E Bike leichter machen – was ist erlaubt?

E Bike leichter machen - E Bike Gewicht reduzierenDie Hersteller arbeiten fieberhaft an Ideen, die das E Bike leichter machen. Und tatsächlich gibt es auf dem Markt heute schon E-Bikes, die deutlich unter 20 kg wiegen.

Doch nicht jeder E-Bike-Besitzer will sich gleich ein neues Modell zulegen, nur weil sein aktuelles Gefährt gefühlt zu viel Gewicht mitbringt.

Das lenkt den Blick auf das Gewichts-Tuning am eigenen E-Bike. Doch was ist erlaubt und was nicht? Wie lässt sich ein E-Bike leichter machen? Und welche Maßnahmen rechnen sich am Ende? Ein Leitfaden für alle, die ihr E Bike leichter machen wollen.

* Dieser Beitrag enthält Werbelinks.

 

Inhaltsübersicht zum E Bike leichter machen

 

Das Systemgewicht

Das E-Bike ist lediglich ein Teil des Gesamtsystems, bestehend aus Bike, Fahrer und Zuladung. Wenn wir also im Folgenden über Gewichtsreduzierung nachdenken, sollten wir nicht nur das E-Bike, sondern auch Fahrer und Zuladung betrachten.

Dabei sind die Auswirkungen von Gewichtseinsparungen allerdings unterschiedlich: Ein schwerer Fahrer benötigt zwar mehr Antriebsenergie im Aufstieg als ein leichter Fahrer, doch wenn es ihm um ein agileres Bike geht, müsste er tatsächlich sein E Bike leichter machen und nicht sein Körpergewicht reduzieren.

Dennoch betrachten wir im Folgenden alle drei Einflussgrößen: Fahrer, Zuladung und E-Bike.

 

Dein Körpergewicht

Ein hohes Körpergewicht macht sich vor allem bei Anstiegen und beim Beschleunigen als Energiefresser bemerkbar. Es kostet dich Akku-Reichweite. Zusätzlich bewirkt ein größerer Körperumfang mehr Angriffsfläche im Fahrtwind und das erhöht ganz empfindlich den Luftwiderstand, insbesondere bei höheren Geschwindigkeiten.

Auf die unterschiedlichen Wege, sein Körpergewicht zu reduzieren, wollen wir hier nicht weiter eingehen, denn das würde den Rahmen sprengen. Wir belassen es stattdessen bei der Erwähnung der Tragweite.

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Deine Zuladung leichter machen

Radreisen im WinterSelbst, wenn du kein weiteres Gepäck auf dem E-Bike mitschleppst, so trägst du alleine mit deiner Kleidung mehr oder weniger viel Zusatzgewicht mit dir herum. Vor allem im Winter können zwischen schwerer und leichter Bekleidung ein paar Kilogramm Unterschied liegen.

Sicher, hochwertige Sportbekleidung mit geringstem Gewicht für nasskalte Tage hat ihren Preis. Doch es kann sich lohnen, die eigene Garderobe einmal auf den Prüfstand zu stellen und besonders schwergewichtige Kleidungsstücke durch leichtere Alternativen zu ersetzen.

Unsere Tipps hierzu:

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Aber bestimmt hast du noch andere Gegenstände auf dem E-Bike mit dabei: Tagesrucksack, Lenkertasche, Packtaschen und natürlich deren Inhalt. Auch hier lohnt es sich, einmal den Inhalt zu checken: Muss wirklich immer der gesamte Schlüsselbund mit allen 10 Schlüsseln mit auf Tour? Oder das viele Kleingeld in der Geldbörse? Oder das Schweizer Taschenmesser mit 20 Funktionen? Usw.

