Die Stadt Lop Buri in Thailand – Khmer-Tempel und Affen

Lop Buri - Affen am TempelLop Buri liegt 150 km nördlich von Bangkok und gehört zu den ältesten Städten in Thailand. Das sieht man dieser Stadt allerdings gar nicht an. Und es wäre eine ganz gewöhnliche Stadt, wäre da nicht eine Tempelruine der Khmer und eine ganz besondere Plage.

Wir haben diese Stadt im Rahmen unserer Radreise durch Asien besichtigt und waren beeindruckt. Und wir sind uns sicher, dass wir diese Stadt nach den jüngsten Entwicklungen im Zuge der Corona-Pandemie so schnell nicht mehr aufsuchen werden.

Warum das so ist und was dich aktuell in dieser Stadt erwartet, beschreiben wir in diesem Artikel. Unser Bericht über die Stadt Lop Buri:

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Historie der Stadt Lop Buri

GPS-Koordinaten von Lop Buri: 14.7997,100.6342

Die ersten Erwähnungen der Stadt stammen aus dem 5. Jahrhundert. Vom 10. bis zum 13. Jahrhundert gehörte Lop Buri dann zum Khmer-Reich von Angkor (im heutigen Kambodscha). Später im Königreich Ayutthaya (14. Jahrhundert)  gewann die Stadt für kurze Zeit Bedeutung als Sitz des Vizekönigs, verlor diesen Rang allerdings schnell wieder an die Stadt Phitsanulok. Im 17. Jahrhundert wurde Lop Buri dann unter König Narai als inoffizieller Amtssitz genutzt. Auch wieder nur für eine kurze Zeit.

Diese sprunghaften Wechsel zwischen „hoher strategischer Bedeutung“ und „Bedeutungslosigkeit“ begünstigten auf jeden Fall den schnellen Verfall vieler kultureller Reichtümer aus den glanzvollen Zeiten.

Lesetipps:

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Die Khmer-Tempel in Lop Buri

Lop BuriDer Einfluss der Khmer fand Ausdruck im Bau vieler Tempel-Anlagen, von denen heute lediglich noch Wat Phra Sri Rattana Mahathat und Prang Sam Yot (Foto) erhalten sind (beide 12. Jahrhundert).

Und auch diese beiden Tempelruinen sehen schon stark verfallen aus. Da passt es ganz gut ins Bild, dass Lop Buri noch eine andere Attraktion bereithält:

Die Attraktion in Lop Buri

Lop BuriNeben den Tempel-Anlagen sind nämlich die Affen in der Innenstadt eine ausgesprochene Attraktion. Sie betrachten den Wat Prang Sam Yot als ihren Kletterfelsen und sind im Zentrum auf Gehwegen, Häuserdächern und Laternen anzutreffen.

Es sind Makaken, eine der Affen-Gattungen, die nach der hinduistischen Mythologie als heilige Tiere verehrt werden. Warum das so ist und welche Ausprägung das annimmt, kannst du hier nachlesen:

Die freilaufenden Affen in Asien

Natürlich haben die Bewohner der Stadt schnell erkannt, dass diese Affen-Population sich vorteilhaft als Einnahmequelle nutzen lässt. So wurden die Affen zur Touristen-Attraktion:

Die Einheimischen verkaufen Futter und die Touristen füttern die Affen und haben ihren Spaß. Ein findiger Hoteldirektor richtet sogar jährlich ein „Monkey Banquet Festival“ aus. Dann werden die Affen zu einem reichhaltigen Buffet aus Obst eingeladen. Auch wieder zum Amüsement der Touristen.

Affen in Lop BuriDerweil klettern die Affen in der Stadt an allem herum, was sich zum Klettern eignet. Sie gehören ins Stadtbild und richten zunehmend auch Schäden an. Sie verwüsten Gärten und treiben ihren Schabernack.

Weil die Affen in der Stadt keine natürlichen Feinde haben, wächst die Population nahezu ungehemmt. Und wenn der Futterstrom nicht ausreicht, suchen sich die Primaten auf eigenen Faust etwas zu fressen. Das hat dann oft unangenehme Folgen für die betreffenden Opfer. Die Affen entreißen einem Tüten, Lebensmittel und auch schon einmal Wertgegenstände. An unsere Vorräte wollten sie sich auch vergreifen und wir hatten unsere lieben Mühe, die Tiere auf Abstand zu halten.

So wurden die Tiere im Laufe der Zeit zur Plage. Die Stimmung in der Bevölkerung ist auch schon längst gekippt. So gab es Beschwerden und die Anwohner fordern Maßnahmen von ihren Politikern.

Die Corona-Pandemie

Affen in Lop BuriSeit Juni 2020 hat sich die Lage nun dramatisch verändert. Im Zuge der Pandemie versiegte der tägliche Futterstrom, denn die Touristen blieben fern und die Anwohner zogen sich im Lockdown ins Heim zurück. Die Affen wurden nun aktiver und sind nur noch auf Nahrungsbeschaffung programmiert.

Sie brechen Autos auf, dringen in Wohnungen ein, plündern offene Obst-Stände und greifen an, wenn sie nicht bekommen, was sie haben wollen. Primaten mit Instinkt eben.

Die Stadt befindet sich seitdem im Notstand, die Menschen verbarrikadieren ihre Wohnungen, lassen Netze über ihre Gärten spannen, trauen sich nicht mehr auf die Straße.

Die Regierung will jetzt mit Sterilisation und Umsiedelung eingreifen. Wenn es dafür mal nicht schon zu spät ist.

 

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