf uns zu und wir mussten den Park fluchtartig verlassen. Im Wettlauf mit dem Gewitter schafften wir es gerade bis zum nächsten Tempel, da brach auch schon der Regen los. Glücklicherweise erlaubten uns die Mönche hier auch die Übernachtung.
Freitag, 28.04.17
Ab heute rechneten wir mit der Auslieferung des Paketes aus Deutschland, denn die 12 Tage seit Paketaufgabe waren verstrichen. Wir fuhren zum Postamt der Stadt und fragten uns durch, bis wir jemanden gefunden hatten, der mit unserer Trackingnummer per Telefon auf Suche ging. Nach einer Stunde stand fest: Der Akku im Netbook wurde als Gefahrgut betrachtet und somit erfolge der Transport nach Thailand per Schiff und nicht per Flieger. Unser Paket wäre voraussichtlich am 2. oder 3. Mai in Trang.
Mit diesen Infos im Gepäck trafen wir uns mit Jiranuwat an der Khao Chang Ngay Cave, unserem nächsten Besichtigungsobjekt. Übernachten konnten wir bei ihm über die Tage hier in Trang nicht, weil er Verwandtschaft im Haus untergebracht hatte über das thailändische Neujahrsfest. Aber wir stimmten uns über die Paket-Verfolgung ab.
Jiranuwat bot uns an, das Paket per Auto zu uns zu bringen, wenn es eintrifft. Es wäre ihm sogar möglich, uns das Paket in Malaysia zu überreichen, wenn es erst nach dem 06.05. einträfe. Er hatte dort einen Kurzurlaub geplant in der ersten Maihälfte. Das entspannte unsere Situation merklich. Damit brauchten wir nicht tagelang in Trang auszuharren. Und der Ablauf unserer Thailand-Visa war auch kein Risiko mehr.
Dann besichtigten wir die Khao Chang Ngay Cave, eine riesige Tropfsteinhöhle und ein echtes Highlight auf unserer Radreise.
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Khao Chang Ngay Cave: Clip1 Clip2
Als wir die Höhle wieder verließen, war das obligatorische Gewitter des Tages schon durchgezogen und hatte wohl wieder gewaltig viel Wasser abgelassen, nach der Größe der Pfützen zu urteilen. Jiranuwat hatte in der Zwischenzeit einen Schlafplatz in einem nahegelegenen Tempel für uns organisiert und lud uns zum Dinner in die Stadt ein.
Samstag, 29.04.17
Mittlerweile war auch der Rückversand des ersten Netbooks aus Chemnitz möglich, weil die Eltern unseres Reisekollegen aus Bangkok wieder aus ihrem Urlaub zurückgekehrt waren. Ich musste lediglich 7 € Porto an die Eltern überweisen. Das war schnell erledigt.
Dann fuhren wir ein zweites Mal in den Thung Kai Park, wo wir mit unseren Rädern den kleinen Rundweg abfahren wollten. Kaum waren wir am Park angekommen, grollte der Donner und der große Regen war nahe. Wir fanden zum Glück einen trockenen Unterstand und schafften es mal wieder gerade so vor dem Wolkenbruch. Es schüttete wieder eine volle Stunde lang wie aus Kübeln.
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Regenschauer im Park: Clip
Auch nach dem Regen, während der Rundtour durch den Park, donnerte es noch fleißig. Das nächste Gewitter war schon im Anzug. Der Rundweg schlängelte sich auf der gesamten Strecke durch dichtesten Dschungel. Stellenweise hingen die Äste und Blätter bis in den Weg hinein. Doch unterwegs gab es keinen Unterstand, der uns Schutz bot, wenn gleich der Regen wieder fällt. Also fuhren wir sehr zügig durch das Gelände und erreichten tatsächlich mit den ersten Tropfen wieder unseren Unterstand von vor einer Stunde. Wieder Glück gehabt.
Es sollte regnerisch bleiben. So fuhren wir nach dem Park nur wenige km weiter einen Tempel an und fragten nach einem Schlafplatz. Doch vorher wurden wir für eine Weile eingeladen, an der Beerdigungsfeier teilzunehmen, die in der Versammlungshalle hier auf dem Tempel-Gelände gerade stattfand. Geschätzte 200 Personen waren anwesend und die Musik spielte bis tief in die Nacht.
