Ohne Frage würden wir auch in der kalten Jahreszeit mit Leidenschaft Radfahren, wenn wir nur nicht so schnell frieren würden.
Wie unsere Temperatur-Wahrnehmung funktioniert, warum wir überhaupt frieren und was wir gegen das Frieren beim Radfahren und E-Bike-fahren unternehmen können. Ein Leitfaden für den Umgang mit Kälte und Frieren.
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Inhaltsübersicht
Unsere Körpertemperatur
Gänsehaut, Zittern und Zähneklappern
Fieber und Schüttelfrost
Frieren als Empfindung
Unsere Körpertemperatur beim Radfahren
Frieren beim Radfahren vermeiden
Abhärtung gegen Kälte
Unsere Körpertemperatur
Um zu verstehen, warum wir frieren, wenn wir frieren, müssen wir zunächst einmal verstanden haben, wie die Temperatur-Regulation in unserem Körper funktioniert:
Es gibt „gleichwarme“ und „wechselwarme“ Lebewesen. Der Mensch zählt zu den Gleichwarmen. Soll heißen: Der Mensch reguliert seine Körperkerntemperatur stets auf einen bestimmten Sollwert hin.
Dieser Sollwert beträgt zwischen 35,7 und 37,3 °C (bei 95 % aller Menschen) und unterliegt in engen Grenzen natürlichen Schwankungen: nachts sinkt der Sollwert, am Nachmittag ist er höher als am Morgen, bei körperlicher Anstrengung kann er sogar um 2 Grad höher steigen.
Unser Körper gibt also stets die optimale Betriebstemperatur für den gerade anstehenden Stoffwechsel und andere lebensnotwendige Jobs (Organ-Funktionen, usw.) als Sollwert vor.
Gänsehaut, Zittern und Zähneklappern
Steigt die Körpertemperatur zu hoch, gibt unser Körper die überschüssige Wärme als Verdunstungswärme an die Außenluft ab. Nämlich, wenn wir schwitzen. Lesetipps hierzu:
Sinkt die Körpertemperatur durch kalte Umgebungsluft dagegen zu stark ab, kommen nach und nach einige Schutz-Mechanismen in Gang:
Im ersten Schritt stellen sich die Haare auf unserer Haut auf und wollen unseren Pelz in ein isolierendes Luftpolster verwandeln. Alleine uns fehlt mittlerweile die dafür notwendige, üppige Behaarung (die wir vor zwei Millionen Jahren noch hatten). Doch was uns bleibt, ist die bekannte Gänsehaut.
Im nächsten Schritt reduziert unser Körper die Blutzirkulation in den Extremitäten (Arme und Beine), um ein weiteres Absinken der Körperkerntemperatur zu verzögern. Infolgedessen spüren wir dann zwar kalte Hände und Füße (was uns nicht tötet), aber die lebenswichtigen Funktionen im Körperkern laufen weiter unter optimaler Betriebstemperatur.
Als Nächstes beginnen unsere Muskeln, durch rhythmisches Kontrahieren Wärme zu erzeugen: Wir zittern uns warm und auch diese erzwungene Bewegung wirkt der weiteren Auskühlung entgegen. Wird auch unsere Kiefermuskulatur in diesen Prozess mit einbezogen, erleben wir das bekannte Zähneklappern.
Fieber und Schüttelfrost
Ähnliches erleben wir bei Erkrankungen, zum Beispiel einer Infektion:
Die Krankheitserreger werden durch unser Immunsystem bekämpft und der Körper erhöht dazu relativ zügig bewusst die Solltemperatur um einige Grad, weil sich bei höherer Temperatur besser kämpfen lässt: Wir bekommen Fieber.
(Allerdings ist hier bei 42 °C Schluss. Bei höherer Temperatur gerinnt nämlich das Eiweiß in unserem Blut und wir würden sterben. Daran wird deutlich, wie schmal der Grat bei der körpereigenen Temperatur-Regulation ist.)
Reicht die zur Verfügung stehende Wärmemenge des Körpers aber nicht aus, um die angestrebte Soll-Fiebertemperatur zu erreichen, setzt der bekannte Schüttelfrost ein: ähnlich wie beim Zittern gegen Kälte sorgt die rhythmische Bewegung der Muskulatur dann für die notwendige, zusätzliche Wärme.
