Für Bevorratung und Transport größerer Wassermengen auf Radreisen oder anderen nichtmotorisierten Outdoor-Unternehmungen benötigst du „geeignete“ Outdoor Wasserbehälter. Das betrifft Art und Größe der Behälter, Packmaß, Gewicht, Robustheit und die Eignung für alle Jobs im Reisealltag: Wäsche waschen, Felddusche, Essenszubereitung, Abwasch, Lochsuche im Fahrradschlauch beim Plattfuß, usw.
Welche Behälter sind geeignet? Wie transportieren wir größere Wasservorräte auf dem Fahrrad? Wie organisieren wir die große Wäsche unterwegs? Und wie funktioniert eine Felddusche?
Wir zeigen auf, welche Outdoor Wasserbehälter sich auf Radreisen und Outdoor-Abenteuern bewährt haben und wie du unterwegs am besten mit Trink- und Brauchwasser umgehst.
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Inhaltsübersicht
- Der Wasserbedarf auf Reisen
- Wasserverbrauch
- Trinkwasser und Brauchwasser
- Outdoor Wasserfilter
- Wasserbeschaffung
- Outdoor Wasserbehälter
- Trinkflaschen als Outdoor Wasserbehälter
- Wasserbeutel als Outdoor Wasserbehälter
- Outdoor Wasserbehälter für die Felddusche
- Outdoor Faltschüssel für die große Wäsche
- Fazit zum Thema Outdoor Wasserbehälter
Der Wasserbedarf auf Reisen
Betrachten wir einmal den Worst Case:
Du unternimmst eine Radreise durch den australischen Busch und hast auf über hundert km Strecke keine Wasserquelle weit und breit. Am Tag quält dich die sengende Hitze und abends im Zelt stehen Kochen, duschen, Zähne putzen und Wäsche waschen auf dem Plan.
- Frage: Wieviel Liter Wasser benötigst du für ein solches Programm?
- Frage: Wie transportierst du das ganze Wasser über den Tag?
Wenngleich das Fall-Beispiel auch schon etwas extrem gewählt ist, zeigt sich aber sofort, worauf es auf nicht motorisierten Reisen durch zivilisationsarme Regionen ankommt:
- du musst sparsam mit deinem Wasservorrat haushalten
- du musst dir zur Not zusätzliche Wasserquellen erschließen
- du musst genau wissen, wie viel Wasser du benötigst
- du musst diese Menge Wasser tagsüber transportieren können.
Es geht also nicht nur um Bevorratung und Transport von Wasser, sondern auch und vor allem um Sparsamkeit im Verbrauch und deine Kreativität bei der Wasserbeschaffung. Bist du hierbei erfolgreich, musst du weniger Wasser transportieren.
Bevor wir uns also mit Wasser-Behältern beschäftigen, ein kurzer Blick auf Wasserverbrauch und Wasserbeschaffung unterwegs:
Wasserverbrauch
Um das Trinken kommst du nicht herum. Und je nach klimatischen Verhältnissen und körperlicher Belastung im Tagesverlauf können da auf Radreisen oder Rucksacktouren deutlich mehr als zwei Liter nötig werden. Der Wasserbedarf für Kochen und Abwasch fällt dagegen eher klein aus.
Doch duschen und Wäsche waschen können den Wasserverbrauch empfindlich in die Höhe treiben. Hier schlummern die größten Potenziale zum Wassersparen. Wie der sparsame Umgang mit dem Wasser hier funktioniert und welche Behältnisse sich dafür eignen, beschreiben wir weiter unten.
Und wenn du unterwegs tatsächlich Prioritäten setzen musst, dann hat das Trinken absoluten Vorrang und auf das Wäsche waschen kannst sicher mal einen Tag verzichten.
Trinkwasser und Brauchwasser
Ein weiteres Potenzial ist die Trennung zwischen Trinkwasser und Brauchwasser:
Sobald du die hochentwickelten Länder Europas verlässt, musst du sehr gut aufpassen, ob das Wasser, aus welcher Zapfquelle auch immer, tatsächlich bedenkenlos genießbar ist oder nicht. Doch das Wasser für Dusche und große Wäsche muss nicht bestes Trinkwasser sein. Versuche also, über deine Outdoor Wasserbehälter sauber und kontrolliert zwischen Trinkwasser und Brauchwasser zu trennen.