Sonntag, 30.04.17
Durch den langanhaltenden Regen letzte Nacht war es heute Morgen angenehm kühl. Das nutzten wir sofort fürs Radeln, doch nach 30 km war die schwüle Hitze der letzten Tage wieder zurück. Und dann zogen gleich 2 Gewitter über uns hinweg.
In Ban Thung Yao, einem kleinen Dorf an der Straße, suchten wir uns dann früh abends im einzigen Tempel weit und breit einen Schlafplatz. Annett hatte im Bad ordentlich zu tun, um sich die aggressiven Mückenschwärme vom Leib zu halten. Sie tanzte mit den Mücken quasi um die Wette (ihr ganz persönlicher „Tanz in den Mai“).
Neben dieser Mücken-Invasion hatten wir heute ausnahmsweise auch mal eine neue Spezies als Belästigung: große Flugameisen. Ihre Anwesenheit alleine störte uns ja nicht, aber sie traten in einer Dichte auf, die an Plagen erinnerte. Da half uns auch der Frosch nicht, der zeitweise neben unseren Schlafmatten entlang zog und sich immer wieder eine dieser Insekten aus der Luft fing. Sie waren harmlos und friedlich, doch sie setzten sich ständig auf jedes Fleckchen Haut an unserem Körper und krabbelten dann ihren Weg. Besonders unangenehm war das im Nacken oder im Gesicht. Wie dankbar waren wir da über unser Moskitonetz.
Montag, 01.05.17
Annett zählte heute Morgen über 60! Tigermücken auf unserem Moskitonetz. Sie lauerten nur auf uns. Wir schüttelten das Netz von innen, um die Mücken zu verjagen. Was übrig blieb, waren die Blutsauger, die es über Nacht bis ins Netz geschafft hatten; immerhin 20 an der Zahl.
Die Mönche waren sehr nett. Sowohl gestern Abend als auch heute früh ergänzten sie mit kleinen Snacks oder Getränken unsere Mahlzeiten und sie waren sehr an unserer Reise interessiert.
Auf unserem weiteren Weg lag direkt an der Straße nach einigen km die kleine Khao-Ting-Cave. Der Zugang zur Höhle war diesmal sehr unwegsam und gefährlich. Aber aus dem Eingang der Höhle ergoss sich ein kleiner, kühler Wildbach in einen niedlich gelegenen Natursee, der gerade mal so groß war, dass 2 Familien darin baden konnten. Es war wohl auch unter den Locals ein bekannter Platz für Picknick und Ausflüge, denn es war ein Kommen und Gehen und der Parkplatz war stets gut besetzt. Ich tauchte ebenfalls ins kühle Nass und nutzte die Strömung als Gegenstromanlage zum Schwimmen. Sehr erfrischend.
Auf unserem weiteren Weg hüpfte genau vor Annetts Fahrrad plötzlich ein Fisch über die Straße. Wahrscheinlich war er gerade aus einem Wasserbehälter von einem der mobilen Straßenstände mit Moped gesprungen (Nemo lässt grüßen). Annett fing ihn mit ihren Händen und warf ihn in den Fluss unweit der Straße.
Ab Mittag war der Ablauf wie üblich in den letzten Tagen: Gewitter kommen hören, Unterstellplatz suchen, das Gewitter abwarten und Pause machen, dann noch eine Stunde in der kühleren Abendluft radeln und dann einen Tempel für die Übernachtung suchen.
Dienstag, 02.05.17 – Donnerstag, 04.05.17
Wir näherten uns allmählich der Grenze zu unserem nächsten Reiseland, Malaysia. Da war es an der Zeit, die bisherige Planung zum Grenzgang noch einmal zu checken. Drei Monate visumfreier Aufenthalt in Malaysia, Grenzgang bei Wang Prachan im Westen, usw. Plötzlich war ich mir unsicher, ob dieser relativ kleine Grenzposten uns tatsächlich passieren lässt. Jiranuwat hatte uns in Trang diesen Grenzposten empfohlen, doch die beiden ersten misslungenen Versuche, nach Laos einzureisen, waren seinerzeit ebenfalls Tipps der Einheimischen. Vielleicht gab es an der Grenze zu Malaysia ja auch besondere Regeln. Und bei einem Einreiseverbot in Wang Prachan hätten wir einen Umweg von 150 km über Hat Yai zu bewältigen, um den großen Grenzübergang in Sadao zu erreichen.
