Unsere Bauanleitung für eine Boulderwand solltest du dir ansehen, wenn du Spaß am Bouldern bekommen hast, dir die nächste Kletterhalle oder der Fels jedoch zu weit entfernt oder zu teuer sind.
Doch wie geht der Bau einer Boulderwand? Welches Holz ist geeignet? Welche Schrauben brauchst du? Welche Werkzeuge und Maschinen sind hilfreich? Und wo bekommst du die Boulder-Griffe her?
Hier findest du alle wesentlichen Infos zum Bau deiner eigenen Kletterwand. Wichtigste Voraussetzung: du hast Platz dafür und bist bereit, einige Stunden deiner kostbaren Zeit zu investieren.
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Inhaltsübersicht
- Wie ist eine Boulderwand / Kletterwand aufgebaut?
- Der Stellplatz der Boulderwand
- Das Material für die Boulderwand
- Die Bauanleitung für deine Boulderwand
- Die Montage deiner Boulderwand
- Die Klettergriffe für deine Boulderwand
- Das Crashpad – dein Schutz bei Abstürzen
Wie ist eine Boulderwand / Kletterwand aufgebaut?
Natürlich weißt du, wie eine Kletterwand ausschaut und hast sicher schon eine genaue Vorstellung von der Größe deiner Konstruktion für die eigenen vier Wände.
Lesetipps:
Bouldern lernen – Tipps zum Einstieg
Dennoch schildern wir zunächst einmal den Aufbau einer solchen Boulderwand und beschreiben die Details, die man als Einsteiger nicht auf den ersten Blick erkennt. Damit wird der erforderliche Arbeitsumfang beim Bau deiner eigenen Kletterwand verständlicher:
Eine Boulderwand ist eine mehr oder weniger große Platte / Fläche, auf der die Klettergriffe befestigt werden. Diese Platte muss dein Körpergewicht tragen und auch ruckartige Beschleunigungen sowie Sprünge wegstecken können. Sie wird also statisch und dynamisch belastet. Daraus wird zunächst einmal deutlich, dass diese „Platte“ eine ausreichende Stabilität mitbringen muss. Hier bilden OSB-Holzplatten mit 20 mm Stärke einen guten Kompromiss zwischen der erforderlichen Stabilität und einem akzeptablen Preis.
Die Klettergriffe werden über Schrauben an dieser „Platte“ befestigt. Dabei besteht die Schraubverbindung aus einer Zylinderkopfschraube mit Innensechskant und einer Gewindebuchse, die von hinten in der Holzplatte verankert ist. An der betreffenden Stelle muss auf der Holzplatte also eine Durchgangsbohrung existrieren. Die Gewindebuchse hat einen Anschlagflansch und wird per Hammer von hinten in die Holzplatte geschlagen.
Jeder Klettergriff besitzt eine ebene Auflagefläche und eine im rechten Winkel dazu eingebrachte Durchgangsbohrung mit Zylindersenkung. Diese Bohrung nimmt die Zylinderkopfschraube auf und ermöglicht das Festschrauben auf der Holzplatte. Der Schraubenkopf verschwindet dabei in der Senkung, steht also in der Regel nicht über. Lediglich bei sehr kleinen Griffen lässt sich ein kleiner Überstand der Zylinderschraube konstruktionsbedingt nicht vermeiden.
Die Länge der benötigten Zylinderschrauben ist abhängig von der Größe der Griffe. Im Idealfall muss die Schraube bei einem montierten Griff auf der Rückseite der Holzplatte wenige mm aus der Gewindebuchse überstehen. Vermeide später auf jeden Fall eine zu kurze Überdeckung zwischen Schraube und Gewindebuchse.
Weil du bei der Positionierung all deiner Klettergriffe später möglichst flexibel sein möchtest, benötigst du also idealerweise ein ganzes Raster von Bohrungen auf deiner Kletterwand. Und damit der Positionswechsel der einzelnen Griffe später nicht zu aufwändig wird, befestigt man üblicherweise gleich an dem gesamten Bohrungsraster die Gewindebuchsen.
