Radfahren im Winter – Tipps für Kleidung Fahrrad Fahrstil Sicherheit

Radfahren im WinterRadfahren im Winter ist anstrengend und nicht jedermanns Sache. Zu groß sind die Hürden für die meisten: Kälte, Nässe, Schnee, Eisglätte, kurze Tage, … allesamt keine einladenden Bedingungen.

Doch es hat eben auch seinen Reiz, dem ungemütlichen Wetter zu trotzen und sich aufs Fahrrad zu schwingen. Du bleibst so auch im Winter fit und es stärkt deine Abwehrkräfte. Zudem schont es ja gleichzeitig auch dein Auto und du entgehst der Ansteckungsgefahr in überfüllten Bussen und Bahnen.

Welche Bekleidung eignet sich für winterliches Klima? Wie bereitest du dein Fahrrad auf den Winter vor? Welche Gefahren drohen auf winterlichen Straßen und wie gehst du damit am besten um? Unsere Tipps fürs Radfahren im Winter:

* Dieser Beitrag enthält Werbelinks.

 

Inhaltsübersicht

 

 

Das winterliche Wetter aus Radler-Sicht

Der Windchill-Effekt

Wind in PatagonienEine besondere Herausforderung ist beim Radfahren im Winter der Windchill-Effekt. So fällt die vom Körper empfundene Temperatur mit zunehmendem Fahrtwind deutlich niedriger aus, als die Außenluft es sowieso schon ist.

Die Folge: Du kühlst schneller aus und deine Extremitäten frieren ab. Hände, Kopf und Gesicht, Knie und Füße sind hierbei besonders empfindlich. Es gibt zwar spezielle Kältecreme für die Haut, aber vorrangig solltest du über die passende Bekleidung den Schutz aufbauen.

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Nässe

der große RegenDer Winter ist bekannt für eine erhöhte Anzahl Regentage. So wirst du häufiger mit Regen oder Nässe (Nebel, feuchte Luft, Tau, …) konfrontiert als in den Sommermonaten, bei ausreichend niedrigen Temperaturen sogar als Schnee oder Eis.

Durch die Nässe wird der Bremsweg länger und die Rutschgefahr steigt. Als Radfahrer trifft dich die Nässe besonders hart. Du benötigst Regenkleidung und hast erhöhten Verschleiß am Fahrrad.

Die Sichtverhältnisse

Regentag - schlechte SichtUnd dann wäre da noch die Sichtbarkeit im Straßenverkehr. Die Sonne steht im Winter tiefer. Das bedeutet: kurze Tage und düstere Lichtverhältnisse auch am Tag.

Dazu kommen schlechte Sicht durch Niederschlag, Nebel oder Blendung auf nasser Straße. Du wirst als Radfahrer oft übersehen, selbst mit einer hochwertigen, modernen Lichtanlage am Fahrrad.

Lesetipps:

Fahrrad Beleuchtung und StVZO: Was ist erlaubt?

Fahrradlampen – Kaufberatung

Fahrradbeleuchtung anschließen – Schritt für Schritt

 

Welche Kleidung brauchst du zum Radfahren im Winter?

Natürlich benötigst du Schutzbekleidung gegen Nässe und Kälte. Aber nicht jede Textilie ist für das Radfahren geeignet. Denn hier geht es vor allem um Atmungsakivität, Winddichtheit und Wasserdichtheit sowie eine wohl durchdachte Kombination von mehreren Bekleidungsschichten.

Darüber hinaus kann spezielle Radsportbekleidung Komfort und Sicherheit erhöhen: So gibt es gepolsterte Fahrradhandschuhe, Radhosen mit Sitzpolster, Jacken mit Reflexstreifen und länger geschnittenen Ärmeln, usw.

Dabei haben Berufspendler mit ganz bestimmtem Dresscode natürlich weniger Freiheit bei der Wahl ihrer Garderobe, als Reiseradler oder Freizeitradler. Und dennoch bietet der Markt auch hierfür passende Lösungen.