Flickzeug und Luftpumpe solltest du natürlich immer mit dabeihaben. Und das wichtigste Not-Werkzeug ebenfalls. Unsere Tipps zum Plattfuß Flicken:

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Pedelec / E-Bike / S-Pedelec

Umgangssprachlich reden wir immer von E Bikes, ganz gleich, ob es sich um Pedelec, E-Bike oder S-Pedelec handelt. Doch verkehrsrechtlich hat der Gesetzgeber da sehr deutlich zwischen den einzelnen Bauvarianten differenziert. Dabei wird lediglich das Pedelec wie ein Fahrrad behandelt (StVG §1, Abs. 3), wogegen E-Bikes und S-Pedelecs im Wesentlichen dem Kleinkraftrad gleichgestellt sind:

Pedelec, E-Bike, S-Pedelec: die Unterschiede

 

Weil es sich bei über 95 % aller E-Bikes auf unseren Straßen aber tatsächlich nur um „Pedelecs“ handelt, beschränken wir uns im Folgenden auf die Betrachtung genau dieser Fahrzeug-Gattung. Und selbst bei diesen Pedelecs bist du schon relativ stark eingeschränkt, wenn du das Gefährt leichter machen willst:

 

Pedelec leichter machen

Das Pedelec unterliegt (wie alle anderen E-Bike-Varianten auch) der EMV-Richtlinie (2014/30/EU) und der Maschinenrichtlinie (2006/42/EG) und muss der DIN EN 15194 entsprechen. Und das bedeutet: Der Hersteller muss genau definierte Nachweise über die Betriebssicherheit bereitstellen, sonst darf er das betreffende Modell innerhalb der EU gar nicht in Umlauf bringen.

Daraus folgt aber auch, dass du nicht nach Belieben Bauteile oder Komponenten an deinem E-Bike austauschen oder ersetzen darfst. So erfordern bauliche Veränderungen mit sicherheitsrelevanter Tragweite die schriftliche Freigabe vom Fahrzeughersteller, sonst wirst „du“ automatisch zum neuen Fahrzeughersteller, mit allen daraus resultierenden Konsequenzen.

 

Teiletausch am Pedelec ohne Auflagen

Für eine grobe Orientierung hat der Zweirad-Industrie-Verband (ZIV) gemeinsam mit weiteren Handelsverbänden einen Leitfaden zum Teiletausch an Pedelecs herausgegeben. Demnach erfordern die folgenden Bauteile keine spezielle Freigabe durch den Fahrzeughersteller:

  • Steuersatz
  • Pedale
  • Schaltung (Umwerfer, Schaltwerk, Schalthebel, Schaltzüge und Schaltzughüllen)
  • Kettenblätter/Riemenscheiben/Ritzel (unter Auflagen)
  • Kettenschutz
  • Schutzbleche (unter Auflagen)
  • Speichen
  • Schläuche (gleiche Bauart, gleiches Ventil)
  • Dynamo
  • Rücklicht
  • Rückstrahler und Speichen-Reflektoren
  • Fahrradständer
  • Lenkergriffe mit Schraubklemmung
  • Glocke.

 

Teiletausch am Pedelec mit Auflagen

Demgegenüber dürfen folgende Bauteile nur mit Auflagen und nach Freigabe durch Fahrzeug- oder Teilehersteller getauscht werden:

  • Tretkurbel: hier darf der Q-Faktor nicht verändert werden.
  • Laufräder ohne Nabenmotor: hier muss die ETRTO-Empfehlung eingehalten werden.
  • Kette / Zahnriemen: die Originalbreite muss beibehalten werden.
  • Reifen: Es dürfen nur E-Bike-taugliche Reifen zum Einsatz kommen. Das müssen aber nicht zwingend Reifen mit Zulassung nach ECE-R75 sein. Zusätzlich muss die ETRTO-Empfehlung eingehalten werden.
  • Bremszüge, Bremszughüllen
  • Bremsbeläge für Scheiben-, Trommel- und Rollenbremse (nicht für Felgenbremse)
  • Lenker / Vorbau: Solange Bowdenzüge und Zughüllen nicht in ihrer Länge verändert werden müssen.
  • Sattel / Sattelstütze: Solange die Sitzposition nicht mehr als 20 mm gegenüber dem Originalzustand nach hinten verschoben wird.
  • Scheinwerfer: Spannung muss zum Akku passen, EMV-Nachweis erforderlich.

