Schmiermittel genießen beim Fahrrad nicht besonders viel Aufmerksamkeit. Im Gegenteil: Weil das Fahrrad technisch relativ überschaubar ist, wird bei Fett und Öl gerne auf das zurückgegriffen, was man gerade im Keller stehen hat.
Unter Umständen ein fataler Fehler. Denn das falsche Schmiermittel wirkt möglicherweise kontraproduktiv oder verursacht sogar Schäden.
Wenn man sich dann aber doch einmal intensiv mit dieser Materie auseinandersetzt, findet man in erster Linie die Empfehlungen aus dem Fahrradhandel, der vorrangig seine größtenteils sehr teuren Produkte verkaufen will. So ist es ein Leichtes, für spezielle Pflege- und Schmiermittel in Summe auf Dauer ein kleines Vermögen auszugeben.
Doch es gibt auch private Radler, die sich sehr intensiv mit diesem Thema beschäftigen und Schmiermittel bzw. Schmiertechniken beurteilen, die nicht im Fahrrad-Fachhandel angeboten werden. In den Fach-Foren findet man sogar regelrecht wissenschaftliche Abhandlungen über die richtigen Fette, Öle, Pasten und Wachse für bestimmte Schmierstellen am Fahrrad. Es ist ein Sachgebiet, auf dem noch viel Pioniergeist zur Entfaltung kommt.
Wir haben aus der Recherche in den Fachkreisen und aus unserer langjährigen Erfahrung für alle Stellen am Fahrrad die besten Schmiermittel für uns gefunden und beschreiben sie in diesem Artikel. Genauso beschreiben wir, mit welchen Folgen du rechnen musst, wenn du das falsche Schmiermittel anwendest.
Weil Pedelec und E Bike dem Fahrrad im Aufbau sehr ähnlich sind, gelten unsere Empfehlungen (mit Einschränkung) auch für diese Fahrzeug-Gattungen.
Unsere Tipps für Schmiermittel am Fahrrad:
* Dieser Beitrag enthält Werbelinks.
Inhaltsübersicht
- Die Besonderheit beim Fahrrad
- Die Schmierstellen am Fahrrad
- Schmiermittel für die Fahrradkette
- Schmiermittel für Nabenlager
- Schmiermittel für das Tretlager
- Schmiermittel für das Lenkkopflager (Steuersatz)
- Schmiermittel für die Pedallager
- Schmiermittel für die Bowdenzüge
- Schmiermittel für Schaltwerk und Umwerfer
- Schmiermittel für V-Brake-Bremsarme
- Verschraubungen / Steckverbindungen
- Schmiermittel für Klickpedale
- Schmiermittel für Federgabeln
- Schmiermittel für Fahrradschlösser
- Schutz vor aggressiven Medien
- Fazit zu den Schmiermitteln
Die Besonderheit beim Fahrrad
• Fehlender Witterungsschutz
Das Fahrrad hat keine aufwändig gestaltete Verkleidung (wie zum Beispiel das Auto), die als Witterungsschutz herhält. Somit liegen viele sensible Stellen wie Kugellager, Gleitlager, Gelenke, Steckverbindungen und Verschraubungen relativ offen und sind der Sonne, dem Regen und dem Schmutz ausgesetzt.
Zwar verhindern Dichtungen zumindest bei hochwertigen Komponenten das Eindringen von Wasser und Schmutz in die Kugellager, doch das Fett in den Lagern altert und oxidiert, Steck- und Schraubverbindungen korrodieren fest und das Schmiermittel an den meisten beweglichen Komponenten wird mit der Zeit ausgewaschen.
Folglich ist am Fahrrad viel häufiger eine Wartung der Schmierstellen fällig als beim Auto.
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• Vibration
Wegen unzureichender Federung und relativ hohem Luftdruck in den Reifen wird beim Fahrrad jede Schraubverbindung mit starker Vibration beaufschlagt. Die Folge: Manche Verschraubung lockert sich im Laufe der Zeit, wenn man nicht mit dem richtigen (Schmier-) Mittel entgegenwirkt.
• Fehlende Spezifikationen
Bei hochwertigen Industrieprodukten ist für Wartung und Instandhaltung oft exakt definiert, welches Schmiermittel wie oft verwendet werden muss. Solche Handlungs-Vorgaben fehlen beim Fahrrad häufig.
Hier verwendet auch der Fachhandel beim Aufbau der Fahrräder Schmiermittel nach eigener Erfahrung und eigenem Ermessen. Werden im Fahrradgeschäft aus Kostengründen ungelernte Personen für die Montage der Neuware verpflichtet, fehlt sogar dieses bisschen Erfahrung (haben wir alles schon erlebt).