Outdoor Wasserfilter
Reicht dein Trinkwasser-Vorrat nicht aus, kannst du ungenießbares Brauchwasser mit einem geeigneten Outdoor Wasserfilter zu Trinkwasser aufbereiten. Wasserfilter entfernen oder neutralisieren alle Schadstoffe (Schwebstoffe, Protozoen, Bakterien, Viren, Chemikalien und Schwermetalle).
Wir haben uns auch mit Wasserfilter-Technik sehr intensiv auseinandergesetzt und sprechen Empfehlungen für geeignete Wasserfilter aus:
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Oudoor Wasserfilter für Radreisen
Lesetipps:
Gesundheitsschutz auf Reisen – Leitfaden
Reiseimpfungen – Ein Leitfaden
Wasserbeschaffung
Gibt es keine Wasserquelle in deiner Nähe, nützt dir auch der beste Wasserfilter nichts. Halte Ausschau nach motorisiert Reisenden, denen du begegnest. Frage sie nach Wasser. Die allermeisten haben mehr oder weniger große Wasservorräte in ihrem Fahrzeug dabei und werden dir gerne aushelfen.
Haben sie kein Wasser dabei, können sie immer noch leicht etwas für dich besorgen, zum Beispiel aus dem nächsten Dorf. Bevor du verdurstest, solltest du in dieser Hinsicht alle Chancen ausreizen.
Regen ist übrigens auch eine Wasserquelle. Du musst nur das Auffangen des Niederschlags organisieren: Wie das geht, beschreiben wir weiter unten.
Outdoor Wasserbehälter
Hast du deinen Wasserverbrauch bestmöglich reduziert und bist auf die Wasseraufbereitung per Wasserfilter vorbereitet (siehe oben), ist es an der Zeit für die Auseinandersetzung mit den Wasserbehältern. Auf Radreisen bieten sich da als Stauraum der Fahrradrahmen und die Packtaschen/Packsäcke an. Auf Rucksacktouren bleibt dir nur der Rucksack.
Lesetipps:
Fahrrad-Packtaschen – Kaufberatung
Deine Packliste für Radreisen – Leitfaden
Im Folgenden stellen wir geeignete Outdoor Wasserbehälter vor und berichten über unsere Erfahrungen sowie unsere Eigenbau-Lösungen.
Trinkflaschen als Outdoor Wasserbehälter
Hier reden wir über die Trinkflaschen, die am Fahrrad-Rahmen per Flaschenhalter untergebracht werden. Üblich sind für normale Verhältnisse Flaschenhalter mit 0,5 oder 0,7 Liter – Flaschen.
Fahrrad Trinkflaschen Kaufberatung und Bestenliste
Wir haben vor Beginn unserer Radreise um die Welt umgerüstet auf große 1,5 Liter-Flaschen und XXL-Flaschenhalter (BBB Fueltank XL sowie XLC PET Flaschenhalter), wo immer der Fahrradrahmen den Platz dafür hergab (Foto).
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Die Aufnahmebohrungen im Fahrradrahmen waren bei unseren Fahrrädern hierfür allerdings meist an der falschen Stelle. Geholfen haben wir uns dann mit Schlauchschellen und Eigenbau-Lösungen.
Zur Not helfen unterwegs auch Kabelbinder oder Tape und mit ein wenig Kreativität kann man sich unterwegs auch selber XXL-Flaschenhalter basteln.
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Neben all diesen XXL-Flaschen haben wir am Lenker zusätzlich noch eine 0,7 Liter-Trinkflasche im Halter positioniert. Das gewährleistet ein komfortables Trinken während der Fahrt, ohne dass man sich verrenken muss oder sogar noch vom Verkehr abgelenkt wird.
Wir haben Reiseradler getroffen, die an Lenker bzw. Vorbau in Summe 4 solcher Flaschen platziert hatten. Das muss natürlich mit dem Platzbedarf für eine Lenkertasche und / oder weiteres Equipment zusammen betrachtet werden.
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Das Ergebnis in unserem Fall: 5 x 1,5 Liter und 2 x 0,75 Liter Flaschen-Kapazität in Summe an unseren beiden Reiserädern, also Stauraum für insgesamt 9 Liter Wasser. Das ist schon ganz ordentlich. Diese Kapazität nutzen wir natürlich nur im Bedarfsfall, sonst bleiben die nicht benötigten Flaschen halt leer, um nicht unnötig das Gesamtgewicht zu erhöhen.