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Lesetipp:
Mit Erkältung Radfahren – wieviel Sport ist erlaubt?
Doch zurück zum Frieren:
Frieren als Empfindung
Frieren ist der Überbegriff für die subjektive Wahrnehmung von Kälte. Und die Empfindungsschwelle für Kälte ist bei jedem Menschen anders ausgeprägt. Zum einen gibt es dafür physiologische Gründe, zum anderen sind unsere körperliche Verfassung oder andere Umstände dafür maßgebend:
- Frauen frieren schneller als Männer, weil sie weniger Muskeln, dafür aber dünnere Haut haben und der Bauchraum (inklusive der Gebärmutter) besser durchblutet ist.
- Gut trainierte Sportler frieren schneller als Untrainierte, weil Puls und Blutdruck geringer sind.
- Ältere Menschen frieren schneller als Jüngere, schlanke Menschen schneller als Dicke, usw.
- Darüber hinaus beeinflussen Stoffwechsel, Blutdruck und Gewicht unsere Temperatur-Empfindung.
Für den einen sind kalte Hände schon ein Zustand des Frierens, andere empfinden das dagegen als nicht störend und fühlen sich gut dabei.
Bei Eistauchern und Saunagängern liegt die Schwelle zum Frieren auch sicher höher, als bei Stubenhockern, die alle Heizkörper immer gerne bis zum Anschlag aufdrehen.
Daneben können hormonelle Störungen, bestimmte Erkrankungen oder auch schon das bewusste Fasten oder eine bestimmte Diät Einfluss nehmen auf unsere Kälte-Wahrnehmung.
Lesetipps:
Fitness durch Radfahren, ohne Trainingsplan
Unsere Körpertemperatur beim Radfahren
Diese subjektive Wahrnehmung des Frierens überlagert sich beim Radfahren und E-Bike-fahren mit den klimatischen Umgebungs-Bedingungen (Kälte, Nässe und Wind) und unserer Fahr-Geschwindigkeit. Dabei kommt uns zugute, dass wir uns beim Radfahren bewegen:
Radfahren ist Sport. Und wie bei anderen sportlichen Betätigungen arbeitet unser Herz-Kreislauf-System dabei mit erhöhter Aktivität. Je sportlicher wir also in die Pedale treten, desto höher die Wärmeproduktion in unserem Körper.
Allerdings verlieren wir dann bei kalter Außenluft einen Großteil dieser Wärmeenergie, wenn wir das nicht mit passender Kleidung wirkungsvoll verhindern. Denn Fahrtwind und Gegenwind entziehen uns die Wärme durch Konvektion. Der Windchill lässt grüßen.
Nässe (Regen, Nebel, usw.) kann diese Auskühlung auch noch zusätzlich verstärken. Dann kommt nämlich auch noch die Verdunstungskälte hinzu.
Lesetipps:
Frieren beim Radfahren vermeiden
Wollen wir also nicht frieren beim Radfahren, benötigen wir zunächst einmal die passende Kleidung. Je nach persönlicher Behaglichkeits-Schwelle kommt der eine hier mit weniger Kleidung aus, der andere benötigt mehr.
Und der E-Bike-Fahrende wird mehr anziehen müssen, als der Radfahrende. Denn die Motor-Unterstützung erzeugt keine Wärme im Körper und die angestrebte, höhere Geschwindigkeit begünstigt eine schnellere Auskühlung.
Doch prinzipiell gelten für alle die folgenden Gesetzmäßigkeiten:
- Die äußere Bekleidungshülle muss winddicht sein, sonst droht Auskühlung.
- Bei drohender Nässe muss die Außenschicht zudem wasserdicht oder zumindest wasserabweisend sein. Lesetipp:
Die passende Fahrrad Regenjacke finden
- Die Bekleidungsschichten darunter müssen die Körperwärme speichern. Je kälter die Luft, desto mehr Schichten bzw. desto dicker die Schichten.
- Sämtliche Bekleidungsschichten müssen atmungsaktiv sein, sonst kann überschüssige Feuchtigkeit nicht nach außen entweichen.