Die Schmierstellen am Fahrrad
Zu den Schmierstellen am Fahrrad zählen Kugellager, Gleitlager, bewegliche Bauteile, Steckverbindungen und Verschraubungen. Alle diese Bereiche stellen unterschiedliche Anforderungen an das Schmiermittel.
Daraus folgt: Es kann nicht das „eine“ Universal-Schmiermittel für sämtliche Komponenten am Fahrrad geben. Differenzieren wir also bei den Anwendungsbereichen:
• Fahrradkette
Die Fahrradkette ist sicherlich das am stärksten beanspruchte Bauteil mit Schmiermittel-Bedarf. In den meisten Fällen ist sie nicht vollständig gekapselt und somit der Witterung und dem Schmutz so stark ausgesetzt, wie kein anderes Bauteil am Fahrrad. Hier ist regelmäßig auf eine ausreichende Schmierung zu achten, um den Verschleiß möglichst weit hinauszuzögern und Korrosion zu verhindern. Dabei muss das Schmiermittel in die Kettengelenke eindringen können. Des Weiteren soll der an der Kette anhaftende Schmierstoff möglichst keinen Schmutz binden.
• Kugellager
Kugellager bzw. Wälzlager (Pedale, Tretlager, Laufradnaben, Lenkkopflager) sind in der Regel mit geeignetem Werkzeug zugänglich für Reinigung und Wartung. Sie müssen von Zeit zu Zeit gereinigt und neu gefettet werden, weil trotz der Dichtungen Schmutz und Wasser eindringen kann und das Schmiermittel altern lässt.
Ausnahmen: Spitzenprodukte (wie z. B. SON28 Nabendynamo und Rohloff Speedhub Nabe) verwenden hochwertige Dichtungssysteme und werden als „wartungsfrei“ angepriesen. Eine nachträgliche Schmierung ist hier entweder nicht notwendig oder geschieht ausschließlich durch den Hersteller.
Ein gutes Wälzlagerfett muss druckstabil und beständig gegen Wasseraufnahme sein.
• Gleitlager
Gleitlager und Scharniere (Schaltwerk, Umwerfer, V-Brake-Bremsarme, …) sind in der Regel ohne Dichtung ausgelegt und werden durch die Witterung beaufschlagt. Diese Lager sind sehr häufig zu schmieren, was aber aufgrund der guten Zugänglichkeit in aller Regel nicht problematisch ist.
Das Schmiermittel muss in die Lager kriechen können, darf sich aber auf der anderen Seite durch die Bewitterung nicht zu schnell auswaschen. Der Schmierstoff muss vor Korrosion schützen und die Beweglichkeit der Bauteile sicherstellen. Weil am Fahrrad sämtliche Gleitlager und Scharniere nicht mit hohen Drehgeschwindigkeiten belastet werden, sind hier die meisten gängigen Öle verwendbar, solange sie nicht zu dünnflüssig sind.
• Bowdenzüge
Bowdenzüge erzeugen im Betrieb Reibung in der Bowdenzughülle und sind ebenfalls nicht ausreichend vor der Witterung geschützt. Minderwertige Bowdenzüge korrodieren und auch bei hochwertigen Bowdenzügen (Edelstahl) muss von Zeit zu Zeit mit einem Schmiermittel der steigenden Reibung in der Bowdenzughülle entgegengewirkt werden. Das gilt auch für Bowdenzughüllen mit Teflonhülse.
Hier darf allerdings nur ein Schmiermittel zum Einsatz kommen, welches das Material der Gleithülse nicht angreift. Bei Teflonhülsen z. B. nur ein Teflonfett.
• Schraubverbindungen
Schraubverbindungen (Pedale, Gepäckträger, Lampenhalterung, …) sollen sich möglichst nicht selbständig lösen, dürfen aber auf der anderen Seite auch nicht festkorrodieren. Insbesondere Verbindungen zwischen unterschiedlichen Metallen (z. B. Aluminium und Stahl) sind in dieser Hinsicht gefährdet. Das Schmiermittel muss hier also gegen Korrosion schützen, darf dabei aber nicht den Festsitz gefährden.
• Steckverbindungen
Bei Steckverbindungen (z. B. Sattelstützen) muss das Schmiermittel eine Kontaktkorrosion zwischen den verschiedenen Bauteilen verhindern, darf aber gleichzeitig die gewünschte Reibung für einen Festsitz nicht gefährden.