Die Polizei verstand mich nicht und konnte hierbei nicht helfen. Zwei Einheimische bestätigten zwar einen Grenzverkehr ohne Einschränkungen für Radler, aber manchmal lügen die Thais ja auch, weil sie negative Nachrichten als Unhöflichkeit sehen und solche gerne vermeiden. Und im Internet fand ich nur ältere Erfahrungsberichte. Ich rief Jiranuwat noch einmal an und er berichtete von mehreren Reiseradlern, die in den letzten Monaten ohne Probleme bei Wang Prachan einreisen konnten. Also sollte es bei uns in den nächsten Tagen auch klappen. Trotzdem wollten wir sicherheitshalber schon am Tag vor unserem Visa-Auslauf ausreisen. Damit hätten wir dann einen Tag Reserve für den Fall, dass es doch Probleme gibt.
Wir fuhren bis Chalung, der letzten größeren Stadt vor der Grenze und hatten nun noch 2 Tage Zeit. Bis zur Grenze waren es noch 25 km. Wir machten daher ausgedehnte Pause während der üblichen Gewitter, fuhren eine nette, kleine Uferstraße am Fluss parallel zur Hauptstraße entlang (nach unserer Meinung die Hauptsehenswürdigkeit der Stadt) und verbrauchten unser letztes Geld in Landeswährung noch durch Einkäufe.
Als wir danach aus dem Supermarkt kamen, war es schon dunkel und wir hörten erneut Donnergrollen. Da kam gerade ein neues Gewitter auf uns zu. Damit hatten wir nicht gerechnet. Wir hatten noch 6 km Strecke vor uns bis zum nächsten Tempel. Und jetzt hatte ich die arge Befürchtung, dass wir in der letzten Stunde des Tages noch richtig nass würden.
Wir hängten unsere Einkäufe einfach provisorisch an den Lenker und gaben Gas. Unterwegs fielen dann die ersten Regentropfen. Da wurden wir schon nervös. Unsere Regenkleidung war viel zu warm für diese Tropenhitze und wir wären von innen schneller nass als von außen. Aber durch den Regen bis auf die Knochen nass werden, war ja auch keine Alternative. Der Weg zog sich und es waren letztendlich dann auch noch 8 statt 6 km.
Immer, wenn die Regentropfen plötzlich dicker wurden, hofften wir, dass es nur erste kleine Wolken sind und nicht das große Regenfass. Ich prüfte zwischendurch auch immer wieder unsere Position auf dem Navi im Smartphone, um den Tempel nicht zu verpassen. Doch mit dem Regen waren meine Finger klamm und feucht geworden und damit funktionierte die Freischaltung per Wischen auf dem Sperrbildschirm von unserem Smartphone irgendwann nicht mehr. Nach fünf Versuchen blockierte der Spam-Filter den Zugang. Also fiel die Navigation aus. Ich hoffte darauf, dass der Tempel direkt an der Straße steht, doch das tat er eben nicht und so fuhren wir zu weit. Dann fragten wir die Einheimischen an der Straße und erhielten auch zufällig eine gute Wegbeschreibung.
Wir erreichten den Tempel, stellten die Räder unter und fragten die Mönche nach einem Schlafplatz. Als sie Annett sahen, wurden sie skeptisch, denn Frauen ist das Übernachten im Tempel eigentlich verboten. Ich schaute derweil kurz aber demonstrativ mit besorgtem Gesicht in den Gewitterhimmel und dann kam auch sofort das okay. Wir durften bleiben und atmeten auf.
Jetzt konnte es regnen, soviel es wollte, das war uns gleich. Doch ab dem „okay“ der Mönche fiel kein einziger Tropfen Regen mehr. Es war wie verhext.
Auch am darauffolgenden Abend wurde die Schlafplatzsuche zu einer mühsamen Geschichte. Wir verließen Chalung und fuhren schon einige km Richtung Grenze. Dann fragten wir in 2 Moscheen und 2 Schulen. Doch stets kam ein Nein. Wir durften nicht bleiben.