All diese Zusammenhänge haben wir in den folgenden Artikeln sehr ausführlich beschrieben:

 

Winterbekleidung

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Kälteschutz für Kopf und Kragen

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Kälteschutz für die Hände

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Kälteschutz für die Beine

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Kälte- und Nässe-Schutz für die Füße

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Sinnvolle Accessiores für das Radfahren im Winter

Als Ergänzung zur oben thematisierten Winterbekleidung gibt es noch nützliche Ausrüstung, die dir das Leben und Überleben in winterlichen Verhältnissen erleichtert:

 

Eine Helmlampe (z. B. eine Stirnlampe am Fahrradhelm) unterstützt deine Sichtbarkeit im Straßenverkehr und hilft dir selber auch bei Orientierung und Fahrbetrieb. So lässt sich in der Dunkelheit an der Schaltung ablesen, welcher Gang eingelegt ist und du erkennst schneller Objekte, die sich außerhalb des Lichtkegels deiner Fahrradbeleuchtung befinden.

Achte aber darauf, dass diese Lampe nicht den Gegenverkehr blendet. Sonst kann das im Falle eines Unfalls schnell gegen dich verwendet werden (Schuldfrage). Stelle sie also mit stärkerer Neigung nach unten ein.

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Reflektierende Warnwesten: Es gibt sie in mehreren leuchtenden Farben und mittlerweile auch als Feuchtigkeits-durchlässige Netzgewebe oder Gurtsysteme. Sie erhöhen deine Sichtbarkeit im Verkehr ganz enorm und sind in vielen Ländern sogar außerhalb der Winterzeit Pflicht. Infos zur Warnwestenpflicht.

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Für besonders kälteempfindliche Personen empfehlen sich Nierengürtel. Sie sind auch eine sinnvolle Ergänzung, wenn deine Jacke zu weit geschnitten ist und die Körperwärme durch Konvektion ständig abtransportiert wird.

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Ein Rucksack ist äußerst praktisch. Darin transportierst du unter anderem auch deine Regenkleidung und natürlich Luftpumpe, Flickzeug und ein kleines Werkzeug-Set für die Notfälle. Unsere Rucksack Kaufberatung.

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Wie du dein Fahrrad winterfest machst

Pedallager Wartung - Fahrrad leichgängiger machenNässe, Frost, Schnee, Streusalz und Schlamm setzten deinem Fahrrad im Winter gehörig zu: Wasser und Dreck kriechen in alle beweglichen Komponenten und Spalte und es bildet sich Korrosion.

Du solltest dein Fahrrad also sehr sorgfältig auf das winterliche Wetter vorbereiten. Zudem werden die Pflege- und Wartungsintervalle je nach Bewitterung sehr kurz. Warte auf keinen Fall, bis du unangenehme Geräusche hörst oder eine Schwergängigkeit bemerkst. Denn dann kann es schon zu spät sein.

Reibe auch alle Oberflächen immer wieder mit einem trockenen Lappen ab. Dann hat schleichende Korrosion keine Chance. Spezielle Fahrrad-Pflegemittel unterstützen an dieser Stelle.

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Ist dir dein eigenes Fahrrad zu schade für diese winterlichen Belastungen, kannst du ja alternativ auf ein Mietrad von einem der vielen Bike-Sharing-Anbieter zurückgreifen: Was da beim Mieten alles zu beachten ist.

 

• Die Beleuchtungsanlage

Prüfe die Kontaktstellen auf Wackelkontakt und Korrosion. Verwende Kontaktspray und überprüfe den Dynamo sowie die Leuchtmittel.

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Wie? Du bist noch nicht auf Nabendynamo umgestiegen? Ziehe es in Erwägung. Damit ersparst du dir alle Nachteile eines Seitenläufer-Dynamos, z. B. den Ausfall wegen Durchrutschens bei Regen oder Schnee und den relativ hohen Reibungswiderstand. Unsere Tipps zu Nabendynamo und Stromversorgung:

Mit den jüngsten Anpassungen der Rechtslage im Hinblick auf die Fahrradbeleuchtung (StVZO) strömen auch völlig neue, leistungsstarke Beleuchtungs-Komponenten auf den Fahrradmarkt. Unsere Empfehlungen hierzu findest du hier:

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Und vergiss nicht, regelmäßig die Reflektoren in den Laufrädern zu reinigen. Denn verschmutzt bringen sie gar nichts. Das gleiche gilt übrigens für Scheinwerfer und Rücklicht.

 

• Die Bremsanlage

Fahrrad BowdenzugPrüfe die Bremsbeläge, die Bowdenzüge und alle beweglichen Gelenke auf Gängigkeit. Insbesondere die Bowdenzüge mechanischer Bremssysteme frieren gerne zu, wenn sich Feuchtigkeit in den Zughüllen befindet oder wenn die Züge schon korrodiert sind.