• Klickpedale
Die Pedal-Cleats in der Schuhsohle müssen ein leichtes Einrasten auf dem Klickpedal ermöglichen. Das Schmiermittel muss also beste Gleiteigenschaften mitbringen, darf aber auf der anderen Seite den Schmutz nicht binden und soll nicht an den Schuhsohlen kleben wie Öl oder Fett.
• Federgabeln
Federgabeln sind im Hinblick auf Reinigung und Schmierung eine Wissenschaft für sich. Die Diskussionen um die besten Medien werden sehr kontrovers geführt und es ist für den Anwender kaum möglich, zwischen guten Empfehlungen und Unsinn zu differenzieren. Des Weiteren sind manche Pflegeprodukte für die Dichtungen und Abstreifringe das reinste Gift.
• Federsattelstützen
Bei hochwertigen Federsattelstützen gibt der Hersteller eine Empfehlung für den passenden Schmierstoff. Hier eine pauschale Empfehlung zu geben, erscheint uns nicht sinnvoll, weil die verschiedenen Federsattelstützen sich in Konstruktion und verwendeten Werkstoffen zu sehr unterscheiden.
Die Parallelogramm-Sattelstütze von Cane Creek z. B. enthält Gleitlager mit Teflon-beschichteten Gleitbuchsen. Hier käme also am besten ein Teflonfett zum Einsatz.
• Fahrradschlösser
Dein Fahrradschloss ist der Witterung ausgesetzt und soll auch bei extremen Temperaturen noch einwandfrei funktionieren. Die filigrane Mechanik im Inneren muss geschmeidig laufen und darf nicht korrodieren.
Schmiermittel für die Fahrradkette
Werksseitig hat eine Fahrradkette eine hochwertige Erstschmierung, die aber selbst bei trockenem Wetter und geringster Kontamination mit Schmutz nicht endlos lange hält. Ist eine erneute Schmierung der Kette erforderlich, solltest du die Kette zunächst akribisch reinigen, um nicht den anhaftenden Schmutz mit dem neuen Schmiermittel in die Kettenglieder eindringen zu lassen.
Verwende dafür einen trockenen, sauberen, fusselfreien Stofflappen. Bei sehr starker Verschmutzung kannst du die Kette auch auswaschen. Verwende hier jedoch nur Dieselkraftstoff. Andere Reinigungsflüssigkeiten entfetten die Gelenklager nämlich. Lasse die Kette nach der Reinigung am besten in der Sonne trocknen. Sonst verwässert die in den Kettenlagern verbliebene Reinigungsflüssigkeit das neu aufgetragene Kettenschmiermittel sofort wieder.
Ein ideales Schmiermittel für die Fahrradkette hat einen höheren Lösungsmittelanteil und gute Kriecheigenschaften. Nach dem Auftrag kriecht das Schmiermittel in die Kettengelenke und das Lösungsmittel verdampft im Laufe eines Tages. Zurück bleibt dann ein viskoses Fett und eine in den Gelenken gut geschmierte Kette. Doch nur dort ist das Schmiermittel tatsächlich notwendig. Reibe die Kette also einen Tag nach dem Auftrag des Schmiermittels mit einem sauberen Tuch gut ab. Je weniger Schmiermittel auf der Außenfläche der Kette, desto weniger Chance haben Staub und Abrieb, an der Kette anzuhaften.
In der Regel kannst du zwischen Kettenöl in Tropfflaschen oder Sprühflaschen wählen. Spray lässt sich nicht so kontrolliert dosieren und der Verbrauch ist nach unserer Einschätzung somit höher als bei Tropfflaschen.
Es gibt spezielles Kettenöl für trockenes Wetter (der Schmutz haftet hier nicht so schnell) und Kettenöl für regnerisches Wetter (besitzt eine höhere Viskosität und wird nicht so schnell ausgewaschen). Aber natürlich gibt es auch Allwetter- taugliche Kettenöle.
Alternativ gibt es auch Trockenschmierstoffe auf Keramik- oder Wachsbasis für die Pflege der Fahrradkette. Sie erzeugen beste Laufeigenschaften und der Schmutz wird nicht gebunden. Allerdings sind die Schmierintervalle hierbei deutlich kürzer.
Unsere Tipps zur Pflege der Fahrradkette:
Fahrradkette schmieren kürzen montieren
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Einen informativen Testbericht zu den Ketten-Schmierstoffen findest du bei Radfahren.de (externer Link).
