Was kommt als Gewässer fürs Kanuwandern infrage? Welche Vor- und Nachteile haben die unterschiedlichen Gewässer-Arten? Welche Gefahren lauern in den verschiedenen Gewässern?
Wir beschreiben die unterschiedlichen Paddel-Reviere und ihre Gefahren. Ein Überblick:
Inhaltsübersicht
Stehendes Gewässer: Seen und Kanäle
Seen eignen sich zunächst zum Erlernen des Paddelns. Im Falle einer Kenterung treibt man dann nicht mit einer Strömung davon. Des Weiteren sind Seen natürlich geeignete Paddel-Gewässer.
Große Seen sind schnell monoton und beinhalten mehr Gefahren: starker Seitenwind beeinträchtigt die Manövrierfähigkeit; bei starkem Wind ist auch starke Wellenbildung möglich; und im Falle einer Kenterung ist das rettende Ufer unter Umständen zu weit entfernt (zum Beispiel, wenn du einen See überquerst).
Künstliche Kanäle sind nicht wirklich interessante Paddelreviere und werden meistens auch durch die Binnenschifffahrt genutzt. Außerdem musst du dich dort mit den Regeln der Binnenschifffahrt auskennen. Kurse hierzu bietet der Deutsche Kanuverband (externer Link) an.
Natürliche Kanäle (wie zum Beispiel im Spreewald) sind dagegen hervorragend als Gewässer fürs Kanuwandern geeignet. Weitere beliebte Reviere zum Paddeln in stehendem Gewässer: Mecklenburgische Seenplatte, Masurische Seenplatte und die schwedischen Seen.
Fließendes Gewässer: Flüsse
Flüsse bringen andere Gefahren mit sich. Da muss man sich schon gut informieren, ob der gewählte Fluss geeignet und die geplante Strecke ungefährlich und ohne Hindernisse ist. Denn triffst du während deiner Paddeltour auf ein unüberwindbares Hindernis im Fluss, hast du ein großes Problem, wenn du diese Stelle nicht umtragen kannst.
Andererseits bieten Flüsse mehr Abwechslung im Landschaftserlebnis und die Strömung unterstützt die Fortbewegung. Die großen Ströme (Rhein, Main, Elbe, usw.) werden durch die Berufsschiffahrt ein Stück gefährlicher, bieten aber nicht selten ein Paddel-Programm für mehrere Tage oder Wochen. Die kleineren Flüsse sind dagegen landschaftlich reizvoller und ruhiger.
Insbesondere die Strömung ist für dich das Maß für die Auswahl der infrage kommenden Flüsse. Dabei ist der Übergang zwischen dem gemütlichen Kanuwandern und dem handfesten Wildwasser-Paddeln fließend. Steigere den Anspruch auf dem Gewässer immer unter Berücksichtigung deiner Paddelfertigkeiten. Sonst wird es schnell gefährlich.
Wichtig: Sobald du auf Gewässern paddeln willst, die auch von der Binnenschifffahrt genutzt werden, musst du dein Kanu als Wasserstraßenkleinfahrzeug nach Vorschrift (BinSchStrO §2.02) beschriftet haben, sonst droht dir eine Geldstrafe.
Tipps zum Einstieg ins Kanuwandern
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Das offene Meer
Die Fahrt mit dem Seekajak über die Weite des Meeres ist vor allem im Wattenmeer ein unvergessliches Erlebnis, das du allerdings ausschließlich in Begleitung erfahrener Kanuten angehen darfst. Denn auch das Meer birgt wieder Gefahren: Brandung, Strömungen, Gezeiten, Salzwasser, ablandiger Wind, usw.
In dieser Hinsicht ist vor allem das Wattenmeer äußerst gefährlich. Du musst die Gezeitentabelle studiert haben und musst daraus ableiten können, wann du in welche Richtung paddeln kannst.
Darüber hinaus muss dir bewusst sein, dass die Strömung im Bereich der Priele extrem hoch ist, aber von dir unterwegs nicht wahrnehmbar ist, weil du in alle Richtungen um dich herum nur endlose Wasserflächen siehst, aber keinen Fixpunkt. Erst, wenn du im Wattenmeer dicht an einer Boje vorbeipaddelst, weißt du, was wir hier meinen.
Aber auch an anderen Meeren ist das Kanuwandern nicht ungefährlich: Brandung beispielsweise kann enorme Kräfte entfalten und bei zu niedrigem Wasserstand zu ungewolltem Kontakt mit unter Wasser befindlichen Felsen verursachen. Das kann dein Kanu zerstören oder schlimme Verletzungen verursachen.
Fazit zum Gewässer fürs Kanuwandern
Jedes Gewässer und jede der vorgestellten Gewässer-Arten hat ihren Reiz. Ob du dich für eines entscheidest, oder immer wieder die Abwechslung suchst, sei dir überlassen. Doch wähle ausschließlich Gewässer zum Paddeln, auf denen zu souverän zurecht kommst mit deiner Paddeltechnik.
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