Achte auf ausreichenden Bremsbelag, insbesondere bei Felgenbremsen. Denn bei Nässe ist der Verschleiß an den Bremsbelägen deutlich höher als bei trockenem Wetter. Stelle bei Bedarf auf einen hochwertigen Bremsbelag um. Wir haben mit Produkten von Kool Stop beste Erfahrungen gemacht.

Wähle bei Scheibenbremsen für den Winter gesinterte Bremsbeläge. Sie erzielen bei Nässe eine bessere Bremswirkung als organische Beläge und sind resistenter gegen Schlamm.

Aber auch die Felgen müssen bei Felgenbremsen unter ständiger Kontrolle stehen: Die Nässe fördert die Entstehung von Riefen und Kaltverschweißungen, die du stets zeitnah entfernen solltest, um die Verschleiß-Spirale zwischen Felge und Bremsbelag aufzuhalten.

Wer oft und viel bei Nässe radelt, für den ist die Scheibenbremse eine Überlegung wert. Sie ist bei Nässe das Bremssystem mit den wenigsten Nachteilen.

Fahrrad Bremssysteme im Vergleich

 

• Die Laufräder

Fahrrad NabenlagerSind die Nabenlager noch gut gefettet? Haben deine Reifen noch ausreichend viel Profil? Stimmt der Luftdruck im Reifen? Vielleicht ist auch der Wechsel auf echte Winterreifen sinnvoll. Die renommierten Hersteller haben da mittlerweile einiges zu bieten: So gibt es kältegeeignete Gummimischungen, Spikes aus Metall und griffiges Profil. Dabei sind die Spikes auf dem Profil so platziert, dass sie auf schneefreier Straße nicht stören, solange der Luftdruck im Reifen stimmt. Wähle am Vorderrad mehr Spikes als hinten und halte den Luftdruck am Hinterrad dafür geringer. So schafft du optimale Bedingungen für gute Traktion auf dem Untergrund.

Generell wirken sich dickere Reifen und ein reduzierter Luftdruck bei Schnee und vereisten Straßen günstig auf das Fahr- und Manövrierverhalten aus. Allerdings musst du dir nicht gleich ein Fatbike zulegen, nur weil an einigen Tagen des Jahres mit Schnee zu rechnen ist.

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SpeichenFelge mit SpeichenMit einem hochviskosen Fett kannst du die Spalte zwischen Felgenbohrung und Speichennippel abdichten und so gegen Kontaktkorrosion schützen. Wenn die Tage wieder wärmer werden, solltest du das Fett dann aber wieder weitgehend entfernen, sonst wird es unter Umständen dünnflüssig und wird auf die Felgenflanken verschleppt, wo es dann bei Felgenbremsen die Bremswirkung zunichte macht.

 

Spoiler als SpritzschutzSchutzbleche gehören auf Stadträdern zur Standardausstattung. Doch solltest du an deinem Fahrrad keine besitzen, kannst du sie nachrüsten. Sie ersparen dir die unangenehme Spritzerei, sobald es nass ist auf der Straße.

Sind deine Schutzbleche zu kurz, kannst du sie durch einen Spoiler verlängern (Bild).

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• Schaltung und Antrieb

Schmiermittel für Fahrrad Pedelec E Bike - Kettenöl TestsiegerDeine Fahrradkette leidet ganz besonders intensiv unter den winterlichen Straßenverhältnissen. Mindestens wöchentlich solltest du sie reinigen und mit Schmierstoff behandeln. Das verzögert nicht nur den Verschleiß an der Kette, sondern reduziert auch das Risiko von Schaltproblemen.

Aber auch die Komponenten der Schaltung und das Tretlager verdienen besondere Beachtung und vorsorgliche Pflege.

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Übrigens schneidet die konventionelle Fahrradkette gegenüber dem Zahnriemen aktuell bei winterlichen Straßenverhältnissen immer noch eindeutig besser ab. Ketten haben konstruktionsbedingt eine Zwangsführung auf den Zahnrädern. Ein Zahnriemen kann durch Schnee und Eis zwischen Riemen und Zahnrad ganz unerwartet und plötzlich abrutschen.

 

• Schraubverbindungen

Schrauben aus Edelstahl sind resistent gegen Korrosion. Stelle an allen zugänglichen Verschraubungen auf Edelstahl um. Das kostet dich nicht viel, erspart dir aber die intensive Korrosion an den betreffenden Verbindungen.

