Der Brandschutz in Australien ist ein ausgefeiltes System aus verschiedensten Vorbeugemaßnahmen und Brandbekämpfungs-Strategien. Das war nicht immer so. Doch die verheerenden Auswirkungen der riesigen Buschfeuer in der Vergangenheit haben hier einen Handlungszwang bewirkt.
Wie sich dieses Brandschutz-Konzept zusammensetzt und was wir für den eigenen Brandschutz daheim alles unternehmen können, beschreiben wir in diesem Artikel.
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Inhaltsübersicht
- Die Buschbrände in Australien
- Die Brandgefahr in Australien
- Brandschutz in Australien
- Brand-Bekämpfung in Australien
- Die Zukunft zum Brandschutz in Australien
- Brandschutz im eigenen Haus
Die Buschbrände in Australien
Australien ist bekannt für seine großen Buschfeuer vor allem in den heißen Sommermonaten. Einerseits sind diese Flächenbrände immer wieder eine Gefahr für die Einwohner und deren Häuser, andererseits bewirken die Brände eine Reinigung der botanischen Vielfalt: Landesfremde Arten werden vernichtet, wogegen einige einheimische Pflanzen den Brand sogar zur Fortpflanzung benötigen: Bei Banksia und Eukalyptus öffnen sich die Samenstände erst unter Einwirkung großer Hitze, z.B. einem Buschfeuer. Und dem Grasbaum liefern die verbrannten Pflanzen in seinem Umfeld Nährstoffe, wobei er selber das Feuer sehr gut übersteht.
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An den schwarz verkohlten Baumstämmen im Forstbestand entlang der Straßen kann man das enorme Ausmaß der Brände erahnen. Und man kann erkennen, dass sich die Botanik offensichtlich relativ schnell wieder von den Brandschäden erholt.
Für die Menschen allerdings haben die Brände in Australien immer wieder verheerende Folgen: Evakuierung, Zerstörung der Häuser und nicht selten sind sogar Todesopfer zu beklagen.
Die Brandgefahr in Australien
Die hohe Brandgefahr in Australien wird durch mehrere Effekte verursacht:
- In den Sommermonaten herrscht gewaltige Hitze und intensive Sonneneinstrahlung
- in den Wintermonaten fördern die ätherischen Öle in den Blättern der Eukalyptusbäume die Brandausdehnung
- das überall wuchernde Savannengras (Bartgras) brennt wie Zunder.
Dieses Savannengras wurde im 19. Jh. als Weidepflanze aus Afrika eingeführt und vermehrt sich seitdem völlig unkontrolliert, weil es keine natürlichen Feinde hat (den in Australien beheimateten Tierarten ist das Gras zu hart).
Es gibt wohl den Vorschlag, Elefanten und Nashörner in Australien anzusiedeln, um die weitere Ausbreitung dieser Pflanze einzudämmen und somit die Brandgefahr zu reduzieren. Doch wer weiß, welche ökologischen Folgen eine solche Maßnahme dann wiederum nach sich zieht. Schließlich sind Elefanten und Nashörner keine endemischen Tierarten und könnten somit ebenfalls zur Plage werden.
Lesetipp:
Das sensible Ökosystem in Australien
Der Brandschutz in Australien
Das Frühwarnsystem ist heute sehr gut entwickelt: Ganz Australien ist in Feuer-Distrikte eingeteilt. Und täglich ermittelt der australische Wetterdienst für jeden Distrikt den aktuellen Feuergefahr-Index (FDI) und kann im Bedarfsfall ein generelles Feuerverbot verhängen. Damit werden dann auch Tätigkeiten untersagt, die mit Hitze oder Funkenflug einhergehen (Schweißen, Schleifen, usw.)
Das Ergebnis dieser Einstufung wird über die Medien verbreitet und an vielen Orten im Lande auf großen Anzeigetafeln visualisiert.
Bei der Beurteilung der aktuellen Brandgefahr werden alle relevanten Kriterien mit einbezogen, wie zum Beispiel Windrichtung, Windgeschwindigkeit, Luftfeuchtigkeit, Zustand und Art der Vegetation und vieles mehr.
Des Weiteren finden Schulungen statt, in denen die Bevölkerung im Hinblick auf Brandvermeidung, Brandgefahr und das Verhalten im Brandfall sensibilisiert wird.
Um die Ausbreitung von Bränden zu erschweren, werden durch kleine, kontrollierte Brände vegetationsfreie Zonen angelegt.
Es gibt einen Notfallplan für den Katastrophenalarm (Dispan), das Notfall-Meldesystem wurde überarbeitet, die Gebäudetechnik wurde um brandhemmende Maßnahmen ergänzt, das Umfeld der Freiland-Leitungen wird vegetationsfrei gehalten, um Kurzschlussgefahr durch umstürzende Bäume zu vermeiden, das Leitungsnetz wurde erneuert, usw. Die Liste der Vorbeugemaßnahmen ist lang.
