Diese Reiseinfos Armenien beruhen auf den Erfahrungen und Erlebnissen auf unserer Radreise Richtung Asien. Es sind Reisetipps und Länderinfos zu Armenien für deine Reisevorbereitung und deinen Urlaub.
Auf dieser Reise haben wir Armenien im Frühjahr 2016 per Fahrrad erkundet. Dabei haben wir das Land, von Georgien kommend, bis zur Grenze zum Iran durchquert. Unsere Reiseinfos Armenien:
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Inhaltsübersicht zu den Reiseinfos Armenien
- Armenien auf OpenStreetMap
- Der Baustil in Armenien
- Die Toiletten in Armenien
- Zelten in Armenien
- Kommunikation in Armenien
- Religion in Armenien
- Sicherheit in Armenien
- Die Straßen in Armenien
- Der Verkehr in Armenien
- Trampen in Armenien
- Orientierung in Armenien
- Das Klima in Armenien
- Die Grenzen in Armenien
- Bürokratie in Armenien
- Bargeldbeschaffung in Armenien
- Einkauf in Armenien
- Die Esskultur in Armenien
- Gesundheit in Armenien
- Fahrrad-Service in Armenien
- Telefonie, Internet und Stromnetz in Armenien
- Das Panorama in Armenien
- Die Sehenswürdigkeiten in Armenien
Armenien auf OpenStreetMap
Der Baustil in Armenien
Die überwiegende Baumasse in den Städten wirkt sehr trist und sozialistisch, auf den Dörfern in den Bergen dominieren einfache kleine Häuser oder Hütten, die oft sehr weitläufig in den Berghang gebaut wurden. Die Bevölkerungsdichte außerhalb der Hauptstadt ist sehr gering. Das ist nicht zu übersehen.
Jeder zweite Wasserhahn ist undicht, technische Anlagen sind oft völlig veraltet. Gas- und Wasserleitungen außerhalb der Häuser sind oft abenteuerlich verlegt. Mülltonnen findet man nur selten. Da wurde die Entsorgung unseres Mülls zum Suchspiel.
Die Toiletten in Armenien
Wenn es Toilettenpapier gab, dann war das so rau wie Schmirgel und hatte Löcher wie ein Schweizer Käse. Die öffentlichen sanitären Anlagen sind meist in fürchterlichem Zustand.
Zelten in Armenien
Zelten war kein Problem. Wir fanden immer ohne große Sucherei einen abgelegenen Platz in der Nähe der Straße oder an einer Tankstelle. Für manche Nacht wurde uns aber auch (wegen des winterlichen Wetters) ein Platz im warmen Zimmer angeboten, sobald wir nach einem geeigneten Zeltplatz gefragt hatten. Dort gab es dann heißes Wasser, einen Heizstrahler, Licht und Strom. Das war schon sehr angenehm bei den meist winterlichen Temperaturen auf unserer Radreise.
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Kommunikation in Armenien
Mit Englisch kommt man einigermaßen gut zurecht. Selten trifft man auch jemanden, der deutsch spricht. Am besten läuft es aber mit Russisch, wenn du nicht Armenisch sprichst.
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Wir erhielten oft spontane Einladungen zu einem Becher Wodka oder einem kleinen Snack entlang unserer Route. Das lag möglicherweise aber an der Tatsache, dass wir per Fahrrad unterwegs waren und vielleicht auch an der Jahreszeit: Wir hatten Ostern und es war halt in den hohen Lagen noch winterlich kalt.
Nicht selten hielten Autofahrer sogar an, sobald sie uns erblickt hatten und luden uns dann spontan auf einen solchen Becher Wodka mitten auf der Straße ein. Sie hatten immer großes Interesse an unserer Radreise und gaben uns zum Abschied dann noch ihre Telefonnummer mit dem Angebot, zu helfen, wenn wir Hilfe benötigen würden.
Generell spielt Wodka und insbesondere das „Trinken auf Armenien“ eine sehr wichtige Rolle.
In den Gesprächen sollte man die Nachbarländer besser nicht erwähnen: die Beziehungen insbesondere zur Türkei (wegen dem Genozid im 1. Weltkrieg), aber auch zu Turkmenistan und Aserbaidschan (Bergkarabach-Konflikt) sind nicht die Besten.
Religion in Armenien
Das orthodoxe Christentum ist die vorherrschende Religion. Es gibt viele kleine Kapellen und Gedenkstätten, in denen der obersten Heiligen, Maria gedacht wird. Sie wird auch oft in den Trinkspruch mit einbezogen, wenn der Wodka die Runde macht. Die Tradition zum Osterfest (bemalte Eier) ist offensichtlich ähnlich der unseren.
Sicherheit in Armenien
Die Grenznähe zu Aserbaidschan solltest du meiden, dort kann die Lage schnell eskalieren. Im übrigen Land ist alles ruhig und friedlich.