 

• Dein Fahrradschloss

Der Schließzylinder in deinem Fahrradschloss kann durch Nässe und Temperaturen unter dem Gefrierpunkt in seiner Gängigkeit ganz empfindlich beeinträchtigt werden. Und rohe Gewalt führt dann schnell zu irreparablen Schäden in der filigranen Mechanik. Du solltest den Schließmechanismus also schon rechtzeitig vor der kalten Jahreszeit mit einem tauglichen Pflegemittel versorgen. Das Schloss dankt es dir. Alles über sichere Fahrradschlösser.

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Navigation im Winter

Wenn du per Handy unterwegs navigieren musst, lohnt sich eine regendichte Hülle sowie eine Handyhalterung für den Lenker. Lege dir auch Touchscreen-taugliche Winterhandschuhe zu. Wenn du schon einmal mit nasskalten Fingern versucht hast, den Touchscreen am Smartphone zu bedienen, weißt du, warum.

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Suche Routen mit Windschutz (Wald, dichte Bebauung) und meide Strecken über das freie Feld, wenn die Außentemperaturen sich um den Gefrierpunkt oder tiefer bewegen. Das reduziert die Gefahr, dass du schnell auskühlst (Windchill). Alles über das Radfahren bei Wind.

Lesetipps:

Fahrrad Navigation & GPS Logger per Handy

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Fahrradcomputer – ein Überblick

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Ein winterfester Stellplatz für dein Fahrrad

Im Winter leidet dein Fahrrad nicht nur im Fahrbetrieb, sondern auch schon, wenn es im Stand dauerhaft der Bewitterung ausgesetzt ist. Stelle dein Fahrrad, wenn immer möglich, in einem geschlossenen, trockenen Raum oder mindestens in einem Unterstand ab. Das gilt für dein Zuhause, aber auch für Stellplätze auf der Arbeit oder unterwegs.

Und denke immer an den Diebstahlschutz. Insbesondere im öffentlichen Raum:

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Radfahren auf winterlichen Straßen

Es muss gar nicht geschneit haben. Es reicht schon nasses Laub, um das Radfahren eine ganzes Stück gefährlicher zu gestalten. Die Rutschgefahr steigt, dein Bremsweg wird länger. Die Straße wird an manchen Stellen unberechenbar. Unsere Tipps für mehr Verkehrssicherheit:

Sinken die Temperaturen unter null Grad, wird es richtig gefährlich. Jetzt kann sogar schon eine leichte Kurvenlage zum Sturz führen. Wähle der Sicherheit halber nur noch Radwege und Straßen ohne großen Verkehr. Plane längere Bremswege ein und rechne mit Autos, die aus der Spur geschleudert werden. Vermeide auch zu starkes Bremsen mit der Vorderradbremse. Blockiert der Vorderreifen, kann das schnell zum Sturz führen.

Jetzt zahlt sich eine hochwertige wintertaugliche Bereifung auch am Fahrrad aus (siehe oben).

Radfahren im WinterFrischer Schnee ist wieder eine andere Herausforderung. Wenn du in der Frühe als Erster eine Schneise in die geschlossene Schneedecke treibst, kostet dich das merklich mehr Kraft und macht dich langsamer. Plane hierfür ausreichend Zeit ein, wenn du Termine hast.

Benutzungspflichtige Radwege müssen übrigens nicht benutzt werden, wenn sie nicht geräumt bzw. gestreut sind, also im Zustand unzumutbar sind (gängige Auffassung in der Rechtssprechung).

Und dann genieße es! Das Radfahren durch eine unberührte, weiße Winterlandschaft ist ein ganz besonderes Erlebnis. Diese Eindrücke bleiben tief in deiner Erinnerung.

Tipp: Stelle den Sattel ein Stück tiefer ein. So verlagerst du deinen Körperschwerpunkt in eine stabilere Lage und kannst bei drohenden Stürzen schneller mit abstützenden Beinen reagieren. Verstelle den Sattel dabei auch ein Stück weiter nach vorne. Damit verteilst du das Körpergewicht günstiger auf beide Laufräder und erhältst am Vorderrad mehr Traktion. Das kann manche Rutschpartie vermeiden. Achte bei diesen Anpassungen aber auf das erhöhte Risiko von Knieschmerzen.

 

Radfahren bei winterlichen Sichtverhältnissen

In den Wintermonaten sind die kurzen Tage an für sich ja schon Strafe genug, wenn du per Fahrrad täglich zur Arbeit fährst. So erlebst du über viele Wochen sowohl früh morgens als auch am späten Nachmittag auf dem Heimweg ausschließlich Dunkelheit.