 

Noch schärfere Vorgaben existieren für den Austausch der folgenden Komponenten. Hier darf ausschließlich der Fahrzeughersteller bzw. der Systemlieferant eine Freigabe erteilen:

  • Rahmen
  • Federgabel
  • Laufräder mit Nabenmotor
  • Bremsanlage
  • Bremsbeläge von Felgenbremsen
  • Gepäckträger
  • Motor
  • Akku
  • Ladegerät
  • Sensoren
  • Display / Bedieneinheit / elektrische Steuerung
  • Elektrische Leitungen.

 

Anbauteile am Pedelec

Auch für gängige Anbauteile gibt es Vorgaben. So sind Frontkörbe, Anhänger und Kindersitze nur bei Freigabe durch den Fahrzeughersteller erlaubt. Allerdings bist du darüber hinaus bei der Auswahl der passenden Produkte nicht weiter eingeschränkt. Packtaschen und Fahrradbox sind dagegen ohne Freigabe erlaubt, aber der Gepäckträger muss schon zum Auslieferzustand gehören (siehe oben).

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Bauteil-Freigaben durch den Fahrzeughersteller

Die Einholung der notwendigen Freigabe vom Hersteller für einen geplanten Teileaustausch ist nicht ganz trivial:

In der Regel kontaktiert dein Händler hierzu den Fahrzeughersteller und der sendet eine schriftliche Freigabe für die betreffenden Bauteile. Im Bereich der elektronischen Funktionalität kann es allerdings auch erforderlich werden, einzelne Komponenten aus deinem Pedelec an den Hersteller zu schicken.

So muss der Händler beispielsweise den Motor an den Fahrzeughersteller senden und dort freischalten lassen, wenn du an deinem Pedelec von mechanischer auf elektrisch betriebene Kettenschaltung umstellen willst.

Der Austausch von Bauteilen kann also sehr aufwändig und kostenintensiv werden. Vor diesem Hintergrund werden die Spielräume natürlich sehr klein, wenn du dein E Bike leichter machen willst:

 

E Bike leichter machen

Am einfachsten lässt sich eine Gewichtsreduzierung an deinem Pedelec durch die ersatzlose Demontage von Anbauteilen erreichen, die du sowieso nicht benötigst. Das beträfe zum Beispiel Gepäckträger, Schutzbleche, Kettenschutz, Flaschenhalter und ähnliche Teile. Auch Scheinwerfer und Rücklicht sind nicht zwingend mitzuführen (StVO, § 17). Du solltest die abmontierten Original-Bauteile allerdings aufbewahren und bei einem späteren Verkauf des Pedelecs an den Käufer aushändigen.

Als Nächstes befassen wir uns mit dem Austausch von Bauteilen:

 

• Pedale leichter machen

Fahrrad Pedale - PlattformpedalePedale zählen zur rotierenden Masse und fallen somit gleich zweimal ins Gewicht: als Energiefresser beim Pedalieren und im Pedelec-Gewicht. Doch ob sich der Umstieg auf ultraleichte Pedale wegen 100 oder 150 Gramm Gewichtsersparnis lohnt, muss dein Geldbeutel entscheiden. Zumindest benötigst du hierfür keine Freigabe vom Pedelec-Hersteller. Unsere Fahrrad Pedale Kaufberatung.

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• Glocke leichter machen

FahrradklingelEs gibt Glocken, die wiegen 250 Gramm. Die leichtesten Modelle kommen dagegen auf gerade einmal 25 Gramm (z. B. Knog Oi). Hier schlummert also Potenzial, noch dazu ebenfalls ohne Auflagen. Unsere Tipps zur Fahrradglocke: Fahrradklingel Kaufberatung und Testsieger.

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• Lenkergriffe leichter machen

ergonomische GriffeDer Wechsel auf leichtere Lenkergriffe aus Gewichtsgründen kann sich lohnen, allerdings darf dabei der Greifkomfort nicht leiden. Schließlich geht es hier um ermüdungsfreies Radeln und die Vermeidung von tauben Händen. Achte aber auf die Ausstattung mit Schraubklemmung.