Sicher kennst du das System der Kletterrouten schon aus der Kletterhalle: Eine Kletterroute besteht aus Griffen derselben Farbe. Auf einer kleinen Kletterwand kannst du also gleich mehrere Routen unterbringen. Das setzt aber voraus, dass du beim Kauf der Klettergriffe auf ausreichend viele Griffe einer Farbe achtest.
Zu einer Boulderwand gehört auch eine weiche Bodenauflage, die im Falle von Abstürzen das Risiko einer Verletzung mindert. In der Kletterhalle ist das eine superdicke, weiche Matratze, die in der Regel den gesamten Hallenboden bedeckt. In der Natur am freien Fels setzen die Sportsfreunde sogenannte Crashpads ein. Das sind mobile Polstermatten, die allerdings sehr sparsam dimensioniert sind.
Für deine eigenen vier Wände eignen sich hierfür besonders gut ausgediente Matratzen aus Federkern oder Schaumstoff. Diese Matratzen nehmen allerdings viel Raum ein und sollten bei deiner Planung von vorn herein mit berücksichtigt werden. Grundsätzlich ist zu empfehlen, diese Matratzen hochkant stehend zu lagern und nur für die Zeit des Boulderns auf dem Boden auszulegen. Sonst schimmeln dir dir die Matratzen im Laufe der Zeit an der Unterseite an. Du solltest für die Matratzen also Platz auf dem Boden unter der Kletterwand haben und Platz für eine stehende Lagerung irgendwo in einer Zimmerecke.
Der Stellplatz der Boulderwand
Eine Boulderwand ist schwer und sehr sperrig. Sie wird an einem bestimmten Ort aufgebaut und an Decke oder Wänden befestigt. Es ist nicht sinnvoll, die Boulderwand als mobiles Objekt ständig zu bewegen in den eigenen 4 Wänden. Somit sollte die aufgebaute Boulderwand also nicht stören oder im Weg stehen.
Berücksichtige diese Umstände, wenn du in deinem Heim einen geeigneten Platz suchst. Denke dabei in „Jahrzehnten“. Denn wenn deine Boulderwand einmal fest installiert ist, wirst du nie wieder ohne einen größeren Arbeitsaufwand die Zugänglichkeit der zugebauten Wände / Decken / Ecken wiederherstellen können.
Wenn du zur Miete wohnst, solltest du zu allererst mit deinem Vermieter über dein Vorhaben sprechen. Denn eine Boulderwand ist mit ihrem Gewicht und ihrer Größe nicht mehr mit einem Möbelstück zu vergleichen. Insbesondere die Beschaffenheit der Decken und Wände, die für eine Verankerung der Kletterwand herhalten sollen, ist vor dem Aufbau abzuklären. Eine leichte Trennwand aus Gipskartonplatten ist beispielsweise völlig ungeeignet.
Das Material für die Boulderwand
Anhand der obigen Beschreibung konntest du schon ablesen, welche Materialien du benötigst. Die Mengen bestimmst du mit der Größe deiner Boulderwand. Im Folgenden noch einmal alle Komponenten im Detail für deinen Einkaufszettel.
Das Material für die Boulderwand
- OSB-Holzplatten 20 mm dick
- Einschlagmuttern M10
- Holzschutzmittel (zum Schutz der Holzplatten vor Feuchtigkeit)
- Zylinderkopfschrauben mit Innensechskant (Inbus), Länge abhängig von den Griffen
- Klettergriffe
- Inbus-Schlüssel 10 mm
Zusätzliches Material für die Aufhängung hier aufzulisten, macht wenig Sinn. Denn bei jedem wird die Aufhängung anders aussehen. So können hier also Dübel und Schrauben, aber auch Hakenschrauben, Starrseile und Wandhaken zum Einsatz kommen.