In der letzten Schule rief der Hausmeister den Rektor an. Wir sollten warten. Er würde gleich eintreffen und mit uns reden. Ein Hoffnungsschimmer. Doch als er kam, brachte er nur eine plausible Begründung, weshalb wir hier nicht schlafen könnten. Wir wollten schon weiterfahren, da rief er uns zurück und bot eine Lösung an: eine andere Schule, einige km weiter, wäre der richtige Platz für uns.
Er lotste uns per Moped zu der Schule und wieder sollten wir warten. Er fuhr los und nach einer halben Stunde kam der Hausmeister vorbei und schaltete uns das Licht ein. Es hatte geklappt, wir hatten einen Schlafplatz. Eine weitere halbe Stunde später kam wieder jemand vorbei. Wir dachten, jetzt kommt der Rektor und schickt uns auf die Straße zurück. Doch stattdessen kam unser Helfer aus der letzten Schule vorbei und brachte uns Sandwiches und Wasser. Wir bedankten uns herzlich und ab da hatten wir Ruhe.
Freitag, 05.05.17
Nachts war viel Regen gefallen. Und wieder waren wir froh, nicht ein nasses Zelt einpacken zu müssen. Vor allem heute wäre das sehr unpassend gewesen.
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Unser letzter Klebereis in Thailand: Clip
Wir fuhren an die Grenze, bekamen den Ausreisestempel auf thailändischer Seite, fuhren zum malaysischen Grenzposten, gaben zwei Fingerabdrücke ab und erhielten den Einreisestempel für Malaysia. Nach zehn Minuten war alles erledigt. Keine Fragen, keine Einschränkungen für Fahrräder, keine große Bürokratie. Ich hatte mir zu viele Sorgen gemacht. So waren wir mittags in unserem neuen Reiseland, Malaysia.
Weiter geht es im Artikel Malaysia 2017.
Resümee zu Thailand Süd (Ergänzung zum Resümee von Thailand Nord)
Auch in diesen beiden Monaten haben wir für Übernachtungen die buddhistischen Tempel aufgesucht. Zelten war uns wegen der Schlangen, Hundertfüßer und Skorpione nicht geheuer und wir hätten das Zelt nach einer regenreichen Nacht nass verpacken müssen, weil in diesen Monaten hier in Thailand Süd wegen der extrem hohen Luftfeuchtigkeit nichts trocknet. Aber es klappte nicht in jedem Tempel. Frauen dürfen im buddhistischen Tempel eigentlich nicht übernachten. Einige Mönche nahmen das sehr ernst.
Die exotische Pflanzenwelt in Thailand Süd ist ein Erlebnis: Palmen, Bambus, Baumstämme mit Blattwurzeln, die Würgefeige und viele andere Pflanzen versetzten einen immer wieder aufs Neue ins Staunen.
Es gibt tropisches Obst ohne Ende in Thailand Süd: Ananas (das Anbauzentrum liegt zwischen Phuket und Krabi), Mango, Papaya, Jackfruit, Bananen, Lamyai, Mangostane und viele andere Früchte, deren Namen wir nicht herausfinden oder behalten konnten.
Und die Märkte sind immer spannend: extreme Gerüche, unbekannte Lebensmittel, manchmal auch Zutaten, deren Genuss einem schon größere Überwindung abverlangen: geröstete Frösche, gebratene Käfer, Maden, Heuschrecken oder Schaben. Lecker, lecker!
Das Klima im April war belastend in Thailand Süd. Es war sehr heiß (in der Mittagszeit 35 – 43 °C) und die extreme Luftfeuchtigkeit förderte ständiges Schwitzen. Auch unsere Wäsche trocknete nicht mehr über Nacht. Man fühlt sich tagsüber immer müde und kraftlos. In der zweiten April-Hälfte gab es fast täglich zwischen 14 und 16 Uhr ein Gewitter mit Starkregen. Das brachte unseren Tagesablauf immer etwas durcheinander.
Wir waren zweimal für je zwei Monate in Thailand Nord und Thailand Süd mit dem Reiserad unterwegs. Ein Geheimtipp ist Thailand sicher nicht mehr, doch abseits der Touristenzentren entfaltet dieses Land ungeheuer viel Charme.
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