Wir haben unsere Tipps zu den Lenkergriffen beschrieben: Fahrradgriffe Kaufberatung.

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• Laufräder leichter machen

E Bike ReifenIn der Regel ist eine Gewichtsreduzierung im Bereich der Laufräder am ergiebigsten. Und diese Laufräder zählen ebenfalls zur rotierenden Masse. So können schmalere Reifen, leichtere Felgen, eine geringere Anzahl Speichen und leichte Doppeldickend-Speichen in Summe einige hundert Gramm bringen.

Allerdings ist die ETRTO-Tabelle zu berücksichtigen und die Reifen müssen E-Bike-tauglich sein. Im Zweifel kaufst du komplett montierte Laufräder, die der Fahrzeughersteller schon optional anbietet.

Wenn du aber Spielraum bei der Auswahl der Einzel-Komponenten Felge, Speichen, Schlauch und Reifen hast, dann helfen dir sicher die folgenden  Tipps:

 

• Sattel / Sattelstütze leichter machen

Ein ultraleichter Sattel muss heute nicht mehr mit einem massiven Komfortverlust einhergehen. Da hat sich viel getan. Und so lassen sich hier mit geringem Aufwand leicht 200 bis 300 Gramm Gewicht sparen. Gleiches gilt für die Sattelstütze, wenn du von Aluminium auf Carbon oder auf eine kürzere Sattelstütze umsteigst. Unsere Tipps: bequemer Fahrradsattel – Kaufberatung.

Allerdings erfordert der Umgang mit Carbon-Bauteilen eine intensivere Auseinandersetzung mit der Materie. Das betrifft Montage, Wartung, Pflege und Belastung im Fahrbetrieb. Machst du hierbei Fehler, kann das unangenehme Folgen haben.

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• Lenker / Vorbau leichter machen

Ein Umbau von Stahl auf Aluminium oder Carbon kann das E Bike leichter machen, doch hier empfiehlt sich zur Sicherheit die Rückfrage beim Pedelec-Hersteller. Bevor du aber einen anderen Lenker wählst, solltest du unsere Tipps gelesen haben: Fahrrad Lenker Kaufberatung.

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• weitere Bauteile

Natürlich ließe sich die Liste der Bauteile noch fortsetzen, doch nach unserer Einschätzung kippt ab hier allmählich das Aufwand/Nutzen-Verhältnis. Entweder der Teiletausch wird zu teuer, oder der Aufwand für die Beschaffung der nötigen Freigabe vom Fahrzeughersteller ist zu hoch.

Fazit zum E Bike leichter machen

In gewissen Grenzen kannst du dein E Bike leichter machen, doch du musst dabei immer die Betriebserlaubnis für dein Pedelec im Auge behalten. Spätestens bei einem Unfall können dir nämlich nicht freigegebene Umbauten zum Verhängnis werden (Schuldfrage, Haftung, Versicherungsschutz, usw.).

Wer absolut sicher gehen will, schaut sich nach einem anderen E-Bike um. Das kann unter Umständen sogar preiswerter werden, als der Teileaustausch an einem viel zu schweren Pedelec.

 

Bügelschloss mit AlarmBeim Diebstahlschutz solltest du übrigens niemals an eine Gewichtseinsparung denken. Hier ist jedes Gramm sein Geld wert. Denn attraktive E-Bikes stehen bei organisierten Fahrraddieben ganz hoch im Kurs und deren Instrumentarium zum Knacken der Fahrradschlösser hält stets Schritt mit der Entwicklung der Sicherheits-Technologie bei den Schlössern.

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Unsere Tipps zum Diebstahlschutz:

Fahrradschloss kaufen – Was beachten?

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Haftungsausschluss

Dieser Artikel stellt keine rechtsverbindliche Auskunft dar. Er dient lediglich zu deiner Information. Kontaktiere sicherheitshalber vor jedem Umbau den Händler und vergewissere dich über die Unbedenklichkeit im Hinblick auf die Betriebssicherheit.

 

 

Hinweise zu den Quellen:

Das deutsche Verkehrsrecht (externer Link)

Das EU-Recht (externer Link)

 

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