Lesetipps:
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Unsere Erfahrung nach 5 Jahren Radreise über 4 Kontinente: in fast allen Ländern bekommt man 1,5 Liter-Plastikflaschen zu kaufen, nur sehr selten muss man auf 1,25 Liter-Flaschen zurückgreifen (Indien z. B.).
Nicht selten drückten uns die Einheimischen auch käufliches Trinkwasser in einer dieser 1,5 Liter-Flaschen als Geschenk in die Hand. Somit erledigt sich auch der Austausch der älteren, abgenutzten Flaschen manchmal wie von selbst.
Wir haben auch stets einige Verschlusskappen alter Flaschen behalten, um beim Verlust eines Flaschendeckels schnell Ersatz zur Hand zu haben. Dabei waren uns verschiedene Farben wichtig. So konnten wir unterwegs Brauchwasser und Trinkwasser (siehe oben) narrensicher auseinander halten.
Mittlerweile setzen wir diese großen Wasserflaschen auch als Alternative zu den Ortlieb Wasserbeuteln ein und befüllen sie abends vor der Zeltplatzsuche. Das erspart uns eine möglicherweise aufwändige und zeitraubende Suche nach einer Wasserquelle „nach“ dem Zeltaufbau.
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Wenn du eine große Radreise planst, dann beschaffe dir die XXL-Flaschenhalter auf jeden Fall, „bevor“ du startest. Denn im Ausland ist es mitunter schwierig bis unmöglich, diese Flaschenhalter nachzurüsten. Mancher Reiseradler lässt sich solche Flaschenhalter dann aus der Heimat schicken, nachdem er seine Suche danach aufgegeben haben. Diese Kosten kannst du dir also sparen.
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Zur Not kannst du einzelne Flaschen auch kopfüber in den Flaschenhalter stecken, wenn der Bauraum im Fahrradrahmen zu stark beschränkt ist. Oder du verwendest 1-Liter-Flaschen. Ist immer noch mehr Stauraum als der Standard 0,5 Liter. Auch hier ist Kreativität gefragt.
Zusätzlichen Platz hast du möglicherweise noch zwischen Sattelrohr und Hinterrad. Auch da haben wir eine 0,5 Liter-Flasche untergebracht. Den passenden Halter hierfür haben wir in Eigenarbeit selber zurecht gebastelt. Dort transportieren wir Diesel für die Reinigung unserer Fahrradkette. Aber wir könnten dort natürlich auch eine Wasserflasche deponieren.
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Eine weitere Möglichkeit zur Montage von Flaschenhaltern bietet sich vielleicht beim Gepäckträger am Vorderrad. Wir haben hier beispielsweise zusätzlich zum normalen Lowrider einen weiteren Aluminium-Gepäckträger als 2. Vorderrad-Gepäckträger montiert und so im Bereich über den Lowrider-Packtaschen zusätzlichen „Stauraum“ geschaffen. Bei Bedarf könnten wir an den Seitenstreben von diesem Gepäckträger also weitere Flaschenhalter montieren oder weitere Wasserflaschen per Expander fixieren.
Lesetipp: Fahrrad Gepäckträger für Radreisen
Unser Tipp, wie du in heißem Klima dein Trinkwasser in den Flaschen am Fahrrad-Rahmen halbwegs kühl halten kannst:
Nähe dir einen passenden Überzieher aus dicker Baumwolle, Frottee oder ähnlichem Material. Tränke diesen Bezug mit Wasser und stülpe ihn über deine Trinkflasche.
Je nach Klima musst du mehr oder weniger häufig nach-nässen, aber so ersparst du es dir, diese unangenehm heiße Brühe zu trinken.
Wasserbeutel als Outdoor Wasserbehälter
Am Zeltplatz kommen in der Regel die praktischen Wasserbeutel zum Einsatz. Die gibt es unter anderem von Ortlieb. Sie sind leicht, haben ein kleines Packvolumen und nehmen je nach Größe 2, 4 oder 10 Liter Wasser auf.
Sie haben einen Schraubverschluss mit Dichtung und viele Modelle zusätzlich noch einen Brauseaufsatz für die Nutzung als Felddusche.
Wir hatten uns in den 90ern selber mit einer Gießkannenbrause eine Felddusche gebastelt, weil es noch keine Brauseaufsätze oder käufliche Feldduschen gab (Foto).