Schmiermittel für Nabenlager
Die Nabenlager der Laufräder enthalten Kugellager, meist als Konuslager ausgeführt. Hier benötigst du ein hochwertiges, druckstabiles Wälzlagerfett. Solche Wälzlagerfette sind in der Regel Lithium-verseift. Weil Lithium jedoch PTFE-Dichtungen (z.B. Teflon) angreift, musst du beim Schmieren deiner Lager einen Kontakt zwischen Fett und Dichtung vermeiden, wenn es sich um PTFE-Dichtungen handelt.
Nach unserer Erfahrung ist Castrol LMX aus dem Autohandel das am besten geeignete Wälzlagerfett für deine Nabenlager. Es hat hervorragende Schmiereigenschaften und ist gegen Bewitterung sehr resistent.
Wir entfernen sogar aus nagelneuen Nabenlagern seit einigen Jahren vor der ersten Ausfahrt das werksseitig aufgetragene Fett und schmieren die Lager stattdessen von vorn herein mit Castrol LMX. Mit besten Erfahrungen.
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Lesetipps:
Fahrrad Nabenlager warten und reparieren
Schmiermittel für das Tretlager
Je nach Lagerart muss hier unterschieden werden:
Ein gekapseltes Patronenlager wird als wartungsfreies Tretlager verkauft und kann nicht geöffnet und nachgefettet werden. Macht sich an diesem Lager Spiel oder Verschleiß bemerkbar, musst du das Lager als komplette Komponente austauschen. Das ist aber nicht tragisch, weil diese Patronenlager mit 10 bis 20 Euro relativ preiswert sind.
Bei vielen anderen Tretlagern sind die verbauten Wälzlager mehr oder weniger gut zugänglich und können unter Umständen nachgeschmiert werden, wie zum Beispiel das Shimano Hollowtech II Tretlager (Foto). Wir empfehlen auch hier ein hochwertiges Wälzlagerfett wie Castrol LMX.
Lesetipps:
Alle Fahrrad Tretlager in der Übersicht
Hollowtech II Tretlager Wartung
Schmiermittel für das Lenkkopflager (Steuersatz)
Das Lenkkopflager enthält in der Regel ebenfalls zwei Konus-Kugellager, ähnlich wie die Nabenlager der Laufräder. Hier findet zwar kaum Rotation statt, aber dennoch muss ein gutes, druckstabiles Wälzlagerfett zum Einsatz kommen.
Lesetipps:
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Fahrrad Kugellager zerlegen fetten reparieren
Schmiermittel für die Pedallager
Einfache, preiswerte Pedale können nicht zerlegt und somit auch nicht gewartet werden. Anders bei zerlegbaren Pedalen: Hier sind zwei Kugel-Wälzlager enthalten, die im Bedarfsfall nachgeschmiert werden können. Die Besonderheit bei den Pedallagern: Kleiner Durchmesser und viele kleine Kugeln. Hier benötigst du ebenfalls ein druckstabiles Wälzlagerfett.
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Schmiermittel für die Bowdenzüge
Hochwertige Bowdenzüge bestehen aus Edelstahllitzen, manche sind mit Teflon beschichtet, um die Gleitfähigkeit in der Zughülle zu erhöhen. Die Bowdenzughüllen enthalten eine gleitfähige Kunststoffhülse, manchmal ebenfalls auf Teflon.
Sobald PTFE (z.B. Teflon) an Seilzug oder Zughülle zum Einsatz kommt, ist im Bedarfsfall ausschließlich ein Teflonfett (oder Vaseline) zu verwenden. Andernfalls sind Schäden an den PTFE-Bauteilen vorprogrammiert. In dieser Hinsicht wäre ein Lithium-verseiftes Wälzlagerfett also die falsche Wahl, denn Lithium greift PTFE an.
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Schmiermittel für Schaltwerk und Umwerfer
Allesamt handelt es sich hierbei um Gleitlager, die ab und zu einen Tropfen Öl benötigen. Je dünnflüssiger das Öl, desto besser die Kriecheigenschaften. Aber desto schneller wird es auch ausgewaschen.
Grundsätzlich gilt hier: erst reinigen, danach schmieren. Aber vermeide den Einsatz eines Hochdruckreinigers. Denn das Wasser wird dabei an zu vielen Stellen in die Lager gedrückt.
Wegen der beschränkten Zugänglichkeit am Schaltwerk bietet sich ein Sprühöl an. Alternativ kannst du dein Fahrrad aber auch umdrehen und auf Sattel bzw. Lenker stellen, um die unten liegenden Lagerstellen zu erreichen.
