In Brisbane an der Ostküste von Australien haben wir sie das erste Mal gesehen: australische Flughunde (auch Flying Foxes genannt). Sie wirken etwas unheimlich, wenn sie in der Abenddämmerung sogar in großen Metropolen wie Brisbane über einen hinweg flattern. Grund genug, einmal genauer hinzusehen.
Was sind Flughunde? Wie groß werden Flughunde? Was fressen sie? Wo leben sie? Wo schlafen sie? Welche Geräusche machen sie? Was unterscheidet sie von Fledermäusen? Haben sie Feinde? Und sind sie gefährlich oder harmlos? Unser Bericht über Flughunde:
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Was sind Flughunde?
Flughunde sind große, Fledermaus-artige Tiere mit bis zu 40 cm Rumpflänge und 140 cm Spannweite oder sogar mehr. Sie haben wie die Fledermäuse eine dünne Flughaut zwischen den Gliedmaßen und bewegen sich fliegend durch ihre Welt.
Das Verbreitungsgebiet
Flughunde bevorzugen tropisches Klima und kommen im Wesentlichen in Afrika, Südasien und an den Nord- und Ostküsten Australiens vor. Wir haben sie im Zentrum von Brisbane an der Ostküste von Australien erstmalig gesehen und waren sofort schwer beeindruckt.
Zunehmend werden sie von der Bevölkerung aber auch als Belastung wahrgenommen. Denn sie belagern inzwischen ganze Städte mit Kolonien von vielen tausend Tieren. Auf politischer Ebene wird schon über Umsiedelungen nachgedacht. Allerdings waren bisherige Versuche da wohl wenig erfolgreich.
Denn Flughunde sind sehr mobil. Sie legen mehrmals jährlich größere Strecken zurück, nachweislich auch schon mal 1000 oder 1500 km.
Was unterscheidet Flughunde von Fledermäusen?
Auf den ersten Blick sehen diese Tiere aus wie Fledermäuse. Doch es gibt einige Unterschiede, die sie von den Fledermäusen abgrenzen:
Flughunde navigieren nicht über die Ortung per Echo wie die Fledermäuse, sondern über ihre guten Augen und ihren Geruchssinn. Trotzdem sind sie nachtaktiv.
Sie leben nicht in Höhlen, wie die Fledermäuse, sondern schlafen in den Bäumen, kopfüber an den Ästen hängend. Und weil sie als nachtaktive Tiere tagsüber schlafen, sind sie in der Regel ohne größeren Aufwand zu entdecken, wenn sie da in großen Kolonien in den Bäumen hängen.
Im Gegensatz zu den Fledermäusen haben sie auch keinen Schwanz, sondern lediglich eine Flughaut zwischen den kurzen Beinen.
Von ihren Kolonien geht ein etwas unangenehmer Geruch aus. Er erinnert an den muffigen Geruch in den von Fledermäusen bewohnten Höhlen. In diesem Punkt haben sie also doch etwas mit den Fledermäusen gemeinsam.
Und durch diese strenge Duftnote sind sie eben auch leicht zu entdecken, wenn sie mal etwas tiefer im Wald in den Bäumen hängen und nicht sofort ins Auge fallen: Du riechst sie.
Aus dem Leben der Flughunde
In der Abenddämmerung verlassen sie ihre Schlafplätze in den Bäumen und schwärmen in Scharen aus, um Nahrung zu suchen. Dann schweben gleich ganze Scharen dieser Tiere lautlos über einen hinweg.
Ihre Nahrung ist übrigens rein pflanzlich: Blüten, Nektar und Früchte. Also haben sie mit „blutsaugenden Vampiren“ so gar nichts gemeinsam.
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Geschützt oder bekämpft?
Nicht bei allen Menschen sind die Flughunde beliebt. Sie schädigen die Obsternte auf den Farmen und sind für viele alte Bäume eine Belastung: Ihr Kot greift die Wurzeln der Bäume an und das Blattwerk leidet ebenfalls. Sie werden deshalb von vielen als Schädlinge betrachtet.
Speziell in Australien übertragen manche Flughund-Arten auch das für Menschen lebensgefährliche Hendra-Virus: Die Flughunde übertragen das Virus auf Pferde und diese geben es an den Menschen weiter. Auch einen Tollwut-Erreger tragen die Tiere in sich. Es wird daher dringend empfohlen, sich die Tiere auf Abstand zu halten.
Dabei sind sie nicht nur schädlich, sondern auch nützlich: sie sorgen durch die Bestäubung der Samenstände für die Verbreitung der heimischen Eukalyptusbäume.
Die Tierschützer tun unterdessen alles, um die Tiere zu retten. Einige Arten dieser Flughunde sind bereits ausgestorben. Und weitere Arten sind vom Aussterben bedroht. Durch Rodung großer Waldflächen geht halt ihr Lebensraum verloren. Auch die Suche nach Nahrung wird für die Tiere immer schwieriger: Flut- und Sturmschäden verhindern oft ein Nachwachsen der Nahrungsquellen. Und dass sie mit der Hitze ebenfalls ein Problem haben, zeigte sich in der Hitzewelle 2020, als mehrere tausend Flughunde in Australien dehydrierten und verendeten.
Möge man vor Ort also Lösungen finden, die sowohl die Flughunde als auch die Botanik erhalten und ein Leben im Einklang mit dem Menschen gewährleisten. Wir fänden es jedenfalls schade, wenn diese Tiere für immer verschwinden.
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