Während unserer Reise durch Armenien gab es in Bergkarabach im Grenzgebiet zwischen Armenien und Aserbaidschan eine Eskalation der Gewalt mit mehreren Toten. Das gesamte Land stand unter Trauer und Schock und verfolgte die Berichterstattung sehr genau. Doch die üblichen Reiserouten liegen weit genug von diesem Gebiet entfernt.
Sicherheit auf Reisen – Ein Leitfaden
Die Straßen in Armenien
Viele Straßen sind in extrem schlechtem Zustand. Es gibt viele Schlaglöcher und regelrechte Krater und sie werden respektvoll vom Verkehr umschifft.
Der größte Teil Armeniens ist Bergland (Kleiner Kaukasus), im Süden erreichen die Berge sogar über 3000 m Höhe. Dementsprechend geht es dort in vielen Serpentinen permanent rauf und runter. Die Pässe liegen mit 2000 – 2500 Metern im alpinen Bereich und sind im Winter ordentlich verschneit.
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Die Straßentunnel in Armenien sind ein kleines Abenteuer für sich: keine Beleuchtung, Schotterbelag, schlecht belüftet. Begegnen sich im Tunnel in einer Kurve zwei LKWs, geht oft nichts mehr.
Der Verkehr in Armenien
Außerhalb der Städte gibt es extrem wenig Verkehr. Und das ist auch gut so. Denn sonst wäre es per Fahrrad auf einigen Bergstraßen sehr gefährlich.
Trampen in Armenien
Trampen klappt zwar, aber in vielen Gebieten gibt es nur wenig Verkehr. Dementsprechend kann man auch nur selten ein Fahrzeug anhalten. Auf unserer Radreise war das aber gar nicht nötig. Denn wir wurden einige Male von überholenden Autofahrern angesprochen und bekamen die Mitnahme angeboten, ohne dass wir gefragt hatten. Die Armenier sind sehr freundlich und hilfsbereit. Daher können wir ohne Bedenken das Trampen empfehlen.
Unsere Tipps zum Trampen, insbesondere auf Radreisen, haben wir in einem eigenen Artikel niedergeschrieben: Tipps zum Trampen
Orientierung in Armenien
Es gibt nicht so viele Straßen, sodass die Orientierung kein Problem ist. Die Ausschilderung ist natürlich in Landessprache. Aber mit GPS und Offline-Karte hatten wir immer die Bestätigung, auf der richtigen Straße unterwegs zu sein.
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Das Klima in Armenien
Das Klima ist weitgehend kontinental (heißer Sommer, kalter Winter), doch extreme Temperaturunterschiede zwischen den höheren und den tieferen Lagen werden durch die Nähe zu den Gewässern (Schwarzes Meer, Kaspisches Meer) etwas abgemildert.
Unsere Erfahrungen in der Osterzeit:
Wir erlebten warme Tage in den nördlichen Tälern und frostige Tage in den Höhenlagen. Der Lake Sevan und das gesamte Umfeld liegen auf 1900 Metern Höhe und der gesamte Süden des Landes ist gebirgig mit Passstraßen bis 2500 Metern. Dort liegt im Winter so viel Schnee, dass einige Passstraßen vermutlich nicht passierbar sind. Wir hatten im April an einigen Stellen dort auf 2400 Metern Höhe noch geschlossene Schneedecken auf den Straßen.
Unsere Videos auf YouTube:
Schnee in Armenien: Clip1 Clip2
Lesetipp: Beste Reisezeit – alle Länder in der Übersicht
Die Grenzen in Armenien
Im Grenzbereich zum Iran im Süden von Armenien nimmt die Polizei-Präsenz deutlich zu und man steht unter Beobachtung. Auch, wenn man sich unbeobachtet fühlt. Ich hatte lediglich von einem Erdhügel aus ein Foto von der Bergkulisse im Hintergrund geschossen, da kam auch schon die Grenzpolizei vorbei und forderte mich auf, die Fotos zu zeigen und danach zu löschen. Über die Grenze zu Aserbaidschan können wir nichts sagen, wir hielten sicheren Abstand. Die Grenze zu Georgien ist harmlos. Alle Infos zu den Einreise-Vorschriften auf der Website vom Auswärtigen Amt (externer Link).
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Bürokratie in Armenien
Es gab keine Berührungspunkte mit offiziellen Stellen oder gar der Polizei (abgesehen von dem Vorfall an der iranischen Grenze). Keiner wollte je unsere Pässe überprüfen und wir wurden nie einer Kontrolle unterzogen. Im Gegenteil: die Polizei grüßte immer freundlich.