Doch auch tagsüber ist die Helligkeit nicht annähernd mit dem Tageslicht im Sommer dichter Nebel in Griechenland - Radfahren im Wintervergleichbar, denn die Sonne wandert deutlich flacher über den Tageshimmel.

Wenn sich dann noch Nebel oder eine dichte Wolkendecke breit macht, kommst du ohne eingeschaltete Beleuchtungsanlage nicht wirklich sicher durch den Verkehr.

Besonders gefährlich ist es dann bei Schneefall und unmittelbar nach dem Schneefall: Alles ist weiß, es gibt kaum Kontraste, an denen man sich im Verkehr orientieren könnte. Damit wirst du als Radfahrer leicht übersehen. Hier hilft am besten noch eine Warnweste in leuchtendem Orange oder Gelb und viel Licht.

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Lesetipp:

E-Bike im Winter nutzen

 

Dein Fahrverhalten beim Radfahren im Winter

Schnee am Lake Sevan - Radfahren im WinterSchneematsch, Streusalz und aufgeweichter Lehmboden belasten dein Fahrrad enorm. Wenn du die Wahl hast, dann wähle Wege und Straßen, die in dieser Hinsicht weniger Schaden anrichten können und vermeide Schotter- oder Lehmwege. Nehme dafür auch bewusst Umwege in Kauf. Dein Fahrrad wird es dir danken.

Vermeide Nachtfahrten, wenn immer möglich. Nicht jeder Autofahrer hat neue Scheibenwischer und erkennt dich bei Dunkelheit rechtzeitig. Nasse Straßen reflektieren das Scheinwerferlicht anderer Autofahrer und können schnell Blendung begünstigen. All das erhöht nicht gerade deine Sicherheit im Straßenverkehr.

Auf Abfahrten ist äußerste Vorsicht geboten: Je nach Bremssystem ist dein Bremsweg bei Nässe nämlich deutlich länger. So kann es bei einer Felgenbremse einige Sekunden dauern, bis die Bremsbeläge die Nässe von der Felgenflanke beseitigt haben und richtig greifen. Alles über den Bremsweg beim Radfahren.

Und rechne bei frostigen Temperaturen immer mit glatten Straßen. Selbst, wenn die Temperaturen am Morgen schon über 0 °C anzeigen, können einzelne Bereiche der Fahrbahn vom Nachtfrost immer noch gefroren sein. Brücken und Bahnübergänge sind in dieser Hinsicht ganz besonders gefährlich.

Plane im Winter immer etwas mehr Zeitreserve ein, wenn du per Fahrrad zu Terminen fährst. Unvorhersehbare Ereignisse im Straßenverkehr, dein Kleidungswechsel am Zielort, deine Akklimatisierung, all das kann dich schnell in zeitliche Bedrängnis bringen.

Höchststrafe wäre in dieser Hinsicht auch noch ein Plattfuß. Wie du damit am besten umgehst, kannst du hier nachlesen:

 

Deine Gesundheit im Winter

Bewegung in der kalten Winterluft wirkt sich in vielerlei Hinsicht positiv auf Gesundheit und Wohlbefinden aus. Dennoch sind einige Dinge zu beachten, um die Gesundheit nicht zu gefährden:

 

• Vitamin D

In der Regel decken wir unseren Bedarf an Vitamin D durch die Einwirkung der Sonnenstrahlung auf unsere Haut. Gerade in der dunklen Jahreszeit steigt also die Gefahr für Vitamin-D-Mangel. Vor diesem Hintergrund wirkt sich jeder Aufenthalt außerhalb von Gebäuden positiv aus, denn selbst bei Bewölkung produziert der Körper das lebenswichtige Vitamin.

Nutze bei Bewölkung vor allem die Mittagszeit für deine Ausfahrten. Dann ist die Vitamin-D-Ausbeute noch am günstigsten.

Lesetipps:

Sonnenschutz beim Radfahren

Radfahren ohne Schwitzen

Frieren beim Radfahren vermeiden

Sonnenbrille – Kaufberatung

 

• Kalte Luft

Kalte Luft schadet der Lunge zwar erst ab 15 Grad unter null, doch auch schon bei höherer Temperatur macht es Sinn, die Atemluft vorzuwärmen. Dafür reicht eine Atemmaske aus Neopren, ein Buff-Halstuch, eine Sturmhaube oder der hochgezogene Halskragen deiner Winterjacke.