Baumwolle gilt es in diesem Bekleidungsaufbau zu vermeiden. Denn Baumwolle saugt die Feuchtigkeit auf, gibt sie aber nicht weiter. Schurwolle, Seide und synthetische Fasern sind dagegen bestens geeignet.
- Halte Kopf, Hals und Nacken stets warm. Denn dort sitzen die meisten Kälterezeptoren. Diese Rezeptoren steuern unser Kälteempfinden.
- Achte auf ausreichend viel Bewegungsfreiraum für die Zehen in deinen Fahrradschuhen. Denn mit der Bewegung der Zehen während dem Pedalieren verzögerst du das Absinken der Temperatur in den Füßen. Weitere Tipps dazu:
Kalte Füße vermeiden beim Radfahren.
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Unsere Empfehlungen zum Bekleidungsaufbau beim Radfahren:
Fahrrad Bekleidung für Radreisen
Sportunterwäsche – Kaufberatung
Fahrrad-taugliche Sportschuhe: Kaufberatung
Aber auch Fahrstil und Routenwahl können dazu beitragen, in kalter Luft weniger oder gar nicht zu frieren:
- Absolviere vor dem Start ein kleines Aufwärmtraining:
Aufwärmen vor dem Radfahren
- Vermeide zu lange Pausen
- Suche für Pausen einen windschattigen Ort
- Reduziere deine Fahr-Geschwindigkeit mit zunehmender Kälte, insbesondere bei heftigem Gegenwind
- Wähle Routen mit weniger Stopps (Ampeln, Kreuzungen, usw.)
- Meide bei Gegenwind das freie Feld. Wähle besser windgeschützte Wege durch Wald oder Siedlungen.
Alles über das Radfahren bei Wind
- Nutze beim E-Bike bevorzugt eine niedrige Unterstützungsstufe. Denn mehr Körpereinsatz erzeugt mehr innere Wärme. Dazu hält dein E-Bike-Akku länger.
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Lesetipps:
E-Bike Akku Reichweite erhöhen
E Bike Akku Lebensdauer erhöhen
Des Weiteren lässt sich mit passenden Getränken und der richtigen Ernährung einer Auskühlung entgegenwirken:
- Verzichte auf Alkohol. Denn Alkohol weitet die Gefäße und wir kühlen dadurch schneller aus.
- Verzichte auf zu heiße Getränke. Sie regen den Körper zum Schwitzen an, was aber nicht erwünscht ist, wenn wir frieren.
- Verwende Lebensmittel, die den Körper von innen aufwärmen: Ingwer, Chili, Muskat, Kümmel, Knoblauch, Anis, Fenchel, Pfeffer, Zimt, Pflaumen, Granatapfel, Kürbis, Rote Beete, Haferflocken, usw.
- Bevorzuge beim Kochen Rezepte für Speisen, die den Körper von innen heraus wärmen.
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Abhärtung gegen Kälte
Darüber hinaus ist alles erlaubt, was den Körper langfristig abhärtet:
- Wechselduschen und Sauna stärken das Immunsystem und gewöhnen den Körper an tiefere Temperaturen. Auch der kalte Schauer als Abschluss des täglichen Heißduschens oder Kneippsches Wassertreten gehört dazu.
- Setze dich öfter bewusst der Kälte aus und trotze ihr mit mehr Bewegung. Dazu gehört auch das morgendliche Waschen mit kaltem Wasser, die regelmäßige Blockrunde bei Wind und Wetter oder das Barfußgehen im winterlichen Garten.
- Praktiziere neben dem Radfahren weitere Sportarten, die du auch problemlos in der kalt-nassen Jahreszeit ausüben kannst. Zum Beispiel Joggen, Nordic Walking oder Bergwandern.
- Vermeide Schlafmangel. Denn ein erschöpfter Körper kann die Körpertemperatur nicht mehr so effizient regulieren und arbeitet zudem mit einem reduzierten Stoffwechsel.
- Lüfte regelmäßig die üblichen Aufenthaltsräume. Das vermeidet eine zu hohe, ungesunde CO2-Konzentration in der Luft und reduziert zudem das Infektionsrisiko.
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