Bei dem Andenstaat Peru in Südamerika denkt sicher jeder sofort an die Inka Ruinen von Machu Picchu, doch es gibt eine ganze Reihe interessanter Alternativen zu Machu Picchu, die einen Besuch lohnen und deren Eintrittspreise deutlich niedriger liegen.
Die schönsten dieser Ausgrabungsstätten sind wahre Insidertipps. Wir stellen sie in diesem Bericht vor. Die schönsten Alternativen zu Machu Picchu:
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Inhaltsübersicht
- Peru in Südamerika
- Die Inka in Peru
- Die Inka-Ruinen
- Machu Picchu in Peru
- Die schönsten Alternativen zu Machu Picchu
- Saqsaywaman
- Qenko (Q‘enqo)
- Puka Pukara
- Tambo Machay
- Die Anfahrt zu diesen Ruinenstätten aus Cusco
- Die Stadt Cusco
- Weitere Sehenswürdigkeiten in Peru
- Beste Reisezeit für Peru
Peru in Südamerika
Kaum ein anderes Land in Südamerika wird derart stark von den Anden dominiert wie Peru. Das bemerkt man sofort, wenn man sich im Detail einmal die Landkarte ansieht. Die Berge der Anden durchziehen das Land von Norden bis Süden ohne Unterbrechung.
Dabei wechseln sich hohe Gebirgsmassive mit tiefen Gebirgstälern standig ab, ganz gleich, in welche Richtung man unterwegs ist. So weisen die meisten Straßen unzählige Kurven und Serpentinen auf und führen in ständigem Auf und Ab über die Berge. Nur selten verläuft die Straße dabei über längere Passagen ohne größere Höhenunterschiede an Flussläufen entlang.
(Bild: © OpenStreetMap-Mitwirkende)
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Die Inka in Peru
Neben einigen anderen indigenen Völkern besiedelten die Inka im frühen Mittelalter die Berge in Südamerika. Sie waren eine für die damalige Zeit hochentwickelte und ausgezeichnet organisierte Zivilisation, die im 16. Jh. durch den spanischen Kolonialismus gewaltsam ausgebeutet und vertrieben wurde.
Das damalige Inkareich erstreckte sich in den Anden weit über die Grenzen des heutigen Peru hinaus (Ecuador, Kolumbien, Bolivien, Argentinien, Chile), doch in Peru findest du die meisten und die am besten erhaltenen Inka-Stätten. Darüber hinaus war die peruanische Stadt Cusco seinerzeit Hauptstadt und Zentrum des Inka-Reichs. Weiter unten beschreiben wir die Stadt Cusco.
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Die Inka-Ruinen
Zum kulturellen Erbe der Inka zählt neben einem gut entwickelten Straßennetz und einer ausgefeilten Technik zur Bewirtschaftung schwer zugänglicher Anbauflächen auch eine monumentale Architektur.
Die aus dieser Monumental-Bauweise resultierende Widerstandsfähigkeit trug dazu bei, dass eine Vielzahl an Bauwerken der Inka heute noch erhalten ist und besichtigt werden kann. Und es ist davon auszugehen, dass einige Inka-Ruinen noch in den Bergen der Anden auf ihre Wiederentdeckung warten.
Machu Picchu in Peru
Machu Picchu ist sicher die bekannteste Ruinenstätte der Inka in ganz Südamerika. Und Peru unternimmt alles, um dessen Ruf als Highlight des Landes stetig zu pflegen. Nicht ohne Grund: Denn Machu Picchu ist eine wichtige Einnahmequelle für die Tourismusbranche und sicher der Haupt-Anziehungspunkt für die meisten Besucher des Landes.
Doch mit 152 Soles (2019) ist der Eintrittspreis recht gesalzen. Zusätzlich ist der Aufwand für eine Besichtigung relativ hoch: Die Anfahrt aus Cusco ist aufwändig und ebenfalls nicht gerade preiswert.
Die intensive Vermartung von Machu Picchu sorgt auch für kontroverse Diskussionen. So belastet der Touristenstrom jetzt schon massiv die Umwelt und gefährdet die Kultstätte in ihrer Substanz.
Dem zum Trotz will Peru die Zugänglichkeit sogar noch mit dem Bau einer Seilbahn erleichtern, was die Belastung der Anlage durch Touristen noch verstärken dürfte und die Preise weiter in die Höhe schrauben wird. Mancher Tourist findet die Anlage aber überbewertet und damit jetzt schon deutlich zu teuer.