Und atme am besten immer durch die Nase und nicht durch den Mund ein. Denn die Nasenschleimhaut wärmt die inhalierte Luft schon ein Stück weit auf.

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• Schadstoffgehalt der Luft

In der kalten Jahreszeit ist die Luft in Bodennähe kälter als in höheren Luftschichten. Und weil kalte Luft schwerer ist als warme Luft, bleibt die Luft samt der Schadstoffe (Feinstaub, Schwefeldioxid, Ozon, Blei, Kohlenmonoxid, usw.) in Bodennähe, steigt also nicht auf (thermische Inversion).

Insbesondere in Städten und Ballungsgebieten entsteht dadurch im Winter eine höhere Schadstoff-Konzentration in unserer Atemluft (Stichwort Winter-Smog).

 

• Aufwärmen

Mit zunehmender Kälte reduziert der Blutkreislauf im Körper seinen Zirkulationsradius (ein Selbsterhaltungs-Mechanismus zum Überleben). Das bedeutet: Die Extremitäten (Hände und Füße) sowie die äußeren Hautschichten werden schlechter durchblutet. Du benötigst also länger, um alle Bereiche deines Körpers aufzuwärmen, wenn du mit dem Fahrrad startest. Nehme dieses Aufwärmen sehr ernst, um Verletzungen an Muskeln, Sehnen, Bändern und Gelenken zu vermeiden. Alle Tipps zum Aufwärmen.

 

• Erkältungsgefahr

Die Wahrscheinlichkeit, dass du dir als Radsportler in dem kalt-nassen Winterwetter eine Erkältung zuziehst, ist nicht höher als bei einem Nichtsportler. Im Gegenteil. Der regelmäßige Sport trainiert dein Herz-Kreislauf-System, härtet ab und dein Immunsystem kommt besser mit der Gefahrenabwehr klar. Außerdem treibt das Radfahren im Winter deinen Kreislauf auf eine erhöhte Betriebstemperatur. Du wirst also eher schwitzen als frieren, wenn du im Winter radelst.

Du solltest allerdings keine längeren Pausen einlegen, wenn du gerade stark verschwitzt bist. Der Schweiß kühlt in der kalten Umgebungsluft nämlich ab und entzieht deinem Körper dann die Wärme.

Kritisch ist auch unpassende Bekleidung (siehe Artikel-Empfehlungen oben). Denn mangelhafte Atmungsaktivität oder erhöhte Regendurchlässigkeit sorgen bei sportlichem Radeln im Winterwetter schnell für Unbehagen oder erhöhen das Erkältungsrisiko.

Radfahren bei Erkältung – was ist noch erlaubt?

Wer noch mehr für Immunsystem und Gesundheitsschutz in der kalten Jahreszeit tun will, kann mit Sauna, Fußbädern, Spaziergängen und Kneipp-Wechselbädern (Füße, Körper) unterstützen.

Es gibt übrigens eine Reflexverbindung zwischen den Füßen und den Schleimhäuten in Nase und Rachen. Mit heißen Fußbädern werden also auch die Schleimhäute in Nase und Rachen aktiviert, was die Immunabwehr verbessert.

 

• Flüssigkeitsverlust

Weil kalte Luft temperaturbedingt sehr trocken ist, entzieht sie deinen Schleimhäuten beim Atmen relativ viel Feuchtigkeit. Du musst im Winter also viel trinken, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Denn nur ausreichend mit Flüssigkeit versorgte Schleimhäute schützen dich vor Viren und anderen Infektionen.

Im Idealfall darf das Getränk dann auch leicht aufgewärmt sein. Unser Tipp für längere Ausfahrten: Der Trinkbeutel im Rucksack.

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Lesetipps:

Fahrrad Trinkflaschen Kaufberatung

Wasserbehälter auf Radreisen

 

Fazit zum Radfahren im Winter

Achte auf sporttaugliche Garderobe, unterziehe dein Fahrrad einer intensiven Pflege, rüste es bei Bedarf auf wintertaugliche Komponenten um, passe deinen Fahrstil den Wetter- und Straßen-Bedingungen an und rechne immer mit dem unüberlegten Verhalten anderer Verkehrsteilnehmer. Dann wird dir das Radfahren im Winter ein Vergnügen sein und unvergessliche Eindrücke bescheren.

Sogar Radreisen im Winter sind möglich. Was du dabei alles beachten solltest, haben wir hier detailliert beschrieben: Radreisen im Winter – Ein Leitfaden.

 

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