Die Brand-Bekämpfung in Australien
Für eine schnelle effektive Brand-Bekämpfung wurde die notwendige Infrastruktur geschaffen (viele kleine Zugangswege) und das Brandschutz-Equipment wird dezentral auf viele Stellen im Lande verteilt in Bereitschaft gehalten. In der Bevölkerung gibt es viele freiwillige Feuerwehr-Helfer, die im Ernstfall aktiviert werden und lokal sehr zeitnah die Brände bekämpfen können. Sie wurden ausgebildet und trainieren regelmäßig.
Die Zukunft zum Brandschutz in Australien
Es gibt ein Forschungszentrum in Australien, das sich mit den Folgen der Brände auseinandersetzt: Bushfire Cooperative Research Centre (CRC). Aus den Erkenntnissen werden dann neue Handlungsvorgaben abgeleitet, um den Brandschutz und die Brandbekämpfung auch für die Zukunft weiter auszubauen. Daneben werden auch zukünftige Herausforderungen, wie zum Beispiel der Klimawandel, mit einbezogen.
Und tatsächlich könnten die Folgen des Klimawandels auch uns irgendwann in Form von Flächenbränden treffen. Womit wir beim eigenen Brandschutz daheim wären:
Brandschutz im eigenen Haus
Die Gefahr verheerender Flächenbrände ist zwar in unseren Breiten (noch) deutlich geringer als in Australien, doch das sollte dich nicht davon abhalten, über den Brandschutz im eigenen Haus nachzudenken. Denn schließlich vermelden die Medien immer wieder abgebrannte Häuser und ausgebrannte Wohnungen. Es kann also auch dich treffen.
Allerdings erfordert der Brandschutz in den eigenen vier Wänden völlig andere Maßnahmen und Vorkehrungen, als der Schutz vor einem Flächenbrand vor der Haustüre.
Im Rahmen des Brandschutz-Managements organisieren viele Arbeitgeber regelmäßige Brandschutz-Lehrgänge für ihre Mitarbeiter. Dort werden die üblichen Maßnahmen im Rahmen der Vorbeugung und der Brandbekämpfung thematisiert. Als Teilnehmer solcher Schulungen findest du dort auch die passenden Empfehlungen für den Brandschutz in den eigenen vier Wänden. Die wesentlichen Punkte in diesem Rahmen:
• Rauchmelder
Rauchmelder sind Pflicht für jeden Haus- oder Wohnungs-Eigentümer. Bei vermieteten Objekten ist hierfür der Vermieter zuständig. Sie werden in Schlafräumen und im Bereich der Fluchtwege an die Decke montiert und durch Batterien mit Strom versorgt. Mittlerweile gibt es auch intelligente Systeme, bei denen Fehlalarm ausgeschlossen ist.
• Fluchtwege
Überlege dir, welche Wege in deinem Haus als Fluchtwege infrage kommen, wenn es brennen sollte. Prüfe diese Fluchtwege auf Barrierefreiheit. Sie dürfen nie zugestellt werden und müssen schnell und einfach zu öffnen sein. Gäste, die bei dir übernachten, sollten diese Fluchtwege auch gezeigt bekommen.
• Löschdecken
Löschdecken dienen dazu, kleine Feuer im Keim zu ersticken. Sie sind schnell einsatzbereit und können größere Feuerausbreitung verhindern. Sie dienen aber auch zum Personenschutz, zum Beispiel, wenn du an einem Feuer vorbeirennen musst, um in die Freiheit zu gelangen.
• Feuerlöscher
Feuerlöscher sind das effizienteste Werkzeug, um Brände zu bekämpfen oder zu löschen. Wenn sie denn funktionieren. Das setzt voraus, dass sie regelmäßig einer Wartung unterzogen werden. Es wird empfohlen, diese Wartung alle zwei Jahre durchführen zu lassen.
Darüber hinaus muss dem Nutzer im Einsatzfall bewusst sein, dass ein Feuerlöscher nur für wenige Sekunden Löschmaterial bereithält. Man muss das Gerät im Ernstfall also sehr sparsam und gezielt einsetzen. Am besten hat man so etwas schon einmal geübt, zum Beispiel in einem Lehrgang zum Brandschutz.
• Umgang mit Feuer
Am besten ist es natürlich, wenn man im Umgang mit Feuer und brennbaren Gegenständen sehr umsichtig ist. Das betrifft insbesondere Kerzen, Zigaretten, den offenen Kamin, Fondue-Flammen, Funkenflug bei Schleifarbeiten und andere entzündliche Elemente.
Lasse offenes Feuer und die Kochvorgänge am Herd nie unbeaufsichtigt und vergewissere dich nach dem Auslöschen, ob da nicht noch irgendetwas weiter vor sich hinglimmt. Nicht, dass am Ende noch unbemerkt ein Schwelbrand entsteht.
• Weitere Brandschutz-Maßnahmen
Es gibt noch eine ganze Menge mehr Instrumente zum Brandschutz: CO-Melder, Herdüberwachung, Empfehlungen zur Lagerung brennbarer Stoffe, Blitzableiter und vieles mehr.
Informiere dich am besten bei einem Fachbetrieb für Brandschutz. Dort werden Lehrgänge angeboten und du erhältst alle notwendigen Empfehlungen für deinen Umgang mit dem Brandschutz daheim.
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