Das alles lenkt den Blick auf die vielen anderen sehenswerten Inka Ruinen in Peru. Wir haben die schönsten im folgenden detailliert beschrieben.
Die schönsten Alternativen zu Machu Picchu
Im Nordwesten der Stadt Cusco, erreichbar über eine halbstündige Fahrt mit den öffentlichen Bussen, liegen einige interessante Inka Ruinenstätten, die sehr sehenswert sind und sich leicht zu einer Tagestour kombinieren lassen:
- Saqsaywaman
- Qenko
- Puka Pukara
- Tambo Machay.
Doch nicht nur die räumliche Nähe zueinander macht eine Kombination dieser Objekte so reizvoll, sondern auch die Tatsache, das es für 70 Soles (2019) ein Gemeinschaftsticket für genau diese vier Anlagen gibt. Zusätzlich bieten sie einen breiten Einblick in die Kultur der Inka: So findest du hier sowohl Festungsanlagen zur Verteidigung, als auch Wasserheiligtümer und heilige Kultstätten. Die Ruinenstätten im Detail:
Saqsaywaman
GPS-Koordinaten: -13.5080,-71.9821
Saqsaywaman war im 15. Jh. eine Festung der Inka. Sie diente der Sicherung wichtiger Zufahrtswege nach Cusco. Die räumliche Ausdehnung dieser Anlage und die Vielseitigkeit der Einrichtungen sind gewaltig.
Das Haupt-Objekt ist dabei eine lange Mauer mit mehreren Terrassen. Hinter dieser Mauer eröffnet sich der Blick ins Tal auf die heutige Stadt Cusco.
Unweit dieser Mauer ragt ein großer Felsen aus der Ebene hervor. Er trägt tief ausgewaschene Furchen, die auf Spuren aus der letzten Eiszeit hindeuten. Heute dienen diese langen, spiegelglatten Furchen als Rutsche zum Amüsement für die Besucher.
Ebenso befindet sich in diesem Felsmassiv ein Gesteinslabyrinth mit einem begehbaren, natürlichen Felsen-Tunnel. Nimm für die Besichtigung eine Lampe mit oder nutze zur Not die Lampe in deinem Handy.
Hinter diesem Felsenlabyrinth wurde seinerzeit ein großer runder Platz errichtet, der an eine Arena erinnert.
Jährlich im Juni feiert Peru in den Ruinen von Saqsaywaman zur Wintersommerwende das Sonnenfest (Inti Raymi). Das zählt sicher zu den größten kulturellen Ereignissen im heutigen Peru.
Qenko (Q‘enqo)
GPS-Koordinaten: -13.50904,-71.97057
Qenko liegt nur wenige hundert Meter weiter nördlich von Saqsaywaman und besteht aus einer größeren und einer kleineren Anlage. Es war ein heiliger Ort der Inka für rituelle Handlungen, wie Opfer oder Mumifizierungen. Die natürlichen Spalten im Fels der größeren Anlage dienten als Wege und geben der Einrichtung den Charakter eines Labyrinths. In einer kurzen Höhle befindet sich ein wuchtiger Tempel.
Puka Pukara
GPS-Koordinaten: -13.48336,-71.96212
Wenige km weiter nördlich befinden sich die Ruinen einer ehemaligen Festung auf einer Anhöhe mit Blick ins Tal sowie eine traumhafte Bergwelt: Puka Pukara. Hier sind neben einigen Gebäude-Grundrissen im Wesentlichen nur noch die Befestigungsmauern zu sehen, doch sie geben einen guten Eindruck, wie die Inkas seinerzeit die gewachsene Landschaft und den natürlichen Fels in ihre Festungsarchitektur integriert haben.
Strategisch wurde der Bau seinerzeit so platziert, dass weite Bereiche des Inka-Reiches von hier aus beobachtet werden konnten.
Tambo Machay
GPS-Koordinaten: -13.47893,-71.96743
Tambo Machay befindet sich wenige hundert Meter weiter nordwestlich von Puka Pukara und gilt als Wasserheiligtum der Inka. Über mehrere Terrassen wird das Wasser einer Quelle hier durch Rinnsteine und Wasserbecken geleitet. Auch hier wurde die natürlich gewachsene Landschaft in die Gestaltung der gesamten Anlage integriert.