Bargeldbeschaffung in Armenien
In den kleineren Städten gibt es nicht viele Geldautomaten. Darüber hinaus akzeptiert nicht jede Bank deine Karten. Du solltest also bei der Einreise schon Bargeld in Euro oder US-Dollar dabei haben und vor Ort umtauschen, insbesondere, wenn du nicht über die Hauptstadt Jerevan einreist. In kleinen Dörfern und in den Bergen bist du auf Bargeld angewiesen.
Einkauf in Armenien
In den Städten gibt es kleinere Läden. Größere Supermärkte findet man nur ganz selten. Allzu viele Städte lagen jedoch nicht auf unserem Weg. Daher mussten wir immer auf Vorrat kaufen und hatten entsprechend mehr Gewicht in unseren Packtaschen.
Die Esskultur in Armenien
Die armenische Küche erschien uns nicht stark unterschiedlich zu unserer heimischen Küche. Erwähnenswert ist allerdings die obligatorische Ladung Wodka. Doch die gibt es nicht nur zum Essen. Und wenn es keinen Anlass zum Trinken gibt, erfinden die Armenier einfach einen. Für uns war das oft viel zu viel Alkohol.
Gesundheit in Armenien
Wenn man die empfohlenen Impfungen erhalten hat und sich an die gängigen Regeln der Hygiene hält, gibt es aus unserer Sicht keine großen Risiken für die Gesundheit. Das Leitungswasser ist meistens nicht zum Genuss geeignet. Das Abkochen fiel uns aber auch nicht schwer, denn im April war es den ganzen Tag hindurch noch kalt genug für heißen Tee oder Kaffee. Wir hatten in unserer Zeit in Armenien auch keine gesundheitlichen Probleme.
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Fahrrad-Service in Armenien
Viele Bikeshops haben wir nicht gesehen. Und wenn, dann beschränkte sich das Angebot auf veraltete russische Technik. Der Radsport wird hier in Armenien nicht so intensiv betrieben. Wohl wegen der vielen Berge.
Bereist du Armenien per Fahrrad, solltest du dein Werkzeug und die erforderlichen Ersatzteile schon bei der Anreise im Gepäck haben.
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Telefonie, Internet und Stromnetz in Armenien
Die Landesvorwahl von Armenien ist +374 bzw. 00374. Die Zeitverschiebung gegenüber Deutschland beträgt +3 Stunden.
Selten ergab sich die Gelegenheit, WiFi zu nutzen. Aber das lag vor allem daran, dass wir überwiegend zwischen den kleinen Städten in der Prärie unterwegs waren. In der Hauptstadt Jerewan ist das mit Sicherheit kein Problem. Gut organisierte Cafes und Hotels haben oft WiFi.
Unsere heimischer Stecker sind kompatibel zu den Steckdosen-Typen im Iran. Du benötigst also keinen Adapter. Alle Infos zu den Steckdosen-Typen:
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Das Panorama in Armenien
Man genießt ein sagenhaftes Bergpanorama im gesamten Süden des Landes: Der „Kleine Kaukasus“ durchzieht das Land. Zwischen Martuni und Megris an der Grenze zum Iran ist man in der Regel im Gebirge unterwegs. Dabei ist der Kajaran Pass mit seinen 2535 m Höhe das absolute Highlight. Auch im Hinblick auf das Panorama auf dem Scheitelpunkt.
Auch die Gegend um den Lake Sevan auf 1900 Metern Höhe ist sehenswert. Das Erlebnis der Bergwelt Armeniens hat natürlich seinen Preis: auf 530 km Strecke kamen bei uns 9000! Höhenmeter zusammen.
Unser Video auf YouTube:
Berge in Armenien: Clip
Einige schöne Wildbäche gibt es in Armenien. Es muss ein wahres Eldorado für Wildwasser-Paddler sein. Lediglich die Zugänglichkeit der Einsatz- und Aussatzstellen gestaltet sich da unter Umständen schwierig wegen der Straßenführung im Gebirge.
Einstieg ins Wildwasserpaddeln
Unser Video auf YouTube:
Der Deped: Clip
Die Sehenswürdigkeiten in Armenien
Es gibt in vielen Orten kleine christlich-orthodoxe Kapellen. Und die Bewohner laden einen gerne zum Besuch dieser Kapellen ein. Vor allem, wenn sie auf einem Hügel stehen.
Daneben gibt es einige sehenswerte Klöster und den Tempel von Garni. All das lag aber leider nicht auf unserem Weg. Dafür genossen wir über 2 Tage die Uferstraße des Lake Sevan. Er ist mit 1900 Metern einer der höchstgelegenen Bergseen der Welt. Und die Bergwelt in der Südhälfte des Landes ist ebenfalls eine Reise wert. Die Berge erreichen dort über 3000 Metern Höhe.
Unser Video auf YouTube:
Lake Sevan: Clip
Weitere Reiseinfos Armenien
Radreise durch Armenien – Unser Reisebericht
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