Ciudad del Este in Paraguay: Sehenswürdigkeiten in Südamerika

Fährt man ins Dreiländereck (Triple Frontera) im Osten von Paraguay, dann landet man zwangsläufig in einer sehr außergewöhnlichen Stadt: Ciudad del Este.

Es gibt in dieser Stadt keine besonderen Sehenswürdigkeiten und auch keine sehenswerte Architektur. Was also macht diese Stadt zu etwas Besonderem? Und welche Sehenswürdigkeiten gibt es in der Umgebung von Ciudad del Este?

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Paraguay in Südamerika

Paraguay ist ein relativ kleiner Staat im Zentrum von Südamerika. Er grenzt an die Länder Argentinien, Brasilien und Bolivien.

(Bild: © OpenStreetMap-Mitwirkende)

Im Vergleich zur Popularität anderer Staaten in Südamerika fristet Paraguay eher ein Schattendasein. Es fehlt halt an spektakulären Sehenswürdigkeiten. Und doch gibt es in diesem Land nennenswerte Highlights. Zu diesen Highlights zählt die Stadt Ciudad del Este:

Die Lage von Ciudad del Este

Ciudad del Este befindet sich im Dreiländereck (Triple Frontera) in der Provinz Alto Paraná. Hier grenzen Argentinien, Brasilien und Paraguay aneinander. Der Fluss Iguazú mündet hier in den Rio Paraná und die Grenzen zwischen diesen drei Ländern verlaufen jeweils durch die Flussmitte.

Auf argentinischer Seite liegt in diesem Dreiländereck die Stadt Puerto Iguazú, auf brasilianischer Seite die Stadt Foz do Iguaçu und auf paraguayischer Seite eben die Stadt Ciudad del Este.

GPS-Koordinaten: -25.5098,-54.6087

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Die Geschichte der Stadt

Ciudad del Este entstand erst im Zuge der Errichtung des Itaipu-Wasserkraftwerks in den 1960er Jahren. Vorher war hier dichter Dschungel. Die Freundschaftsbrücke (Puente de la Amistad) aus dem Jahre 1965 öffnete den Zugang für die Nachbarländer. Und bis 2013 waren lediglich 10 % der Straßen asphaltiert. Alles andere war mit groben Steinbrocken gepflastert.

Seitdem es gute Straßen gibt, boomt die Stadt unglaublich und hat sich in kürzester Zeit zur zweitgrößten Stadt in Paraguay entwickelt. Und sie ist heute eines der wichtigsten und größten Handelszentren in Südamerika.

Das verdankt sie zum einen dem Itaipu Binacional Wasserkraftwerk und zum anderen seiner Lage im Dreiländereck und der damit verbundenen Nähe zu Brasilien und Argentinien, insbesondere zu den Städten Puerto Iguazú und Foz do Iguaçu. Doch es gibt noch mehr Gründe:

Der Wachstumsmotor der Stadt

Es ist die besondere Konstellation, die das ungewöhnlich rasche Wachstum dieser Stadt begünstigt:

Die räumliche Nähe zu Brasilien und Argentinien

das im Vergleich zu Brasilien und Argentinien niedrigere Preisniveau bei Elektronik und anderen Waren

der Status als Freihandelszone

die Möglichkeit für Grenzgänger, sich ohne aufwändige Einreiseformalitäten in der Stadt aufhalten zu dürfen

die Existenz von Spielcasinos (in Brasilien sind Spielcasinos verboten).

Die Markt- und Ladenszene im Zentrum gleicht einem riesigen orientalischen Basar. Auf engstem Raum quetschen sich die Kleinstläden aneinander und die aushängende Ware lässt oft nur noch schmale tunnelartige Gänge für die Passanten und Kunden frei.

Alles ist sehr quirlig, das gesamte Treiben der Menschen sehr geschäftig. Und man gewinnt schnell den Eindruck, die Stadt platzt im Zentrum schon aus ihren Nähten. Doch rasches Wachstum ohne Kontrolle begünstigt auch unliebsame Erscheinungen:

Das Image der Stadt

Viele Waren in den Läden stammen aus Schmuggel und Diebstahl. Auch ist das Warenangebot sehr stark durch Fälschungen verseucht.

Und die meist libanesischen Händler im Zentrum rücken einem zum Teil sehr penetrant auf die Pelle und versuchen, ihre Fälschungen zu Wucherpreisen an die Ahnungslosen zu verscherbeln. Das ist schon etwas nervig.

Das führt natürlich unweigerlich zu einem negativen Image der Stadt.

Die Sehenswürdigkeiten in und um Ciudad del Este

• Das Itaipu-Wasserkraftwerk

Die mit Abstand größte Sehenswürdigkeit ist das Itaipu-Wasserkraftwerk im Norden der Stadt. Es gehört zu den größten Wasserkraftwerken der Welt. Unsere Tipps zur Besichtigung und eine detaillierte Beschreibung findest du in unserem Artikel: Itaipu-Wasserkraftwerk.

Auf halber Strecke befindet sich der Acaray Dam: ein kleineres Wasserkraftwerk, das die Stadt Ciudad del Este mit Strom versorgt.

• Die Sehenswürdigkeiten in der Stadt

Zu den wenigen Sehenswürdigkeiten in der Stadt zählen die Kirche Parroquia San Lucas und der Jesuitas Plaza (ein Open-Air-Einkaufszentrum im Westen der Stadt).

• Die Freundschaftsbrücke bei Ciudad del Este

Die Freundschaftsbrücke (Puente de la Amistad) verbindet Ciudad del Este mit der Stadt Foz do Iguaçu auf der brasilianischen Seite des Rio Paraná. Hier ist weniger die Brücke an sich eine Sehenswürdigkeit, sondern eher der turbulente Grenzverkehr auf beiden Seiten der Brücke.

• Die Wasserfälle Saltos del Monday

Im Süden der Stadt lohnt sich noch die Besichtigung der Wasserfälle „Saltos del Monday“. Doch wenn du schon einmal hier im Dreiländereck bist, solltest du auch die gewaltigen Iguazú-Wasserfälle besichtigen:

• Die Iguazú-Wasserfälle

Das populärste Highlight in der gesamten Region sind die gigantischen Iguazú-Wasserfälle, die sich von argentinischer und brasilianischer Seite aus besichtigen lassen. Von Ciudad del Este aus ist es einen Steinwurf entfernt. Und durch die unkomplizierten Einreise-Formalitäten in den südamerikanischen Ländern barrierefrei erreichbar.

Wir haben diese Wasserfälle in einem separaten Artikel detailliert beschrieben und geben Tipps zur Besichtigung: Iguazú Wasserfälle.

• Der Vogelpark Parque das Aves

Der Vogelpark Parque das Aves in Brasilien ist ebenfalls einen Besuch wert. Er liegt unweit der Iguazú-Wasserfälle auf dem Zufahrtsweg. Hier wurde die gewachsene Botanik quasi eingezäunt und bietet den Vögeln nahezu unbegrenzten Freiraum.

• Die Jesuitenreduktionen

Ein weiteres Highlight in Paraguay sind die Jesuitenreduktionen, wenngleich sie auch schon nicht mehr zum Einzugsgebiet der Stadt Ciudad del Este zählen. Wir haben sie in einem separaten Artikel näher beschrieben: Die Jesuitenreduktionen in Südamerika.