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Die Werkzeuge für den Aufbau
Den Zuschnitt der OSB-Holzplatten wirst du sicher mit einkaufen. Doch für die Bohrungen benötigst du mindestens eine Bohrmaschine samt 12 mm Holzbohrer (Foto). Weil es unheimlich wichtig ist, dass die Bohrungen allesamt exakt im rechten Winkel zur Platte eingebracht werden, solltest du auf eine mobile Tisch-Ständer-Bohrmaschine (Fotos) zurückgreifen. Alles andere ist Murks und wird sich rächen, wenn du die Griffe später anschrauben willst.
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Die Bauanleitung für deine Boulderwand
Du bohrst ein Raster mit Lochabständen von 10 x 10 cm bis 15 x 15 cm (nach eigenem Belieben) in die OSB-Platten.
Du Streichst die Holzplatten komplett mit Holzschutzmittel (um sie dauerhaft vor Feuchtigkeit zu schützen).
Du schlägst die Einschlagmuttern mit dem Hammer in die Bohrungen, bis der Anschlagflasch satt an der Holzwand anliegt. Beachte dabei, dass du die Einschlagmuttern von der richtigen Seite in die Holzplatte schlägst.
Die Montage deiner Boulderwand
In der Regel werden Kletterwände an den Zimmerwänden oder der Zimmerdecke montiert. Dabei ist es von Vorteil, wenn die Aufhängung eine Variation der Neigung deiner Kletterwand zulässt. Das erhöht den Spaßfaktor auf Dauer.
Oberstes Gebot hierbei ist allerdings immer die Sicherheit: So darf sich deine Kletterwand niemals aus der Verankerung lösen, wie immer diese Verankerung auch gestaltet ist.
Die Klettergriffe für deine Boulderwand
Eine Kletterroute besteht aus mehreren Klettergriffen einer Farbe. Wenn du mehrere Kletterrouten an deine Boulderwand schrauben möchtest, benötigst du also jeweils ausreichend viele Klettergriffe einer Farbe für jede Route.
Kaufe für den Einstieg nicht nur kleine Griffe, sondern eher große „Henkel“; das schont die Fingergelenke. Welche Verletzungen du dir bei zu kleinen Griffen zuziehen kannst, haben wir näher beschrieben:
Im Idealfall kaufst du ausschließlich neue, unbenutzte Griffe aus seriöser Quelle. Bei gebrauchten Klettergriffen aus zweiter Hand weißt du nie, welche Belastungen auf die Griffe schon eingewirkt haben. Selbst, wenn du dicke Matratzen als Bodenauflage verwendest, kannst du dich an einem abplatzenden Griff oder dem daraus resultierenden Absturz daheim üble Verletzungen zuziehen. Das zu vermeiden, sollte es dir wert sein.
Schraube die Griffe mit Gefühl fest, zu schnell platzt dir sonst ein Griff auseinander. Und achte auf ausreichende Länge der Schrauben: Im montierten Zustand sollte die Schraube aus der Einschlagmutter noch einige mm überstehen.
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Das Crashpad – dein Schutz bei Abstürzen
Um bei einem Absturz weich zu landen, sind ausgediente Matratzen genau das richtige. Wir nutzen selber drei Matratzen nebeneinander gelegt als weichen Boden. Nach dem Klettern räumen wir diese Matratzen beiseite und lagern sie hochkant stehend an der Wand mit etwas Abstand dazwischen.
Du solltest dir natürlich schon in der Planungsphase deiner Boulderwand überlegen, wieviele Matratzen du benötigst und wo du sie lagerst, wenn du mal nicht an den Klettergriffen herum hangelst.
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Also dann: viel Erfolg beim Bau deiner Boulderwand und viel Spaß beim Bouldern in den eigenen vier Wänden.
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