Über den Schraubverschluss kannst du während dem Duschen den Wasserdurchsatz sehr fein dosieren. Halbe Durchflussmenge bedeutet also doppelte Duschzeit.
Die Innenbeschichtung ist lebensmittelecht, du kannst darin also auch Trinkwasser vorhalten (Achtung: der Ortlieb-Wassersack für die Felddusche hat diese Beschichtung nicht).
Die beidseitigen Tragegriffe haben mittlerweile einen verstellbaren Klick-Verschluss. Damit bist du äußerst flexibel, wenn du den Sack an einem dicken Ast aufhängen willst, um ihn als Dusche zu verwenden. Sind die Äste, die du vorfindest, immer noch zu dick, verwende ein Stück Reepschnur mit Karabiner.
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Zur Not eignen sich diese Wasserbeutel auch zum Wasser-Transport auf dem Reiserad, indem man sie halb gefüllt einfach auf die Packtaschen schnallt. Du kannst aber auch prall gefüllte Wasserbeutel an den Fahrradlenker hängen. Das empfiehlt sich aber nur im Notfall und auf kurzen Strecken auf glatter Fahrbahn, weil die Erschütterungen eine zu starke Belastung für die Griffe darstellen.
Für Wenignutzer mit schmalem Budget gibt es auch wiederverwendbare Wasserbeutel aus transparentem Plastik:
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Outdoor Wasserbehälter für die Felddusche
Zum Duschen gibt es neben dem Wasserbeutel auch größere Wassersäcke mit 10 Liter Fassungsvermögen. Sie haben eine große Öffnung zum Wassereinfüllen und einen Rollverschluss wie die Packsäcke. Damit kann man sie gefüllt leicht tragen und man ist sehr flexibel beim Aufhängen in Duschhöhe, z. B. an den dicken Ästen eines Baumes. Für den Wassertransport am Fahrrad sind sie allerdings weniger gut geeignet.
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Mancher Sack ist aus schwarzem Material, das fördert die Erwärmung des eingefüllten Wassers durch die Sonneneinstrahlung über den Tag und somit gibt es bei schönem Wetter sogar eine warme Dusche.
Doch aufgepasst: nur bei den Wasserbeuteln ist die Innenbeschichtung für Trinkwasser geeignet. Bei den Wassersäcken fehlt diese Beschichtung.
Outdoor Faltschüssel für die große Wäsche
Zum Wäsche waschen und für viele andere praktische Anwendungsfälle nutzen wir eine Outdoor-Faltschüssel. Es gibt sie in unterschiedlichen Größen und du kannst sie für den Transport flach zusammenfalten. Auf Radreisen und für Camping reichen nach unserer Erfahrung 5 Liter Volumen.
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Auf Radreisen ist eine solche Faltschüssel schon deshalb ein nützlicher Gehilfe, weil man bei einem Plattfuß in der Regel erst einmal im Wasserbad das Loch im Schlauch suchen muss.
Lesetipps:
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Darüber hinaus haben wir diese Faltschüssel auch schon für das Sammeln von Regenwasser verwendet, um das benötigte Trinkwasser zu erhalten, als wir mal ganz knapp dran waren. Dazu reicht ein Tarp als große Auffangfläche völlig aus. Ist das Tarp sauber, brauchst du das Wasser noch nicht einmal filtern.
Auf Dauer ist die Haltbarkeit des Materials bei mancher Faltschüssel allerdings begrenzt, wenn man sie täglich gefaltet transportiert. An den Falzkanten wird das Material nämlich porös und löchrig.
Als Not-Reparatur-Material reicht aber das normale Fahrradflickzeug. Besser im Hinblick auf die Haltbarkeit ist aber sicher die Verwendung von Pattex. Diesen Klebstoff haben wir allerdings im Bedarfsfall in den betreffenden Ländern nie gefunden.
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Fazit zum Thema Outdoor Wasserbehälter
Es ist beruhigend, auch für extreme Situationen genügend Outdoor Wasserbehälter mitzuführen, auch wenn man die volle Kapazität wohl eher selten benötigt. Aber allesamt sind die Behälter sehr leicht und belasten dich daher unterwegs nicht wirklich.
Wenn du dann noch die Tipps zur Sparsamkeit und zur Trennung zwischen Trinkwasser und Brauchwasser beherzigst und einen Outdoor Wasserfilter mitnimmst, bist du sehr gut gerüstet, um auch mal zwei, drei Tage ohne Zapfquelle durchzuhalten.
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