Lesetipps:
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Schmiermittel für V-Brake-Bremsarme
Die Bremsarme der Felgenbremse laufen über Gleitlager auf den Anlötenden an Gabel (vorne) und Sattelstreben (hinten). Für diese Gleitlager ist ebenfalls ein gutes Wälzlagerfett geeignet.
Insbesondere im Bereich der Bremsbeläge solltest du allerdings sehr gut aufpassen, dass die Bremsflächen nicht mit irgendeinem Schmiermittel in Kontakt kommt. Denn dadurch wird die Bremse in aller Regel wirkungslos. Ist es dann doch passiert, musst du die benetzten Flächen mit einem Fettlöser wieder reinigen: Spiritus (reiner Alkohol) löst das Fett, greift aber Kunststoffe nicht an. Wer ganz sicher gehen will, verwendet Bremsenreiniger aus dem Autoservice. Die deutlich teureren Produkte aus dem Fahrradhandel halten wir dagegen für reine Geldverschwendung.
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Verschraubungen / Steckverbindungen
Sind gleichzeitig Festsitz und Korrosionsschutz gewünscht, kommt am besten „Montagepaste“ zum Einsatz. Sie erhöht die Haftreibung, reduziert die Klemmkraft beim Festschrauben und schützt beide Bauteile vor Korrosion.
Auf keinen Fall darf hier ein druckstabiles Wälzlagerfett zum Einsatz kommen. Denn damit erntest du nur Knarzgeräusche und im schlimmsten Fall ein selbständiges Lösen der verschraubten Bauteile.
Auch Steckverbindungen aus verschiedenen Metallen, wie z.B. bei Sattelstütze und Fahrradrahmen, lassen sich damit sehr gut schützen. Für Carbon-Sattelstützen gibt es allerdings spezielle Montagepaste mit Kunststoffpartikeln, das die Carbonfasern nicht angreift. Carbon-Komponenten dürfen generell nicht mit anderen Schmiermitteln in Berührung kommen.
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Schmiermittel für Klickpedale
Für die Klickpedale gibt es spezielle Trocken-Schmiermittel auf Teflonbasis. Sie schützen vor Feuchtigkeit und Korrosion, verhindern Pedalquietschen und halten die filigrane Mechanik geschmeidig. Andere Schmierstoffe sind unter Umständen nicht geeignet (Verharzen, Verschleppung von Fett oder Öl auf die Schuhsohlen, …).
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Schmiermittel für Federgabeln
Folge am besten den Angaben des Herstellers. Dann machst du bei deiner Federgabel am wenigsten falsch. Recherchiere zusätzlich in den Biker-Foren nach den Erfahrungen der Verbraucher.
Schmiermittel für Fahrradschlösser
Verwende ein spezielles Pflegemittel für Zylinderschlösser. Es ist fettfrei und verharzt nicht im Laufe der Zeit. Somit ist es für die filigrane Mechanik besser geeignet, als irgendein anderes Schmiermittel.
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Schutz vor aggressiven Medien
Das Streusalz auf winterlichen Straßen und die Beaufschlagung mit salzhaltiger Luft im Einzugsbereich der Meeresküste sind besonders aggressiv und bewirken am Fahrrad nicht nur an beweglichen Stellen, sondern auf allen Flächen eine ungewöhnlich starke Korrosion. Hier hilft nur das regelmäßige Reinigen aller Oberflächen.
Ob du hier unbedingt ein Reinigungswachs anwenden musst, ist fraglich. Ein feuchter Stofflappen und eine ausgediente Zahnbürste leisten hier unserer Auffassung nach schon gute Dienste. Aber die Pflegeintervalle solltest du hier sehr kurz halten, wenn dein Fahrrad der erwähnten Beanspruchung länger ausgesetzt ist.
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Fazit zu den Schmiermitteln
Verwende für Kugellager ein hochwertiges Wälzlagerfett, für Gleitlager und Scharniere ein nicht zu viskoses Öl, für die Kette ein gutes Kriechöl und für Steck- und Schraubverbindungen eine hochwertige Montagepaste.
Verwende bei Bauteilen aus PTFE (Teflon) nur Teflonfett, bei Carbon-Bauteilen nur Schmiermittel nach Angaben des Herstellers.
Bei speziellen Bauteilen (Federgabel, Klickpedale, Federsattelstütze, Fahrradschloss) folgst du im Zweifel ebenfalls den Angaben des Herstellers.
Alle sonstigen Schmierstellen an Fahrrad, Pedelec und E Bike kannst du im Prinzip einem der obigen Anwendungsgebiete zuordnen und das betreffende Schmiermittel anwenden.
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