Auch bemerkenswert: Auf dem Hügel gleich gegenüber der Wasser-Terrassen befanden sich Bauwerke, die einen Blick-Kontakt zur nahe gelegenen Festung Puka Pukara ermöglichten.
Die Anfahrt zu diesen Ruinenstätten aus Cusco
Für die Anfahrt aus Cusco nutzt du die öffentlichen Busse; das ist am preiswertesten und geht zügig:
- In Cusco per Busfahrt bis zum Hospital (1 Soles),
- ab dort mit dem Bus Huerto bis nach Saqsaywaman (1 Soles),
- nach der Besichtigung zu Fuß (15 min) bis nach Qenko,
- ab hier per Bus (1 Soles) bis Puka Pukara,
- von dort zu Fuß (5 min) bis Tambo Machay
- von hier per Bus (1 Soles) wieder nach Cusco zurück.
So kosten Hin- und Rückfahrt in Summe nicht einmal 2 Euro. Große Wartezeiten entstehen nicht: Die Busse fahren mit wenigen Minuten Abstand am laufenden Band und es gibt keine großen Staus auf der Strecke.
Die Stadt Cusco
Die Stadt Cusco ist für die Besichtigung der meisten Inka Ausgrabungsstätten der beste Ausgangspunkt. Von hier starten die geführten Touren und Tagesausflüge und hier findet jeder Tourist Übernachtungsmöglichkeiten in allen Preisklassen. Dabei ist Cusco allgemein das teuerste Pflaster in Peru.
Doch Cusco lohnt tatsächlich für einen längeren Aufenthalt. Denn die Fülle an historischen Bauwerken im Zentrum der Stadt ist beeindruckend. Wir haben uns Cusco angesehen und in einem separaten Artikel detailliert beschrieben:
Weitere Sehenswürdigkeiten in Peru
Neben Machu Picchu und den anderen Inka Ruinen im Einzugsgebiet von Cusco bietet Peru noch eine ganze Palette weiterer Sehenswürdigkeiten:
- Titicacasee: einer der höchstgelegenen und größten Seen der Welt. Er liegt im Südosten des Landes auf 3700 Metern Höhe. Hier bietet sich auch ein Abstecher auf die bolivianische Seite des Sees an: die schwimmenden Inseln der Urus aus dem Totora Schilf, das an diesem See wächst, sind einzigartig.
- Choquequirao: -13.39391,-72.86973. Diese Ruinenstätte ist ähnlich umfangreich wie Machu Picchu, allerdings erfordert die Besichtigung einen längeren Fußmarsch über Tage.
- Ollantaytambo: -13.25582,-72.26639. Eine Festung, die unvollendet blieb, im Nordwesten von Maras.
- Moray: Eine runde Senke mit 13 Stufen, -13.329167, -72.195556, 8 km westlich von Maras. Hier tüftelten die Inka an ihrer Landwirtschaft.
- Canon del Pato: eine Felsenschlucht im Norden von Peru mit außergewöhnlichen Dimensionen.
- Salinas del Maras: -13.3000,-72.1561. Hier wird im großen Stil Salz gewonnen. Dabei bilden die unendlich vielen Salzpfannen einen außergewöhnlichen Anblick.
- Kanamarka: GPS-Koordinaten: -14.7625,-71.333333. Gut erhaltene Häuser-Ruinen, östlich von Espinar.
- Huchuy Qosqo: GPS-Koordinaten: -13.3663, -71.9451. Große Anlage im Norden von Cusco, aber ein mühsamer Zubringerweg.
- Machu Colco: GPS-Koordinaten: -13.363333,-72.063611. Anlage mit 14 Terrassen im Nordwesten von Cusco.
Beste Reisezeit für Peru
Bedingt durch die großen geografischen Gegensätze (Küste, Gebirge, Regenwald) wirst du in Peru mit unterschiedlichen Klimazonen konfrontiert. An der Küste herrscht trockenes Wüstenklima, in den Anden herrscht alpines Klima und im Regenwald wird es tropisch heiß.
Für die Küste eignet sich die Zeit von Dezember bis April. Dann ist es dort warm und trocken. Das gleiche Zeitfenster bietet sich für die Anden an, wenngleich du dann mit mehr Niederschlag rechnen musst, als in anderen Monaten. Im Regenwald wiederum ist die Zeit von Mai bis September trockener und nicht so unerträglich heiß.
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